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029 - Der tätowierte Tod

029 - Der tätowierte Tod

Titel: 029 - Der tätowierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Inquisitionsabteilung auflöst. Konkretes konnte er aber nicht erfahren.«
    »Damit habe ich gerechnet«, erwiderte Dorian. »War über Sullivan wirklich nichts zu erfahren?«
    »Sie können selbst mit Cohen sprechen. Er ist gerade eingetroffen.«
    »Wie geht es Phillip?« fragte Dorian schnell.
    »Seit Sie nicht hier sind, blüht er förmlich auf. Gute Nacht, Mr. Hunter!«
    In der Leitung krachte es, dann ertönte Marvin Cohens Stimme. »Hallo, Hunter! Wo treibst du dich denn herum?«
    »Istanbul«, sagte Dorian knapp. »Keine langen Reden, Cohen. Ich möchte nur wissen, ob wir beim Secret Service tatsächlich abgemeldet sind.«
    »Das kann man wohl sagen«, antwortete Cohen. »Ich weiß nicht, ob du schon mal den Namen Victor Shapiro gehört hast. Er war früher Sullivans direkter Vorgesetzter und spielt sich jetzt als starker Mann auf. Er hat wortwörtlich versprochen, uns Feuer unter dem Hintern zu machen, bis uns das Wasser darin kocht. Martha wird ganz rot. Ein mieser Typ, dieser Shapiro. Er will mich nicht zu Sullivan lassen. Sag, bist du wirklich in Istanbul?«
    Dorian hörte kaum noch zu. Er versicherte, daß es ihm gutginge, und fragte Cohen dann nach Coco. Nein, sie habe nichts mehr von sich hören lassen. Nur einmal habe sie noch angerufen. Das war einen Tag, nachdem Dorian auf einmal spurlos verschwunden war. Sie sagte, daß sie in Wien angekommen sei, und nannte eine Telefonnummer, unter der man sie erreichen könnte – Tag und Nacht.
    »Gib mir die Nummer!« verlangte Dorian.
    »Hast wohl schon Sehnsucht nach ihr, was? Findest du bei den türkischen Mädchen keinen Trost? Moment! Die Nummer gehört einem Rechtsanwalt, bei dem Coco zu Gast ist. Er heißt Skarabäus Toth. Ulkiger Name, nicht?« Er nannte ihm die Telefonnummer.
    »Danke, ich mache jetzt Schluß, Cohen. Ich rufe aus Wien wieder an. Halte die Ohren steif!« Dorian verließ die Telefonzelle und ließ ein Gespräch nach Wien anmelden. In der Telefonzelle hob er den Hörer ab, doch außer den Störgeräuschen war nichts zu hören.
    »Hallo?« sagte er in die Sprechmuschel. »Ist dort das Büro von Rechtsanwalt Skarabäus Toth?«
    »Ja«, antwortete eine Männerstimme, dann folgte Schweigen.
    »Ich möchte Miß – äh – Fräulein Coco Zamis sprechen.«
    »Bedauere, das ist nicht möglich.«
    »Ich muß sie sprechen. Es ist dringend!«
    »Um diese Zeit …«
    »Ich weiß selbst, wie spät es ist.«
    Verdammt, warum wollte ihn alle Welt an die Uhrzeit erinnern?
    »Wer spricht dort?« fragte die Männerstimme.
    »Das werde ich …«
    In der Leitung knackte es.
    »Dorian, bist du es?«
    Das war Coco. Dorian fiel ein Stein vom Herzen.
    »Ja, Liebling. Ich bin es.«
    »Ich habe es geahnt. Deshalb habe ich mich eingeschaltet.«
    »Wie geht es dir?«
    Es entstand eine kurze Pause, dann sprach Coco plötzlich gehetzt weiter. »Die Erbschaftsangelegenheit hat sich verkompliziert. Es ist ein wahrer Segen, daß du anrufst. Ich brauche deine Hilfe, Dorian. Allein schaffe ich es nicht. Es geht um Leben und Tod.«
    Dorian spürte, wie seine Kehle trocken wurde. »Ich komme, so schnell ich kann«, konnte er nur noch versichern, dann war die Leitung plötzlich tot.
    Er hielt den Hörer noch lange in der Hand und starrte ins Leere. Eigentlich hatte er gehofft, wenigstens von Coco Unterstützung zu erhalten. Aber sie saß anscheinend noch tiefer in der Tinte als er; und er konnte ihr nicht helfen, weil er hier festsaß.
    Wütend schleuderte er den Hörer auf die Gabel und stapfte in Richtung Bar. Er wollte sich zwei oder drei Bourbon auf Zimmerkosten genehmigen, um die nötige Bettschwere zu erlangen. Morgen in aller Frühe würde er dann nach einer Möglichkeit suchen, nach Wien zu gelangen. Daß er von Kiwibins Leuten ein Flugticket gestellt bekam, daran wollte er nach ihrem seltsamen Verhalten nicht mehr glauben.

    Es war ein verrückter Trip hinaus zum Friedhof von Eyüp. Sie hatten Paul Fishers steifen Körper in Fetzen gewickelt. Jetzt trugen sie ihn abwechselnd. Ginger heulte andauernd. Sie hatte Paul gern gemocht – das heißt, sie hatte ihn eigentlich über alles geliebt.
    Es war eine seltsame Prozession, die durch die finsteren, winkeligen Gassen der Altstadt von Istanbul zog. Die Gelegenheitsdiebe, die Obdachlosen und Streuner wichen ihnen furchtsam aus. Vielleicht, weil sie ahnten, daß es bei diesen Leuten nichts zu holen gab – vielleicht aber auch, weil sie spürten, welch makabre Fracht sie mit sich führten.
    Fester schlug Ginger ins

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