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029 - Das Geheimnis des Totengraebers

029 - Das Geheimnis des Totengraebers

Titel: 029 - Das Geheimnis des Totengraebers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maurice Limat
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Eure!«
    »Aber die Eure ist doch kein Fluß, höchstens ein Flüßchen.«
    »Welchen Fluß gibt es noch im Departement Eure?«
    »Na, schön – die Seine. Warte mal, altes Schloß, altes Schloß, Château-Gaillard wahrscheinlich?«
    »Mein gelehriger Schüler, du bekommst Note eins. Hervorragend. Vor allem, weil die Seine dort eine Schleife macht.«
    »Ja. Bei Andelys, stimmt.«
    »Und dort gibt es auch einen Wasserzulauf, ein kleines Nebenflüßchen.«
    »Ah ja? Wußte ich nicht.«
    »Sieh doch mal auf der Karte nach, oder im Lexikon.«
    Cyrille hörte den beiden gespannt zu und blickte fasziniert von einem zum anderen. Während Yvonne ruhig und lächelnd zwischen ihnen saß, schienen Teddy und sein Stiefsohn ganz spielerisch den Weg herauszufinden, der zum Zentrum all der schrecklichen Geschehnisse zu führen versprach.
    »Richtig, ein Nebenfluß in Andelys – der Gambon.« Gérard nahm einen Schluck von seinem Orangensaft. »Ein neuer Fall, Teddy? Wieder Ungeheuer und Phantome?«
    »Noch schlimmer diesmal. Es handelt sich um Leute, die Tote aus ihren Gräbern herausholen. Du erinnerst dich sicher, daß ich kürzlich etwas davon erwähnt habe.«
    Cyrille fing plötzlich an zu zittern. Teddy legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter.
    »Nur nicht den Mut verlieren! Wir kommen den Dingen schon näher.« Cyrille war jetzt sehr blaß, und er entschuldigte sich. »Verzeihen Sie, ich kann einfach nicht mehr. Ich kann nichts mehr davon hören. Ich muß mich ausruhen. Ich habe schon Urlaub nehmen müssen – ich bin nicht mehr imstande zu arbeiten.«
    Teddy sah ihn einen Augenblick prüfend an. »Ja, ich glaube, Sie sollten sich wirklich ausruhen. Werden Sie morgen wieder in Form sein?«
    Cyrille nickte.
    »Gut, dann lasse ich Sie jetzt gehen. Sie müssen versuchen zu schlafen.«
    Der junge Mann machte nur eine verzweifelte Handbewegung. Er bedankte sich bei Yvonne, verabschiedete sich von den beiden Männern und ging.
    Kaum hatte er die Wohnung verlassen, wandte sich Teddy wieder an seinen Stiefsohn. »Vorwärts, Gérard! Nimm ein Walkie-Talkie mit!«
    »Eine Nachforschung, Teddy?«
    »Lauf los, Dummkopf, und folge Cyrille Denizet!«
    »In Ordnung, Chef.«
    Yvonne, die es gar nicht gern sah, daß ihr Sohn in die Fußstapfen ihres Mannes trat, machte Einwände, wurde jedoch überstimmt.
    »Nimm deinen Wagen«, sagte Teddy. »Meinen kennt er zu gut. Auf den Volkswagen wird er bestimmt nicht achten. Wir bleiben in Verbindung, und du sagst mir Bescheid, wenn er zu Hause ist. Ich möchte wissen und sicher sein, daß er wohlbehalten nach Hause gelangt ist. Danach wartest du noch eine Weile. Bis das Licht bei ihm ausgeht. Dritter Stock links – merke es dir!«
    Knapp zwanzig Minuten später kam Cyrille tatsächlich zu Hause an.
    Gérard war es gelungen, Cyrilles Taxi zu folgen, ohne von dem jungen Mann bemerkt zu werden. Er parkte in einer kleinen Nebenstraße, sprang aus dem Auto und beeilte sich, Cyrille zu folgen. Cyrille hatte offensichtlich sein Appartement betreten, denn im dritten Stock links ging das Licht an. Flüchtig konnte Gérard Cyrilles Silhouette hinter dem Fenster erkennen.
    »Jetzt ist er im Zimmer. Ah, er geht ins Bad. Er kommt zurück!«
    Plötzlich spürte Gérard, wie ihn ein Schauer überlief. Was war das?
    Auf dem Gehsteig näherten sich Schritte. Es war Abend und die Straße fast menschenleer. Gérard drehte sich langsam um. Eine Frau kam auf ihn zu und glitt lautlos an ihm vorbei.
    Sie war jung, dessen war er sicher, auch wenn er ihr Gesicht nicht hatte sehen können. Sie trug einen eleganten schwarzen Mantel und einen schwarzen Hut.
    Er sah, wie sie das Haus betrat, in dem Cyrille wohnte, und fragte sich plötzlich, ob sie nicht vielleicht sogar zu dem jungen Mann wollte.
    Gleichzeitig wunderte er sich, warum ihn in der lauen Abendluft ein Frösteln überlaufen hatte, als das Mädchen an ihm vorbeiging. Gewiß, es kam schon vor, daß er erschauerte, wenn ihm ein Mädchen zu nahe kam, aber das war nicht dasselbe gewesen.
    Gespannt beobachtete er das Haus und vor allem die Fenster im dritten Stock links. Das Licht im Badezimmer war ausgegangen. Cyrille hielt sich offenbar im Wohnzimmer auf. Jetzt wurde ein anderes Fenster hell, auf der entgegengesetzten Seite. Die Diele. Na, so etwas, dachte Gérard, da ist das Mädchen doch zu ihm gegangen. Der Junge, der so sehr seine Verlobte beweint, hat es ja faustdick hinter den Ohren!
    Gérard hatte von seinem Stiefvater einiges über den seltsamen Fall

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