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0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei

0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei

Titel: 0290 - Die dritte Mahnung war aus Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die dritte Mahnung war aus Blei
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ohne mit der Wimper zu zucken. Im Gegenteil, er mischte kräftig mit. Er blockte einen rechten Haken von Phil ab und konterte. Dass sein Schlag nicht gerade fair war, kümmerte ihn anscheinend wenig. Er steckte voller Tricks und wandte sie auch an. So unterlief er einen Schwinger und setzte zu einem vernichtenden Schlag in die Magengrube an.
    Phil hatte ihn kommen sehen und parierte den Schlag. Er tänzelte zur Seite. Ließ die geballte Faust an sich vorbeisausen und riss im gleichen Augenblick seine Rechte hoch. Sie traf den Gangster voll im völlig ungeschützten Gesicht. Die Wucht des Schwingers riss den Kopf von Bill Parker hoch, der sich zum ersten Male beeindruckt zeigte. Phil stieß sofort eine gestochene Linke hinterher. Seine Faust explodierte unter dem Ende des Nasenbeins und zeichnete Bill Parker schwer. Für einen Augenblick war der Gangster unbeweglich.
    Dann stürzte er sich mit einem tierischen Laut auf Phil. Sein faltiges Gesicht war zu einer wütenden Fratze verzerrt, die nichts Menschliches mehr an sich hatte. Mit wilden Schlägen versuchte er den G-man einzudecken. Pausenlos wirbelten seine Fäuste durch die Luft. Die meisten verpufften allerdings ziellos an der guten Deckung von Phil.
    Bill Parker musste blind vor Wut sein. Er schwang seine Arme wie Dreschflegel und ließ seine Deckung völlig außer Acht. Phil wich einige Schritte zurück und wiegte den Gangster in Sicherheit. Eine Zeit lang blockte er nur ab und nahm den Schlägen des Gangsters mit leichten Konterschlägen ihre Wirksamkeit. Als der Gangster immer wilder auf Phil eindrang, erspähte der eine besonders große Blöße in der Deckung seines Gegners und ließ urplötzlich erst die Linke, dann die Rechte vorschnellen. Beide Male traf er auf die kurze Rippe.
    Der Atem des Gangsters wurde zu einem krampfhaften Keuchen. Seine Schläge verloren sofort an Kraft. Phil sammelte all seine Energie und holte zu einem vernichtenden Schlag aus.
    Wo vorher einmal seine Faust gewesen war, fühlte Phil nur noch einen stechenden Schmerz. Mit aller Kraft hatte er seine Rechte auf die Kinnspitze des Gangsters gesetzt.
    Bill Parker ließ die Arme wie leblos herunterfallen. Er taumelte zwei Schritte zurück, bis er an den Schrank stieß. Hier versagten ihm die Knie. Wie im Zeitlupentempo knickten die Beine unter seinem Körper weg. Mit seinem Rücken rutschte er den Schrank entlang nach unten und kippte plötzlich nach vorn. Mit weit ausgebreiteten Armen blieb er liegen, ohne sich zu rühren.
    Phil verbiss den Schmerz in seiner Rechten. Sie schmerzte nicht nur von dem Schlag, der den Gangster gefällt hatte, sondern auch die Stichwunde an seinem Unterarm brannte wie Feuer. Schnell durchstöberte Phil den Dachboden. In einer Ecke fand er ein weiteres Stück der Wäscheleine, wovon ein kleiner Rest an dem Dachfenster baumelte.
    Die Leine war alt, aber noch stark genug. Phil fesselte den Gangster nach allen Regeln der Kunst. Plötzlich hörte er draußen auf der Treppe hastige Schritte.
    Phil suchte rasch seine Waffe, die ihm beim Kampf mit dem Gangster entfallen war. Auch das Messer, das mit der Spitze in den alten Dielenbrettern steckte, nahm er an sich und brachte sich hinter einem Schrank in Sicherheit.
    Die Schritte klangen näher. Dann verstummten sie für einen winzigen Augenblick und näherten sich dann dem Eingang zum Dachboden.
    »He, Phil, wo steckst du?«, klang es leise, und Phil ließ die Hand mit seiner Automatic wieder sinken, denn er hatte seinen Kollegen Fred Nagara erkannt.
    Er trat hinter dem Schrank hervor und stand jetzt genau unter der offenen Dachluke. Das Licht fiel genau auf ihn.
    »Hat dich der Gangster erwischt?«, erkundigte sich Fred Nagara teilnahmsvoll und wies auf die Rechte seines Kollegen, über die kleine Rinnsale von Blut rannen.
    »Das ist nur eine Fleischwunde«, tat Phil die Sache ab. »Dafür habe ich den Gangster erwischt«, fügte er hinzu und deutete auf das leblose Bündel, das wohlverpackt neben dem Schrank auf dem Boden lag.
    »Dir werde ich es auch noch einmal besorgen!«, zische der Gangster drohend. Er schien gerade ausgeschlafen zu haben und stemmte sich wütend gegen seine Fesseln.
    »Der Richter wird dir so viel Jahre auf brummen, dass du längst ein alter Mann bist, wenn du wieder aus dem Zuchthaus rauskommst«, sagte Fred Nagara gleichgültig. »Dann wirst du dazu bestimmt keine Lust mehr haben.«
    »Wenn er überhaupt noch einmal rauskommt«, sagte Phil leise. »Der Mord an Nick Martin wird ihn auf den

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