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0289 - Rendezvous mit Handgranaten

0289 - Rendezvous mit Handgranaten

Titel: 0289 - Rendezvous mit Handgranaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit Handgranaten
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Jedenfalls wissen wir, daß Sie mit von der Partie sind, und ich weiß, daß dieses Booot Stuart Stenson gehört. Ich nehme an, er ist der Mann, den Sie und die Indios als Chef bezeichnen.«
    Sie nagte an ihrer Unterlippe. »Anscheinend dämmert es Ihnen, daß es eine verdammt schlechte Idee war, Lilian Hhtway zu entführen«, sagte ich.
    »Es war nicht meine Idee, aber Stuart zwang mich, mitzumachen. Stuart ist… brutal und ich… nun, ich bin in gewissem Sinne von ihm abhängig.«
    »Sie sind seine Freundin?«
    »Ja, ich war es jahrelang, und er nutzte es aus, mehr als einmal.«
    »Wo ist Stenson jetzt?«
    »Ungefähr zwei Stunden stromaufwärts stehen einige Holzhütten. Er hat sie irgendwann während einer seiner Abenteuerfahrten in dieser Gegend vor Monaten einmal bauen lassen. Dort ist er und bewacht Lilian Hatway.«
    »Ich bin in Rio und auch in Dalagas von einem Mann angerufen worden. Wer war das?«
    »Anscheinend weiß das FBI doch nicht alles.«
    »Doch«, antwortete ich, »Harry Forrester, nicht wahr?«
    Sie nickte gleichmütig.
    »Ja, Harry beobachtete Sie, seit Sie in Rio sind, G.-man. Er war schon in Dalagas, als Sie dort ankamen.«
    Ich angelte das Zigarettenpäckchen aus der Tasche.
    »Geben Sie mir auch eine, G.-man«, verlangte Joan Haghert. Ich erfüllte ihren Wunsch.
    Ich spürte, daß Joan Haghert sich nur aus kalter Überlegung auf meine Seite geschlagen hatte. Wenn José und Pal geflüchtet wären, ohne sie und damit mich mitzunehmen, so wäre sie die einzige des Kidnapper-Club gewesen, die in die Hände der Polizei gefallen wäre. Da sie wußte, daß ich FBI.-Beamter war, wußte sie auch, daß ich sie vor einen Richter bringen würde.
    Woher kannte sie meine wirkliche Identität? Wer hatte mich verpfiffen? In Gedanken ließ ich die Gesichter der Leute Revue passieren, die wußten, daß Larry Harper in Wirklichkeit der G.-man Jerry Cotton war. Alle diese Gesichter gehörten FBI.-Beamten, und es war ausgeschlossen, daß ein FBI.-Mann mit einer Bande von Kidnappern unter einer Decke stak.
    Alle? Ja, aber mit einer Ausnahme. Allan Rutson, Ernest D, Hatways Sekretär, war ebenfalls in meine Identität eingeweiht worden. Spielte der erste Angestellte des Sekretärs heimlich auf der anderen Seite mit?
    Im Augenblick war die Frage von zweitrangiger Bedeutung. Stuart Stenson jedenfalls meinte es blutig ernst. Er scheute vor einem Mord nicht zurück. Wenn er die Oberhand behielt, würde er mich beseitigen. Larry Harper, der Überbringer der ersten Lösegeldrate, wäre dann einfach im brasilianischen Dschungel verschollen, und niemand hätte je erfahren, daß es in Ernest Hatways Umgebung einen Mann gab, der diese erste Aktion des FBI ebenso verraten hatte, wie er jede weitere verraten würde.
    ***
    Ich rechnete meine Chancen zusammen, und ich fand sie nicht so schlecht Wenn Joan Haghert die Wahrheit sagte, so war Stenson allein mit Lilian Hatway in jenen Hütten am Fluß. Er rechnete damit, daß die Frau und die Indios ihre Aufgabe, mir die Dollars abzunehmen und meine Leiche in den Fluß zu werfen, erfüllt hatten. Wenn ich stattdessen lebendig auftauchte, so würde es mir vielleicht gelingen, ihn zu überrumpeln.
    Auf eine echte Hilfe der Frau rechnete ich nicht. Im Gegenteil, ich nahm an, daß sie mir in den Rücken fallen würde, wenn sich ihr eine Chance bot. Noch schwieriger war das Problem der Indios zu lösen. Ohne Zweifel gehorchten sie Stuart Stenson bedingungslos. Selbst den Befehlen Joan Hagherts kamen sie nur zögernd nach und einzig aus dem Grunde, weil ihr Chef ihnen befohlen hatte, der Frau zu gehorchen Obwohl sie beide Englisch verstanden und sprachen, schienen sie stumpfe, halbprimitive Gesellen zu sein, die sich über die Folgen ihrer Taten keine Gedanken machten.
    Irgendwann, am besten kurz bevor wir die Hütten erreichten, mußte ich sie unschädlich machen. Ich schlage nicht gern jemanden hinterrücks nieder, aber in diesem Fall würde ich es tun müssen. Ich beschloß, aus Joan Haghert noch möglichst viele Details herauszuholen.
    »Harry Forrester ist also noch in Dalagos?« fragte ich.
    »Ja«, antwortete sie. »Er soll dort bleiben, um sich zu vergewissern, daß nicht andere Polizisten Ihnen folgen.«
    »Was geschieht mit dem Wagen?«
    »Ursprünglich war ich mit Harry verabredet. Er sollte den Wagen wieder mit nach Dalagos nehmen, wenn…« Sie brach ab.
    »Sprechen Sie es ruhig aus«, sagte ich. »…wenn José und Pal mich erledigt hatten. Kannte er die Stelle?« Sie

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