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029 - Verfluchte aus dem Jenseits

029 - Verfluchte aus dem Jenseits

Titel: 029 - Verfluchte aus dem Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Vormittag…
    Der
ewige Wind vom Meer her war kühl und unangenehm wie stets. Thorwald verließ den
Garten durch das Haus und trat auf die Felsenterrasse, die weiter vorn von den
Wellen umspült wurde.
    Ohne
besondere Eile verließ X-RAY-5 die Klippe, ging um die Felsen herum und stieg
dann an der gegenüberliegenden Erhöhung wieder hinauf. Dort stand ein anderes
Haus. Eine Fischerhütte. Im Auftrag der PSA hatte Klaus Thorwald sie erworben
und sich als Schriftsteller ausgegeben, der in der Einsamkeit dieser Bucht zu
arbeiten und zu leben wünschte.
    Vor
dem Haus stand der weiße Porsche mit dem schwarzen Verdeck. Der Porsche Klaus
Thorwalds! Wie er hierher gekommen war, interessierte den Mann nicht. Er nahm
auch diese Sache einfach hin, wie er alles als natürlich hinnahm, was er sah und
hörte.
    Er
stellte sich keine Frage danach, wo er die ganze letzte Nacht verbracht hatte
und wie die Bißwunden an seinen Körper kamen. Er nahm sie nicht wahr… Er betrat
das Haus, schloß die Tür hinter sich, warf sich auf das unbenutzte Bett und
schlief auf der Stelle traumlos ein…
     
    ●
     
    Larry
Brent? Das konnte nicht sein!
    Das
widersprach allem, was Kunaritschew über diesen unheimlichen Fall und die
Ereignisse, die er selbst mitgetragen hatte, wußte. Und doch zögerte er. Weil
er nicht anders konnte. Da stimmte jede Einzelheit. Das Haar, die Art, sich zu
bewegen, sich zu kleiden und zu lächeln…
    »Hallo,
Brüderchen!« rief der blonde Mann aus dem Halbdunkel zwischen den Baumstämmen.
    Iwan
wurde an die Szene in Philip Hantons Haus erinnert. Dort war plötzlich Eileen
Hanton aufgetaucht, die zur gleichen Zeit kalt, bleich und tot im Leichenhaus
lag. Einen Moment hatten sie sich auch täuschen lassen. Hanton hatte die
Gestalt seiner Frau angenommen. Makabre Überraschungen zählten, seitdem er dem
dämonischen Bann der Crowdens erlegen war, offensichtlich zu seinen
Lieblingsbeschäftigungen. Dieser Mann, der im vertrauten Tonfall sein »Hallo,
Brüderchen« von sich gab, konnte nicht Larry Brent sein. Iwan richtete die
Waffe auf ihn.
    »Stehenbleiben,
Hanton!« sagte der Russe mit belegter Stimme. »Ich weiß, daß du es bist…«
    »Heh,
was ist denn mit dir los, alter Brummbär? Anstatt dich zu freuen, mich zu
sehen, bedrohst du mich mit der Waffe? Ich habe mir unser Wiedersehen anders
vorgestellt…«
    »Ich
auch. Außer mir gibt es nur noch eine zweite Person, die sich mehr freut, dich
zu sehen… Morna… Aber du bist Hanton… nicht mit mir…« Er legte an. »Zeig mir
den weißen Stab, Towarischtsch«, verlangte er, »ich geb dir dazu drei Sekunden
Zeit…«
    Iwan
wußte, daß dies ein Beweis sein konnte. Larry war im Besitz jenes
weißlich-gelben Stabes, der mit magischen Runen besetzt war und dem man eine
direkte tödliche Auswirkung auf jeden Crowden zuschrieb. Ihm entging nicht
Brents Zögern.
    Im
Augenblick des Zögerns aber zeigte Hanton, daß er schon Zeit genug gewonnen und
Kunaritschews Aufmerksamkeit genau dahin gelenkt hatte, wohin er sie haben
wollte. Plötzlich ging es Schlag auf Schlag. Iwan war noch auf die Gestalt
fixiert, die da auf ihn zukam. Die andere entstand lautlos in der Luft über
ihm. Erst sah das Gebilde aus wie eine kleine, dunkle Wolke. Die blähte sich
rasch auf. Schemenhafte Umrisse schälten sich rasch hervor. Ein Kopf, ein
menschliches Gesicht. Noch waren die Züge nicht ausgebildet, da wuchsen weitere
unheimliche Gliedmaßen aus dem dunklen Gebilde.
    Riesige
Klauenhände, dahinter gewaltige Schwingen, die an die überdimensionalen Flügel
einer Fledermaus erinnerten. Jetzt war auch der Kopf voll ausgebildet. Zwischen
den gewaltigen Klauen mit den dolchartigen Krallen saß der Kopf eines Mannes.
Schwarzes Haar, kühn gebogene Adlernase, ein schwarzer, gepflegter Spitzbart.
Ein markantes Antlitz. Das von Philip Hanton!
     
    ●
     
    Aus
dem Menschenmund brach wildes Kreischen. Die Bestie ließ sich fallen wie ein
Stein, während Larry Brent sich im gleichen Moment nach vorn warf, um dem
Russen die Waffe aus der Hand zu treten. Die Bewegung erfolgte schnell und
geschickt und war, da Iwan auf den neuen Feind aus der Luft aufmerksam geworden
war, in dieser Sekunde richtig gewählt. Der Smith & Wesson Laser blitzte
auf. Der scharfgebündelte Lichtstrahl raste lautlos über Larry Brent hinweg,
der sich reaktionsschnell auf den weichen Parkboden fallen ließ. Der Strahl
schnitt einen Ast mitten durch. Krachend löste er sich aus der Krone und blieb
im weiter verzweigten Geäst

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