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029 - Das Geheimnis des Totengraebers

029 - Das Geheimnis des Totengraebers

Titel: 029 - Das Geheimnis des Totengraebers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maurice Limat
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wurde die Tür aufgerissen, und Gérard stürzte in das Zimmer.
    Teddy glaubte zu träumen. Er konnte es noch nicht fassen, daß Gérard wirklich da war.
    Gérard hatte der Verlockung, ebenfalls Detektiv zu spielen, nicht widerstehen können. Auch er wollte unbedingt hinter das Geheimnis der Amazonen des Todes kommen und hatte sich deshalb über das mütterliche Verbot hinweggesetzt. Er war Teddy gefolgt und hatte das Haus eine Stunde nach seinem Stiefvater erreicht und nach ihm gesucht.
    Gérard eilte zu Teddy, der sich in seinen Fesseln wand wie ein Schlange.
    »Binde mich los, schnell, aber paß auf das Mädchen auf!«
    Die Amazone hatte sich wieder erhoben. Bei ihrem Sturz hatte sie das Skalpell fallengelassen. Einen Augenblick lang starrte sie die beiden Männer ausdruckslos an, betrachtete dann offenbar ihre Aufgabe als nicht durchführbar, ging stumm an Gérard vorbei zur Tür und verschwand.
    »Nun schneide doch endlich die Fesseln durch! Auf was wartest du noch!« Gérard hatte wie versteinert dem Mädchen nachgesehen. »Ja, ja«, sagte er rasch. »Aber womit?«
    »Hast du nicht einmal ein Messer, du Möchtegern-Detektiv? In meiner Tasche ist eins. Nein, laß! Nimm das Skalpell dort auf dem Boden!«
    Einen Augenblick später stand Teddy von seinem Stuhl auf, etwas steif, aber frei.
    »Ich habe eine Waffe«, sagte Gérard und zeigte Teddy eine 22er.
    »Wenn das deine Mutter wüßte! Und daß du hierher gekommen bist!«
    »Wäre ich nicht gekommen, Teddy, dann wäre es jetzt aus mit dir.«
    »Hüte deine Zunge, du naseweiser Kerl! Und jetzt komm, wir müssen uns beeilen.«
    Auf dem Korridor bewegte sich eine Gestalt. Cyrille Denizet.
    Instinktiv schlossen sich Teddys Finger fester um das Skalpell, seine einzige Waffe, abgesehen von seinen Fäusten und seinen Judokenntnissen.
    Aber Cyrille hatte keine bösen Absichten. Er war völlig verstört, und seine Hände zitterten.
    »Bitte, verzeihen Sie mir. Ich will Ihnen gerne helfen. Ich habe mich befreien können, aber ich fürchte, ich verliere den Verstand. Ich will nicht – er darf nicht – Christiane!«
    Teddy schlug ihm kräftig auf die Schulter. »Na, na, nun beruhigen Sie sich mal. Wenn Sie wirklich Christiane vor einem solchen Schicksal bewahren wollen, dann kommen Sie mit uns.«
    Alle drei liefen sie auf die Tür zum Labor von Patrice.
    Wieder war das Knistern der Funken und das Summen des Generators zu hören.
    Teddy öffnete mit einem gewaltigen Fußtritt die Tür, und gemeinsam stürzten die drei Männer in den Raum.
    Patrice Areal, im weißen Kittel, war mit seinen Geräten beschäftigt, die alle auf Hochtouren zu arbeiten schienen.
    Noch immer lag der nackte Körper Christianes auf dem Operationstisch, teuflisch schön in dem bizarren Lichterspiel.
    Aber zwischen Areal und den drei Männern standen, einer Barriere gleich, die vier Amazonen des Todes. Aufrecht, steinern, standen sie da, und jede von ihnen hielt einen Dolch in der Hand.
    Die drei Männer blieben wie angewurzelt stehen. Teddy erkannte unter den Amazonen diejenige, die den Auftrag gehabt hatte, ihn zu ermorden. Sie war zu ihren Gefährtinnen zurückgekehrt.
    Areal lachte höhnisch. »Ich wußte, daß es Ihnen gelungen ist, zu entkommen, Verano. Und ich wußte auch, daß Sie Ihre Meinung geändert haben, Denizet, was bei Ihnen offenbar häufig vorkommt. Was kümmert mich das schon! Ich hatte keine Zeit, mich mit Ihnen zu befassen. Mein Experiment ist wichtiger.«
    Mit einer theatralischen Geste deutete er auf die nackte Christiane. »In wenigen Minuten wird sie Arme und Beine bewegen und die Augen aufschlagen.«
    »Nein, nicht!« schrie Cyrille und stürzte wie von Sinnen vor.
    »Vorsicht!« rief Teddy Verano, der die Gefahr erkannte.
    Trotz seiner beachtlichen Körperkraft konnte Cyrille sich nicht der vier Amazonen erwehren, die weder Furcht noch Gefühle kannten und ihn jeden Augenblick mit ihren Dolchen zu durchbohren drohten, während Areal ungerührt an seinen Geräten weiterarbeitete.
    Teddy warf, als er Cyrille verloren sah, in einer verzweifelten Geste sein Skalpell nach Areal, den er anders nicht erreichen konnte.
    Das Metallinstrument verfehlte um Haaresbreite den Kopf des Mannes und schlug dann gegen die Schalttafel mit all ihren Hebeln, Knöpfen, Skalen. Und wieder wurde ein Kurzschluß hervorgerufen, diesmal jedoch weit heftiger als derjenige, der durch die Kugel verursacht worden war. Eine hohe Stichflamme schoß empor, dann wurde alles dunkel.
    Cyrille, Teddy und Gérard

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