Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
029 - Der tätowierte Tod

029 - Der tätowierte Tod

Titel: 029 - Der tätowierte Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Träger des Horns mit einem Faustschlag nieder.
    Hinter ihnen war das Trampeln unzähliger Füße zu hören. Die Verfolger kamen rasch näher. Als sich Dorian umdrehte, sah er an ihrer Spitze einen blassen, rothaarigen jungen Mann. Von seiner Brust grinste ein dreiköpfiger Teufel, der die Schwingen wie zum Flug ausgebreitet hatte.
    Dorian blickte wieder nach vorn. Stolowski rang mit einer Frau. Von ihren Brüsten löste sich eine bestialische Fratze, die nach dem Russen schnappte. Stolowski stieß seine Schlangennadel in die tätowierte Fratze. Die Frau heulte auf, doch das war alles. Das Raubtiergebiß schnappte erneut nach Stolowski, verbiß sich in seinem Gewand und riß es ihm in Fetzen vom Leib.
    Dorian zerrte das Mädchen an den Haaren, schleuderte es gegen eine Säule und stützte Stolowski.
    »Nein«, sagte der Russe. »Gehen Sie allein weiter! Ich werde die Meute aufhalten. Ich bin ohnehin verloren.«
    Dorian bemerkte die blutige Wunde in Bauchhöhe, aber er dachte nicht daran, Stolowski im Stich zu lassen. »Da vorn ist schon der Ausgang«, log er. »Wir haben es gleich geschafft, Gregor.«
    Der Russe raffte sich noch einmal auf. Sich an den Dämonenkiller klammernd, torkelte er weiter.
    Von rechts kamen drei Gestalten, die offenbar versuchten, ihnen den Weg abzuschneiden. Dorian wich nach links aus – und da sah er tatsächlich den Ausgang. Nur noch zwei Säulen trennten sie davon.
    Etwas wie ein Schmetterling flatterte heran. Dorian versuchte, das durchscheinende Ding mit der Nadel zu treffen, stieß aber ins Leere. Das Ding schwebte blitzschnell herab und legte sich auf Stolowskis Gesicht. Der Russe brüllte auf. Er ließ Dorian los und taumelte nach links. Das Ding, das sich wie ein Blutegel an seinem Gesicht festgesaugt hatte und es ganz bedeckte, verfärbte sich rötlich.
    Dorian versuchte Stolowskis Arm zu erwischen, doch es gelang ihm nicht mehr. Stolowski machte einen Schritt nach links und kam vom Steg ab. Einen Moment lang schwebte sein Fuß in der Luft, dann kippte er nach vorn und stürzte in die Tiefe. Noch bevor er auf der Wasseroberfläche aufschlug, löste sich das gallertartige Ding von seinem Gesicht. Dorian sah für Sekundenbruchteile nur blanke Knochen – dann tauchte der Russe unter.
    »Und jetzt den anderen!« gellte Samjatins Stimme durch das Gewölbe. »Aber lebend! Er soll Srashams oberster Diener werden!«
    Das Ding, das Stolowskis Gesicht aufgefressen hatte und nun blutrot leuchtete, senkte sich auf Dorian herab. Er schleuderte dem Gebilde die Nadel entgegen – und traf. Es platzte, und Blut spritzte nach allen Seiten. Ein tierischer Schmerzensschrei – wahrscheinlich vom Träger dieser Tätowierung – gellte durch das Gewölbe.
    Woran Dorian schon gar nicht mehr geglaubt hatte, das glückte ihm endlich doch. Er erreichte die Plattform, die dem Ausgang vorgelagert war. Etwas schlug gegen seinen Rücken. Er kümmerte sich nicht darum und rannte weiter. Rechts tauchte Meze, der Tätowierer, auf. Dorian schleuderte ihm die gnostische Gemme entgegen. Mit einem Schmerzensschrei taumelte der Mann zurück.
    Dorian kam zum Torbogen, sah links eine Treppe und hastete hinauf. Hinter ihm grölten die Verfolger. Eine kreischende Meute, angetrieben vom Willen eines bösen, unersättlichen Dämons. Der Dämonenkiller erreichte einen Treppenabsatz, von dem auf beiden Seiten Stufen nach oben führten. Er schlug einen Haken und wandte sich nach rechts. Dort war das rettende Tor. Es stand offen. Aber in diesem Augenblick quollen dunkle Gestalten hindurch und ergossen sich über die Treppe.
    Dorian sah keinen Ausweg mehr. Er besaß nur noch die Knotenschnur, und was sollte er mit dieser lächerlichen Schnur schon gegen diese übermächtigen Dämonendiener ausrichten?
    Von allen Seiten brandete wüstes Geschrei heran. Jemand packte ihn von hinten und warf ihn mit übermenschlicher Kraft zu Boden. Es war der junge Mann mit den roten Haaren, den Dorian zuvor schon gesehen hatte – der, auf dessen Brust ein dreiköpfiger, geflügelter Teufel tätowiert war. Neben ihm tauchte eine magere junge Frau mit zerzaustem Haar und schlaffen Brüsten auf, zwischen denen der Rachen einer Bestie klaffte.
    Dorian schloß mit dem Leben ab, als sich der dreiköpfige Teufel von der Brust des Rothaarigen löste und auf ihn zusegelte. Er konnte nur abwehrend die Hände ausstrecken, wissend, daß dies nur ein kurzer Aufschub war.
    Doch er wartete vergebens auf den tödlichen Biß. Ein Schatten sprang über ihn

Weitere Kostenlose Bücher