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029 - Das Geheimnis des Totengraebers

029 - Das Geheimnis des Totengraebers

Titel: 029 - Das Geheimnis des Totengraebers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maurice Limat
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Haus? Vielleicht ein kleiner Landsitz?
    Gérard erstarrte. Träumte er oder war da wirklich jemand in der Nähe des Zauns? Er blieb stehen.
    Ja, da war jemand. Und trotz der Dunkelheit mußte dieser Jemand der Silhouette nach eine Frau sein. Eine schwarzgekleidete Frau, die auf ihn zukam.
    Instinktiv wich Gérard zurück, um sich wieder zwischen den Bäumen zu verbergen. Irgendwo knackte ein Zweig, nicht sehr weit von ihm. Wahrscheinlich irgendein Tier, das flüchtete. Oder?
    Gérard erinnerte sich plötzlich aller weisen Ratschläge von Teddy, spielte Indianer und legte sich flach auf den Boden.
    Und dann sah er zwischen zwei Bäumen eine noch dunklere Gestalt, die durch die Nacht zu gleiten schien, ein Phantom, das jedoch nicht so schwerelos war, nicht einen Zweig unter seinen Füßen zum Knacken zu bringen.
    Eine Frau in Schwarz, aber nicht die gleiche, denn die andere näherte sich vom Weg her. Ihre Schritte waren deutlich zu hören.
    Es war sinnlos zu versuchen, das Haus zu erreichen. Gérard hielt es für das Beste, den hellen Tag abzuwarten. Aber zuerst mußte er schnell zu seinem Auto zurück. Wie sollte er nur sein Versteck verlassen, ohne die Aufmerksamkeit der beiden Frauen auf sich zu ziehen? Vielleicht suchten sie ihn? Das war nicht unmöglich.
    Wo war übrigens Cyrille, und welche Rolle spielte er jetzt eigentlich? Er war immerhin mit einer dieser Frauen in Schwarz hierher gekommen, das stand fest.
    Jetzt war jedoch nicht der Zeitpunkt, lange Überlegungen anzustellen. Gérard entschloß sich, sein Versteck zu verlassen. Er kroch durch das Laub, richtete sich schließlich auf und lief geduckt zwischen den Bäumen davon. Mehrmals stieß er gegen Stämme und Baumstümpfe und einmal fiel er hin, als sich sein Fuß in einer Wurzel verfing.
    Eiskalter Angstschweiß lief ihm das Rückgrat hinunter, denn auf einmal merkte er, daß es nicht zwei Frauen waren, die ihn verfolgten, sondern drei.
    Ihre Art, sich zu bewegen, hatte etwas Systematisches, denn sie schienen das waldige Grundstück, das sich zwischen dem Zaun, der den Besitz abgrenzte, und der Straße befand, regelrecht zu durchkämmen.
    Gérard spürte mehr, daß sie näher kamen, als daß er sie sah, und er biß die Zähne zusammen. Dann schalt er sich wieder einen Dummkopf und Angsthasen, schließlich waren es doch nur Frauen.
    Drei Frauen. Ob sie fähig waren, ihn fertigzumachen? Teddy hatte ihm ein wenig Judo beigebracht.
    Gérard mußte innerlich über sich selbst lachen, aber es war ein nervöses Lachen. Er würde sich doch nicht mit Frauen schlagen. Das wäre ja grotesk.
    Ganz plötzlich überlief ihn ein kalter Schauer. Es überraschte ihn selbst. Er hatte nichts gesehen, er wußte nur, daß die drei geheimnisvollen dunklen Gestalten näher kamen, sicheren Schrittes, und als ob sie ihn suchten. Warum dieser plötzliche kalte Schauer?
    Gérard duckte sich hinter einen Baumstamm. Eine der Gestalten glitt vorüber, ganz in seiner Nähe. Sie hatte ihn nicht bemerkt, aber ein kalter Hauch hatte ihn gestreift – wie in Paris, als die junge Frau an ihm vorbeiging.
    Gérard lief weiter, und wieder begann der Alptraum zwischen Baumstämmen, trügerischen Wurzeln und ekelhaften Spinnweben, die ihm ins Gesicht wehten.
    Zweimal noch spürte er diesen kalten Hauch, als wieder eine und dann noch eine der Frauen an ihm vorbeiglitten, ohne ihn zu sehen – oder vielleicht ohne ihn sehen zu wollen.
    Die Kehle trocken und zitternd vor Erschöpfung von dieser unheimlichen Jagd, in der er eine so unglückselige Rolle spielte, glaubte Gérard endlich die kleine Straße vor sich erkennen zu können.
    Konnte er es wagen, hinzulaufen, sie zu überqueren und am Waldrand entlang zu seinem Auto zurückzukehren? Die Frauen würden ihn sofort sehen, das war gewiß. Aber was würden sie tun?
    Und wer waren diese Frauen überhaupt?
    Jetzt war Gérard am Ende des kleinen Weges, der zu dem Haus führte, angekommen und sah die Straße vor sich. Ihm blieb ohnehin keine andere Wahl. Er verließ den Schutz der Bäume, rannte über die Straße und auf der anderen Seite in den Wald, um im Schutz der Bäume zu seinem Auto zu gelangen, das noch etwa zweihundert Meter entfernt hinter der Kurve stehen mußte.
    Vor ihm tauchte plötzlich eine Gestalt auf. Eine Frau in Schwarz. Gérard konnte sie nur undeutlich sehen, da der Mond von Wolken fast verdeckt wurde, aber sie war schlank und schien blond zu sein. Und wahrscheinlich war sie auch hübsch. Sie kam aus dem Dickicht und ging

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