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029 - Der tätowierte Tod

029 - Der tätowierte Tod

Titel: 029 - Der tätowierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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als ihr zu gehorchen.
    Während Aysha mit den beiden Russen die Treppe hinunterstieg, brachten Hotelangestellte den steifen Körper Gregor Stolowskis im Aufzug herauf und auf sein Zimmer.

    Es war Mitternacht durch, als Dorian völlig durchgefroren ins Hotel zurückkam. Irgendwie hatte er den Weg zurückgefunden, nachdem er zuvor stundenlang durch die Altstadt geirrt war. Einem Polizisten, den er nach dem Weg fragte und der ihn wegen seiner suspekten Erscheinung sofort abführen wollte, konnte er mit einiger Mühe entkommen; danach wagte er es nicht mehr, jemanden anzusprechen. Wenn er wenigstens Bargeld in der Tasche gehabt hätte, wäre es ihm möglich gewesen, einen Führer zu engagieren oder ein Taxi zu mieten, aber so …
    Andererseits war das Geld der einzige Grund, weshalb er überhaupt ins Hotel zurückkehrte. Andernfalls hätte er sich davongemacht und bei dem Spiel, das die Russen mit ihm trieben, nicht mehr mitgespielt. Aber er war eben auf sie angewiesen.
    Zuerst erkannte man ihn im Hotel nicht gleich wieder; er mußte seinen Paß vorweisen; dann erinnerte sich der Portier wieder des Zwischenfalls auf der Straße.
    »Wollen Sie Anzeige erstatten?« erkundigte er sich säuerlich.
    Sein Gesicht erhellte sich erst wieder, als Dorian eine wegwerfende Handbewegung machte. »Sind meine Freunde auf den Zimmern?« erkundigte er sich.
    Die besondere Betonung lag auf »Freunde«. Er hatte sich in der Hotelhalle umgeblickt, aber außer der Archäologengruppe waren keine Gäste mehr anwesend; nur in der Bar waren einige schwankende Gestalten zu sehen.
    »Herr Stolowski liegt ohne Bewußtsein auf seinem Zimmer«, antwortete der Portier und fuhr mit einem Seitenblick auf das Schlüsselbrett fort: »Die beiden anderen Herren haben in Begleitung einer Frau das Hotel verlassen und sind noch nicht zurück.«
    Dorian grinste. Wahrscheinlich hatte sein Verschwinden unter den Agenten einige Aufregung verursacht und Suslikow und Petrow waren zum Rapport gerufen worden.
    »Wie geht es Stolowski?«
    »Wir haben sofort einen Arzt gerufen.« Der Portier machte eine hilflose Geste. »Er konnte keine Diagnose stellen, sagte jedoch, daß es Herrn Stolowski den Umständen entsprechend gutginge.«
    Dorian ließ sich seinen Zimmerschlüssel geben und wandte sich schon der Bar zu, als er dem Blick des Archäologen Borowitkin begegnete. Die Archäologengruppe schien schon wieder im Aufbruch begriffen zu sein.
    Dorian steuerte auf Borowitkin zu und fragte: »Reisen Sie schon wieder ab?«
    »Wir werden in ein anderes Hotel umquartiert«, sagte der Archäologe wütend. »Aber ich sage Ihnen, diese menschenunwürdige Behandlung werden wir uns nicht bieten lassen. Und Sie können Ihren Freunden vom Geheimdienst sagen, daß diese Angelegenheit noch einigen Staub aufwirbeln wird. Nicht nur, daß man uns während der Ausgrabungsarbeiten aus Abydos verjagte und uns des Landes verwies, verfährt man mit uns auch noch, als befänden wir uns auf einem Viehtransport. Und in der Botschaft rührt man keinen Finger für uns.«
    »Wieso halten Sie mich für ein Mitglied des Geheimdienstes?« erkundigte sich Dorian. »Hat Stolowski mit Ihnen gesprochen?«
    »Er hat!« Borowitkin warf Dorian giftige Blicke zu. »Er wollte mir einreden, daß Sie Juri Samjatin seien. Nicht irgendein Juri Samjatin, sondern der Archäologe Samjatin. Er hat mir sogar mit Sibirien gedroht, falls ich etwas anderes behaupte. Er nannte es Landesverrat. Ich weiß nicht, was für ein schmutziges Spiel ihr treibt, aber ich bin froh, daß ich umziehe und nichts mehr damit zu tun habe.«
    »Und wieso sind Sie so sicher, daß ich nicht Juri Samjatin bin?« wollte Dorian wissen.
    »Warum?« Borowitkin schnitt eine Grimasse. »Weil ich Juri Samjatin kenne. Wir alle kennen ihn, weil wir zusammen mit ihm in Abydos die Ausgrabungen vorgenommen haben. Und Sie haben nicht die geringste Ähnlichkeit mit ihm.«
    »Warum befindet sich Juri Samjatin nicht mehr unter euch?«
    »Weil er plötzlich verschwand. Er ist in Abydos verschollen. Zuerst konnten wir sein Verschwinden vor den türkischen Behörden geheimhalten, aber irgendwie bekamen sie Wind davon. Und jetzt verweisen sie uns des Landes. Aber warum sage ich Ihnen das alles? Sie wissen ja doch alles.«
    »Das stimmt nicht. Ich hatte überhaupt keine Ahnung davon, daß es einen Juri Samjatin gibt. Und ich bin Ihnen sehr dankbar für Ihre Auskünfte. Ich wäre daran interessiert, mehr über die Hintergründe von Samjatins Verschwinden zu

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