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0289 - Rendezvous mit Handgranaten

0289 - Rendezvous mit Handgranaten

Titel: 0289 - Rendezvous mit Handgranaten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rendezvous mit Handgranaten
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schlug mit dem Lauf der Wild-West-Kanone zu.
    José reagierte blitzschnell. Er warf seine Arme hoch, und es gelang ihm, die Hand mit der Waffe am Gelenk abzufangen.
    Zwar warf ihn die Wucht des Anpralls mit dem Rücken gegen das Steuerrad, und ich, vom eigenen Schlag nach vorne gerissen, prallte gegen ihn.
    José versuchte, meinen rechten Arm nach unten zu reißen. Ich setzte meine Kraft dagegen, riß gleichzeitig meinen Körper zurück und schlug mit der linken Faust von unten her einen Haken in, Josés braunes Gesicht.
    Der Schlag erschütterte ihn, aber noch konzentrierte er seine ganze Kraft auf meinen rechten Arm, den er nach unten durchbiegen wollte.
    Ich gab plötzlich nach, verlegte das Körpergewicht nach rechts, fügte meine eigene Kraft zu Josés Anstrengung hinzu, ließ mir den rechten Arm nach unten reißen und riß ihn dann selbst aus der Umklammerung seiner Hände heraus.
    Der Indio hatte verloren. Blitzschnell traf ihn der zweite Schlag mit dem Lauf des Revolvers. Wie vom Blitz gefällt stürzte er in sich zusammen.
    Genau in dieser Sekunde sprang Pal mir von hinten in den Nacken. Über dem ‘ bewußtlos zusammengebrochenen José brach ich selbst in die Knie, wurde von dem Gewicht des anderen Indios auf das Gesicht gedrückt und verlor — ich weiß nicht, wie es geschah — den Revolver aus dem Griff.
    Pal kämpfte nicht schweigend. Er kreischte auf eine seltsame Art wie eine Katze. Vielleicht war es der Kriegsruf des Stammes, dem seine Eltern einmal angehört hatten, und der ihm noch im Blut stak wie eine vererbte Eigenschaft.
    Der Indio hatte nicht seine Pistole benutzt. Ich weiß nicht, ob er sie aus Überlegenheit nicht gezogen hatte, weil er nicht schießen konnte, ohne Gefahr zu laufen, auch José zu treffen, oder ob er einfach nicht daran gedacht hatte. Jetzt jedenfalls, da ich unter ihm lag, dachte er daran. Er lockerte eine Hand.
    Ich nahm alle Kräfte zusammen und warf mich mit voller Wucht herum. Ich schaffte es nicht, Pal abzuschütteln. Beide krachten wir gegen die Backbordbegrenzung des Steuerstandes. Der Indio blieb über mir, aber ich lag jetzt wenigstens auf dem Rücken, mein Kopf lag auf den Beinen des reglosen José. Bevor Pal meine Arme niederdrücken konnte, hatte ich rechts und links zugeschlagen.
    Man kann einen Mann nicht ausknocken, wenn man im Liegen von unten nach oben schlagen muß, aber man kann ihn schmerzhaft treffen.
    Ich traf Pals Nase und seinen Mund. Sein Gekreische bekam einen anderen Ton. Er verzichtete darauf, an seine Pistole heranzukommen. Er warf beide Hände gegen mein Gesicht, preßte sie unter mein Kinn und drückte mir den Kopf in den Nacken. Die Nägel seiner Finger gruben sich tief in mein Fleisch.
    Ich konnte in dieser Haltung nicht mehr zuschlagen. Von außen her schob ich die Hände unter seinen Armen durch. Er versuchte, sie abzuklemmen, aber das schaffte er nicht. Langsam schob ich erst die Hände, dann auch die Unterarme höher, und als ich sie hoch genug geschoben hatte, konnte ich den Griff des Indios unter meinem Kinn wegsprengen.
    Pal spürte, daß er seinen Griff nicht halten konnte. Er ließ los, warf sich höher und versuchte, mit seinen Daumen meine Augen zu erreichen.
    Dieses Mal war ich schneller. Ich warf beide Hände um den Nacken des Indianers und riß mit aller Kraft seinen Kopf zu mir herunter. Ich preßte sein Gesicht gegen meine Brust, drückte stärker zu. Ich wußte, einmal würde der Punkt erreicht sein, an dem der Indio aufgeben mußte, denn man kann auf diese Weise einem Mann das Genick brechen.
    Pal gab nicht auf. Er zog den Kopf ein, schob die Schultern hoch, krümmte den Rücken und erreichte es so, daß mein Genickgriff langsam über seinen Schädel abzurutschen begann.
    Ich wollte nicht loslassen, wollte nachgreifen. Es gelang nicht. Pal nutzte die Gelegenheit, machte sich frei. Er änderte seine Kampftaktik. Er wollte genug Abstand und Zeit gewinnen, daß er sein Schießeisen ziehen konnte.
    Er sprang auf die Füße, bevor ich es verhindern konnte. Immerhin konnte ich mich rasch genug nach vorne werfen, daß ich seine Beine noch erwischte. Ich krallte die Hände in den Stoff seiner Hosen, zog ihm die Füße weg. Der Indio knallte auf den Rücken. Er fiel mit dem Oberkörper auf den Gang und schlug mit dem Kopf auf die niedrige Reling.
    Ich ließ seine Füße los, um selbst aufzuspringen. Pal zog mit katzenhafter Gewandtheit die Beine unter den Körper und schnellte hoch. Gleichzeitig kamen wir auf die Füße, aber

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