Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
029 - Das Geheimnis des Totengraebers

029 - Das Geheimnis des Totengraebers

Titel: 029 - Das Geheimnis des Totengraebers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maurice Limat
Vom Netzwerk:
von Cyrille Denizet erfahren, und er fand es recht befremdlich, daß der junge Mann um diese Zeit noch weiblichen Besuch empfing – unter diesen Umständen!
    Gérard blieb auf seinem Posten und beobachtete weiter das Haus. Seine Mutter war zwar dagegen, daß er sich als Amateurdetektiv betätigte, aber Gérard ließ sich nicht davon abhalten, seinen Stiefvater wenigstens von Zeit zu Zeit etwas zu entlasten.
    Als er sah, daß das Licht im Wohnzimmer ausging, grinste er spöttisch. Und da glaubt der gute Teddy, daß dieser arme Junge völlig untröstlich ist, dachte er.
    Gleich darauf schämte er sich aber, solche voreiligen Schlußfolgerungen gezogen zu haben, denn nun ging in der Diele wieder das Licht an. Ob sie jetzt beide herauskamen?
    Gerards Herz begann zu klopfen, er wurde nun doch etwas aufgeregt. Würde die Beschattung nun weiter gehen?
    Tatsächlich trat Cyrille aus dem Haus, an seinem Arm die Unbekannte in Schwarz. Selbst aus der Ferne meinte Gérard zu sehen, daß sie sehr blaß war, unwahrscheinlich bleich.
    Cyrille hatte ein Auto, einen Ami 6. Er stieg ein, die Unbekannte mit ihm, dann fuhren sie los.
    Gérard stürzte zu seinem Volkswagen. Rief Teddy per Walkie-Talkie.
    »Zum Teufel, was du nicht sagst! Ein Mädchen in Schwarz. Ist dir irgend etwas aufgefallen?«
    »Ja. Gute Figur, aber sehr blaß.«
    »Ist das alles? Bist du ihr nahe gekommen?«
    »Nein, sie ist allerdings dicht an mir vorbeigegangen. Auf einmal hat es mich gefröstelt. Es war wie ein eiskalter Luftzug.«
    Teddys Stimme klang rauh durch das Mikrophon. »Um Himmels willen, laß die beiden nicht entwischen, Gérard. Ich nehme meinen Wagen und komme euch nach. Du gibst mir den Weg an, ja?«
    Eine Viertelstunde später wußte Teddy, von Gérard auf dem Laufenden gehalten, daß Cyrille Denizet die westliche Autostraße in Richtung Normandie fuhr.
    Cyrille in Begleitung der Frau in Schwarz. In Begleitung der Unbekannten mit den eiskalten Händen, die Paul Halbin getötet hatte.
    Aber Gérard blieb ihnen auf der Spur, und Teddy, noch ein gutes Stück hinter ihnen, war fest entschlossen, die Beute nicht loszulassen.
     

     

Vor ihnen glitzerte eine Schlange roter Lichter, die sich um die Kurven wand und umso stärker funkelte, je dunkler die Nacht wurde.
    Teddy befand sich jetzt ebenfalls auf der Autostraße. Der Kontakt mit Gérard war ziemlich schwierig geworden. Die Reichweite der Walkie-Talkies, so perfekt diese Geräte auch waren, war eben doch begrenzt. Außerdem traten dauernd Störungen auf.
    Obgleich sie bereits ein gutes Stück von Paris entfernt waren, gelang es ihnen immer wieder, miteinander in Verbindung zu kommen. Wie erwartet, waren sie rechts abgebogen und fuhren in Richtung Normandie, Mantes und dem Tal der Seine.
    Die Hellseherin Anita hatte sich offensichtlich nicht geirrt. Teddy war überzeugt, daß die Unbekannte in Schwarz sie zu dem geheimnisvollen Haus oder Schloß führen würde, das Anita in ihrer Vision gesehen hatte. Mehrere Frauen waren da gewesen, und ein Mann, den Anita nur von hinten sehen konnte, ein Mann, der sich über eine undefinierbare Maschine beugte.
    Teddy verspürte einige Gewissensbisse wegen Cyrille. Vielleicht hatte er ihn nicht genügend überwacht. Vielleicht hätte man ihn daran hindern sollen, mit der jungen Frau in Schwarz fortzugehen. Dieser nette Junge war von der Sorte, die Wachs in den Händen von Frauen ist.
    Und dann auch wegen Gérard, den dieses Abenteuer weit mehr in die Sache hineinziehen würde als eigentlich vorgesehen gewesen war.
    Yvonne mußte sich sicher bereits Sorgen machen um ihren Mann und um ihren Sohn. Da sie so gut wie alles über den Fall Cyrille Denizet wußte, hatte sie ja auch allen Grund, besorgt zu sein.
    Da war Mantes – und dann war die Stadt auch schon wieder vorüber. Kurz darauf kam die Abzweigung. Teddy verließ die Autostraße, und die funkelnde Schlange der roten Lichter verschwand in der Nacht.
    Auf der Landstraße war Teddy fast allein. Nur mit Mühe hörte er noch Gerards Stimme. Dieser berichtete, daß alles in Ordnung sei und er in der Ferne gegen den Himmel die Silhouette von Château-Gaillard zu erkennen meine. Der Ami von Cyrille Denizet wäre immer noch vor ihm und führe zweifellos zum Schloß.
    Teddy mußte an Margarete von Burgund denken, die in der alten Festung umgebracht worden war. Aber die kleine Königin war seit Jahrhunderten tot, und ihre Leiche hatte man sicher nicht wieder zum Leben erweckt. Sie mußte seit langem zu Staub

Weitere Kostenlose Bücher