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029 - Das Geheimnis des Totengraebers

029 - Das Geheimnis des Totengraebers

Titel: 029 - Das Geheimnis des Totengraebers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maurice Limat
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du?«
    »Hier! Hierher, Teddy!«
    Eine Taschenlampe leuchtete auf, und dann erschien die große, kräftige Gestalt des Detektivs zwischen den Bäumen.
    »Was ist los? Wo sind die Leute, die dich verfolgt haben?«
    »Es waren Mädchen. Mädchen in Schwarz. Sie sind weggelaufen, als die Scheinwerfer des Autos hierher leuchteten.«
    »Sehr praktisch, dieses neue Modell mit den drehbaren Scheinwerfern. Und was nun?«
    »Teddy, mein Fuß!«
    Teddy Verano leuchtete mit der Taschenlampe auf den Boden, bückte sich und hatte seinen Stiefsohn in zehn Sekunden aus der teuflischen Wurzel befreit.
    Gérard konnte kaum auftreten und stöhnte vor Schmerz.
    »Hast du dir den Fuß verstaucht?«
    »Nein, ich glaube nicht. Aber der Strumpf ist zerrissen und die Haut abgeschürft.«
    »Mein armer Junge!«
    »Jetzt ist nicht der Augenblick, mich zu bedauern. Die Mädchen …«
    »Komm, wir wollen mal sehen, wo sie sind.«
    »Sie sind in diese Richtung gelaufen.« Die Gegenwart seines Stiefvaters machte Gérard wieder mutiger. Er war nicht mehr allein, und gleich sah alles ganz anders aus.
    Er zeigte Teddy, wohin die Mädchen entschwunden waren, und folgte seinem Stiefvater, während er sich bemühte, trotz seines Humpelns Schritt zu halten.
    Die beiden kamen um die Kurve und sahen vor sich den kleinen Weg und etwas entfernt den hellen Zaun. Und da waren sie wieder, die schwarzen Gestalten, die vor ihnen zurückwichen und im Unterholz verschwanden.
    »Halt!« rief Teddy plötzlich. »Stehen bleiben oder ich schieße!«
    Er ließ seine Taschenlampe aufleuchten, und sie sahen mehrere Gestalten in den Wald hinein laufen.
    »Stehen bleiben, sage ich, eins, zwei …« Und dann hielt Teddy etwas in der Hand, und Gérard erriet, daß es die 7,65er des Detektivs war.
    Zweifellos wollte Teddy Verano die Frauen nur einschüchtern und sie zur Konfrontation zwingen, aber die Mädchen in Schwarz beachteten sein Ultimatum nicht.
    Da gab Teddy Verano einen Schuß ab.
    Ein Schrei drang durch die Nacht, ein furchtbarer Schrei, der nicht aus dieser Welt zu kommen schien, und dann nichts mehr.
    »Verdammt, habe ich etwa eine getroffen?«
    »Teddy, wolltest du denn nicht? Hast du nicht gezielt?«
    »Zum Teufel, nein! Es war doch nur ein Warnschuß. Los, komm, wir wollen nachsehen!«
    Vorsichtiger näherten sich die beiden der gegenüberliegenden Straßenseite.
    »Sag mal, was klappert da denn so?« fragte Teddy plötzlich. »Sind das etwa deine Zähne?«
    »Oh, Teddy! Dieser Schrei!«
    »Ja, ein Schrei aus der Hölle, und doch bin ich ziemlich sicher, daß er aus einer Frauenkehle kam.«
    Teddy ließ von neuem seine Taschenlampe aufleuchten. Dann liefen sie, alle Vorsicht vergessend, auf den Graben zu, an dessen Rand eine schwarze Gestalt zu erkennen war.
    »Das ist doch eine der fünf Frauen!«
    »Aber das sieht so platt aus. Merkwürdig, so dünn kann doch niemand sein. Was hat das zu bedeuten?«
    Teddy richtete den Strahl seiner Taschenlampe auf die Gestalt am Boden. Aber war das überhaupt eine Gestalt? Unwillkürlich wich Teddy zurück, und Gérard fing plötzlich an, am ganzen Leib zu zittern.
    »Teddy! Das ist doch gar nicht möglich!«
    Teddy Verano murmelte irgendetwas von einer »makabren Maskerade«.
    Was da lag, war kein Körper, sondern ein schwarzer Mantel, schwarze Strümpfe und schwarze Schuhe, die ein Skelett bekleideten.
    Entsetzt starrten die beiden Männer auf das elegant gekleidete Skelett.
    Die vier anderen Frauen waren in der Nacht verschwunden.
     

     
    »Dir wird doch wohl nicht übel, mein Junge?«
    Gérard holte tief Luft und wischte sich über die Stirn. »Entschuldige, Teddy, ich …«
    »Reiß dich zusammen, Junge, sonst gebe ich dir ein paar Ohrfeigen, das hilft hervorragend bei jungen Mädchen, die in Ohnmacht fallen wollen.«
    Die Ohrfeigen erwiesen sich als unnötig. Gérard, zutiefst gekränkt und wütend, faßte sich sofort. »Na, hör mal, ich bin doch kein …«
    »Ja, ja, schon gut, dann beweise es mir nur, mein Junge. Du wirst mir jetzt helfen, das da mitzunehmen.«
    »Mitzunehmen?«
    »Ja. Gib mir deinen Regenmantel. Nun bewege dich doch, du meine Güte!«
    Verwirrt zog Gérard seinen Mantel aus. Teddy riß ihm das Kleidungsstück aus der Hand und breitete es auf dem Boden aus. Er legte die Taschenlampe daneben und winkte Gérard herbei. »So, jetzt faßt jeder an einer Seite an, und dann legen wir das Ganze auf den Regenmantel, verstanden?«
    Gérard hatte verstanden. Aber er mußte schwer gegen seinen Ekel

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