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029 - Das Geheimnis des Totengraebers

029 - Das Geheimnis des Totengraebers

Titel: 029 - Das Geheimnis des Totengraebers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maurice Limat
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Beispiel.«
    »Durchaus möglich. Wir müssen ihr auf den Fersen bleiben.«
    Sie machten einen Bogen um die Farm, um den Hund nicht wieder aufzuschrecken, und kehrten dann auf den Weg zurück.
    Zu spät. Die junge Frau war verschwunden.
     

     

Nur keine Zeit verlieren! Das war einer von Teddy Veranos Lieblingsausdrücken.
    »Das Mädchen ist nicht mehr da, und ich glaube, wir verschwenden nur unsere Zeit, wenn wir nach ihr suchen.«
    »Irgendwo muß sie doch geblieben sein!«
    »Sicher. Aber man hat ihr geholfen zu verschwinden, daran besteht für mich kein Zweifel.«
    Cyrille war völlig verwirrt. »Verano, sagen Sie mir, das alles ist so merkwürdig. Ich verstehe es nicht. Dieses Mädchen, diese Eiseskälte, als sie an uns vorbeiging. Und jetzt ist sie einfach verschwunden!«
    »Wir gehen zu Halbin zurück. Dann werden wir weitersehen.«
    Cyrille schwieg. Er wußte, daß der Detektiv recht hatte. Vielleicht erfuhren sie von dem Totengräber, was es mit dem Erscheinen und Verschwinden der jungen Frau für eine Bewandtnis hatte.
    Sie kehrten zum Haus des Totengräbers zurück, diesmal ohne Vorsichtsmaßnahmen. Inzwischen war es stockdunkle Nacht geworden.
    Aus dem Haus schallte ihnen wüster Gesang entgegen. Das Gröhlen eines Betrunkenen.
    Cyrille überlief ein Schaudern, diesmal vor Ekel, und Teddy Verano, der seinen Widerwillen spürte, murmelte ihm beschwichtigend zu: »Für das, was wir Vorhaben, ist er jetzt gerade in der richtigen Verfassung.«
    Der Totengräber hatte offensichtlich noch keine Lust, schlafe zu gehen, denn jetzt flammte im Haus wieder die Lampe auf.
    Die beiden Männer standen an der Tür und horchten, aber man konnte kaum etwas von dem hören, was im Haus vor sich ging.
    Teddy klopfte dreimal kräftig gegen die Tür.
    Der schaurige Gesang hörte unvermittelt auf. Überraschenderweise öffnete der Totengräber sofort.
    »Bist du es? Hast du endlich Mitleid mit mir? Bist du zurückgekommen?«
    Seine Stimme klang brüchig, und in ihrem Ton paarte sich primitive Gier mit hündischer Unterwürfigkeit.
    Ihm stand eine grausame Enttäuschung bevor. Es war nicht die schöne Unbekannte, die zurückgekommen war, sondern zwei Männer, die ihn beiseite stießen, sich ins Haus drängten und die Tür schlossen.
    »Monsieur Halbin, nicht wahr?«
    »Ich, äh, wer sind Sie? Also …«
    Teddy Verano packte ihn plötzlich am Kragen. »Nur mit der Ruhe, Halbin. Setzen Sie sich. Wir möchten Ihnen ein paar Fragen stellen.«
    »Ich kenne Sie nicht. Ich … ich …«
    Auf dem Tisch stand eine neue Flasche Wein – der Grund, warum der Totengräber wieder Licht gemacht hatte. Nachdem die seltsame Nachtschönheit ihn verlassen hatte, konnte er wohl nicht schlafen und hatte sich eine andere Gesellschafterin – und bewährte Trösterin – gesucht.
    »Halbin«, sagte Teddy Verano, »wir wollen Ihnen nichts Böses. Kommen wir gleich zur Sache. Wir wissen bereits eine ganze Menge von Ihnen, aber da wären noch einige Einzelheiten, die wir gern klären möchten.« Wir wissen bereits eine ganze Menge von Ihnen. Das ist ein Satz, der seine Wirkung auf Menschen, die kein reines Gewissen haben, nie verfehlt.
    Halbin wurde etwas unsicher und sein vom Wein gerötetes Gesicht um eine Spur blasser.
    »Sie wissen …«
    »Ja. Und wir wissen auch, daß Sie gerade Damenbesuch gehabt haben.«
    Der Totengräber zuckte zusammen, doch dann faßte er sich und sagte drohend:
    »Sie haben nicht das Recht, hier einzudringen. Gehen Sie!«
    »Nicht bevor wir Ihnen einige Fragen bezüglich dieser Dame gestellt haben.«
    »Diese …« Die Augen quollen dem Mann fast aus den Höhlen, und er ballte die Hände zu Fäusten. »Gehen Sie! Ich darf nichts sagen. Ich weiß nichts, es ist verboten, verstehen Sie, verboten! Außerdem verstehe ich nicht, ich weiß nichts.«
    Teddy lachte höhnisch, und seine braunen Augen blitzten. »So, Sie wissen also nichts, wie? Sehr gut, Monsieur Halbin! Sie wissen nichts. Aber Sie verteidigen sich. Und Sie wollen nichts über diese Person sagen, deren Existenz Sie aber immerhin nicht zu leugnen wagen.«
    Die Augen des Totengräbers waren blutunterlaufen. Er starrte Teddy Verano an, und man spürte förmlich, wie es in seinem benebelten Hirn arbeitete. Er stieß einen unverständlichen Laut aus, als wollte er etwas sagen, aber die Stimme blieb ihm im Halse stecken.
    »Vorsicht!« schrie Teddy plötzlich.
    Mit einer Geschwindigkeit, die man ihm gar nicht zugetraut hätte, hatte sich Halbin zur Seite geworfen und

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