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0289 - Rendezvous mit Handgranaten

0289 - Rendezvous mit Handgranaten

Titel: 0289 - Rendezvous mit Handgranaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit Handgranaten
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Eine Menge Leute lief zusammen, darunter einige Ladies, was mich veranlaßte, schleunigst in meinen Bademantel zu schlüpfen.
    Wenig später erschienen die beiden Polizisten, die die Hotelwache hatten, keuchend und mit den Pistolen in den Händen, und dann kam, ebenfalls außer Atem, Leutnant Silvas.
    »Leutnant, schaffen Sie das Volk aus meinem Zimmer«, bat ich. Er gab den Polizisten einige Befehle. Sie entwickelten einen beachtlichen Tatendrang, trieben die anderen Hotelgäste, Zimmermädchen, Stiefelputzer und auch den herbeigestürzten stellvertretenden Direktor auf den Flur hinaus und schlossen ab.
    Der Leutnant nahm sich unterdessen der beiden Ganoven an, des Ausgeknockten und des Wimmernden. Die Oberschenkelwunde stellte sich als harmlos heraus. Den anderen holte ein Polizist mit Hilfe von Ohrfeigen ins Bewußtsein zurück.
    Silvas verhörte die Typen. Anscheinend gab es keine Schwierigkeiten, denn sie antworteten bereitwillig. Vielleicht taten sie es so prompt, weil die Polizisten mit ihren Knüppeln hinter ihnen standen.
    Der Leutnant unterrichtete mich über das Ergebnis des Verhörs.
    »Das sind kleine Vorstadtganoven, Mr. Harper, Gangster, die von Diebstählen, der Beraubung betrunkener Seeleute und ähnlichen Fünf-Cruzeiros-Geschäften leben. Sie lasen von Ihrer Ankunft in der Zeitung, und sie versuchten, an das Hatway-Geld zu kommen. Der eine von ihnen hat früher einmal in diesem Hotel gearbeitet. Er kennt die Räumlichkeiten, wußte, wie er durch einen Nebeneingang in das Haus gelangen konnte. Sie benutzten…«
    Ich winkte ab. »Schon gut, Leutnant. Mit den Kidnappern haben sie jedenfalls nichts zu tun.«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Mr. Silvas, lassen Sie bitte die Knaben von Ihren Cops abführen, und dann möchte ich mich fünf Minuten lang mit Ihnen Vernünftig unterhalten.«
    »Selbstverständlich, Senhor Harper.« Er gab seinen Leuten einen Befehl. Zwei Minuten später waren wir allein im Raum.
    »Leutnant Silvas«, sagte ich, »ich bin nicht nach Rio gekommen, um als Schauobjekt für Zeitungsreporter, noch als Bewachungsobjekt für die Polizei, noch als Beraubungsobjekt für Rios Diebe zu dienen. Meine Aufgabe lautet, den Entführern der Lilian Hatway fünfzigtausend Dollar zu überbringen. Sie, die Polizei, die Reporter und, na ja, auch die Ganoven, hindern mich an der Erfüllung meines Jobs. Nehmen Sie Vernunft an, Leutnant, und helfen wenigstens Sie mir.«
    »Was soll ich tun?« fragte er höflich, »Vertauschen Sie Ihre schöne Uniform mit einem Zivilanzug, bestellen Sie einen Wagen und lotsen Sie mich über irgendeinen Hinterausgang aus diesem Hotel heraus. Bringen Sie mich dann bitte zu einer Bank.«
    »Eine Bank?«
    »Ja, eine hübsche große Bank mit großen, einbruchssicheren Tresoren, Seitdem diese Burschen versucht haben, mir Hatways Geld abzunehmen, scheint es mir richtiger, es in einem Banktresor zu vergraben, bis ich es den Leuten ausliefern kann, für die es bestimmt ist.« Der Polizeioffizier strich sich den kleinen schwarzen Sdmurx’bart.
    »Ich bin sicher, daß Oberst Concheiros…«, begann er.
    Ich unterbrach ihn. »Ich habe nichts dagegen, daß Ihr Oberst General zu werden wünscht, aber ich lasse mich nicht als Sprungbrett benutzen. Wenn Sie mir nicht helfen wollen, Leutnant, so werde ich mich auf eigene Faust auf die Strümpfe machen, nötigenfalls über das Dach des Hotels.«
    Er stand auf. »Ich werde Ihnen helfen«, sagte er, »Ich besorge einen Wagen, ziehe mich um und hole Sie in einer Viertelstunde ab.«
    Als er ziemlich genau nach einer Viertelstunde zurückkam, hatte ich nicht nur die Geldtasche wieder an die Kette gelegt, sondern auch meinen anderen Koffer gepackt. Silvas sah es mit Staunen, sagte aber nichts.
    Auf verschlungenen Wegen über mehrere Hintertreppen, die Bügelkammer und den Waschraum des Hotels, führte er mich zu einem Ausgang, der in einer Nebenstraße mündete. Dort wartete ein gewöhnliches Taxi.
    Auf meinen Wunsch gab Silvas dem Fahrer die Anweisung, uns zum Gebäude der »Californian-Banc do Brasil« zu fahren. Das war die brasilianische Zweigniederlassung einer nordamerikanischen Gesellschaft.
    Während der Leutnant im Wagen wartete, verhandelte ich mit dem Direktor. Offensichtlich war er ein Mann, der keine anderen Zeitungsnachrichten las als die Börsennotizen. Der Name »Harper« sagte ihm nichts, und auch den Anblick der inzwischen gefährlich berühmt, gewordenen Tasche mit der Stahlkette nahm er gelassen auf.
    Ich mietete ein

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