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029 - Das Geheimnis des Totengraebers

029 - Das Geheimnis des Totengraebers

Titel: 029 - Das Geheimnis des Totengraebers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maurice Limat
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der Bemühungen der Bauern, noch etwas zu retten. Obgleich niemand große Sympathie für Paul Halbin hegte, taten doch alle ihre Pflicht.
    Die Kommentare waren in etwa alle gleich: »Unverbesserlicher Trunkenbold – umgestürzte Lampe – Pech gehabt.« und so weiter.
    »Hat man ihn gerettet?« fragte Teddy mitfühlend.
    »Ja. Geht ihm nicht besonders. Wir warten auf den Krankenwagen. Der Pfarrer hat telefoniert. Er hat schwere Verbrennungen davongetragen. Man wird ihn nach Paris bringen. Dort gibt es Spezialzentren, wissen Sie.«
    Teddy spielte seine Rolle als Passant, der zu spät gekommen war und nun nichts mehr tun konnte, konsequent zu Ende. Dann wandte er sich ab und ging.
    Der Krankenwagen aus Pacy war gerade eingetroffen. Zweifellos würden sie den Totengräber wirklich nach Paris bringen. Sein Zustand war ziemlich schlecht.
    Zu seinem Auto zurückgekehrt, erzählte Teddy Cyrille rasch, was vorgefallen war.
    Der junge Mann war sehr erschrocken. »Kann das unsere Schuld gewesen sein? Die Lampe?«
    »Ach, in seinem Zustand kann das leicht passieren. Er wird sich ungeschickt bewegt und die Lampe umgeworfen haben.«
    Eine Weile fuhren sie schweigend, dann setzte Teddy hinzu: »Machen Sie sich keine Vorwürfe, Cyrille. Wir haben keine Schuld an dem Brand. Ich glaube, er war so betrunken, daß er bis in den Morgen hineingeschlafen hätte, ohne sich zu rühren. Die Lampe wäre ganz von allein ausgebrannt – ohne ein Unglück zu verursachen.«
    »Ja, aber wie konnte das passieren?«
    »Vergessen Sie nicht, er fing gerade an zu reden. Nicht viel, aber immerhin. Alle Welt glaubt an einen Unfall, aber ich glaube eher, man wollte ihn ermorden.«
    Teddy schwieg einen Augenblick, dann hörte Cyrille ihn ganz leise sagen: »Vielleicht ist SIE zurückgekommen?«
     

     

»Willkommen bei mir«, sagte Madame Anita lächelnd und bat die Besucher in ihren Salon.
    Cyrille fühlte sich etwas bedrückt.
    Madame Anita hatte eigentlich nichts von dem an sich, was man sich unter einer echten Hellseherin vorstellte.
    Auf dem Wege zu ihr hatte Teddy Verano Cyrille auch schon etwas auf diesen Besuch vorbereitet:
    »Unsere Freundin Anita hat es nicht nötig, sich mit allem möglichen Hokuspokus zu umgeben, um ihre Orakel wirkungsvoll zu erstellen. Sie besitzt keine Eule und auch keine Klapperschlange und umgibt sich nicht mit Bühnenkulissen. Sie ist nur eine Frau, die eine bestimmte Gabe besitzt und diese ohne Konsultationsgebühr der Menschheit zugute kommen läßt.«
    Anita war übrigens eine gute Freundin von Yvonne, der Frau von Teddy Verano, und sie war es gewesen, die Teddy zu diesem Experiment geraten hatte.
    Paul Halbin lag seit achtundvierzig Stunden im Krankenhaus Cochin in der Abteilung für schwere Verbrennungen. Verano war dort gewesen, hatte aber wegen Halbins bedenklichem Zustand nicht mit ihm sprechen können. Teddy Verano betrachtete Paul Halbins Unfall als echtes Mißgeschick. Solange der Totengräber nicht sprechen konnte, war die Spur blockiert.
    Verano hatte sich zuguterletzt doch dagegen entschieden, die Polizei in den Fall einzuschalten – einerseits aus dem Wunsch heraus, die Grabschänder persönlich zu stellen, und andererseits, um sie nicht vorzeitig zu warnen, sondern einen günstigen Augenblick abzuwarten, um eine interessante Spur zu entdecken.
    Unterdessen hatten Cyrille und Verano im Salon von Madame Anita Platz genommen.
    Madame Anita war eine freundlich lächelnde Dame mit glatt gescheiteltem, weißem Haar. Sie war an die Sechzig, und ihre besondere Begabung zusammen mit ihrer Menschenkenntnis durch die vielen Leute, die zu ihr kamen und ihr ihre Geheimnisse anvertrauten, hatten sie viel Güte und Toleranz gelehrt.
    Durch einen langen Telefonanruf von Yvonne vorbereitet, wußte sie, daß es sich im vorliegenden Fall um eine sehr ernste Sache handelte.
    Cyrille hörte schweigend zu, als Teddy Verano der alten Dame die Angelegenheit vortrug.
    »Habe ich nichts vergessen?«
    »Nein, Verano. Ich glaube, das ist alles.«
    »Das ist schon ziemlich viel«, meinte Madame Anita seufzend.
    »Glauben Sie, daß Sie etwas für uns tun können, Madame?« fragte Cyrille ein wenig ängstlich.
    Madame Anita sah ihn einen Augenblick forschend an. »Vielleicht«, sagte sie dann. »Aber nur mit Ihrer Hilfe, Monsieur.«
    »Aber wie kann ich helfen?«
    »Sie können es. Es kann kein Zweifel bestehen, daß Sie medial veranlagt sind. Die Botschaften, die Sie von Ihrer verschwundenen Braut erhalten haben, beweisen

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