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0290 - Verhext, verflucht, getötet

0290 - Verhext, verflucht, getötet

Titel: 0290 - Verhext, verflucht, getötet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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schon mal reisefertig.«
    »Du willst mich nach Frankreich bringen? Das schaffst du nicht!«
    »Abwarten.« Ted nahm den Dhyarra wieder zur Hand, zwang den magisch Gefesselten, sich zu erheben, und lotste ihn aus der Wohnung zum Lift. Sie fuhren wieder zur Tiefgarage hinab. Ted fiel auf, daß der Kahlköpfige immer wieder seltsame Verrenkungen versuchte, dachte sich aber nichts dabei. Wenn der Bursche versuchte, auf diese Weise seine magischen Fesseln abzustreifen, hatte er Pech. Gegen die Dhyarra-Magie war kein noch so kleines Kräutlein gewachsen.
    Sie traten in die Tiefgarage. Den weißen Rolls-Royce ließ Ted stehen, weil der ihm diesmal nicht schnell genug war. Sein Zweitwagen, der schon etwas betagte Diplomat, war ebenfalls startklar.
    »Da hinein«, befahl Ted und zwängte seinen Gefangenen auf den Beifahrersitz. Dann nahm er hinter dem Lenkrad Platz und fuhr den Wagen auf die Straße hoch. Aufmerksam sah sein Gefangener zu und prägte sich jeden Handgriff und jede Fußbewegung ein. Wieder zuckte und verrenkte er sich.
    Etwas rutschte aus seiner Anzugjacke. Ein Stab…
    Ted reagierte zu spät und mußte genau in diesem Moment beide Hände am Lenkrad lassen, weil die Verkehrslage es erforderte. Der Stab begann zu schweben. Mit seiner magischen Geisteskraft hob der Kahlköpfige ihn, und der Stab strahlte plötzlich ein düsteres Leuchten ab.
    Ted schaffte es gerade noch, den Wagen am Straßenrand zum Stehen zu bringen, bevor es einen Unfall geben konnte. Sich gegen den heimtückischen magischen Angriff wehren konnte er nicht mehr.
    Der Kahlköpfige zwang ihm seinen Willen auf. Teds Bewußtsein wurde verdrängt, mußte dem anderen Platz schaffen.
    »Ich sagte dir doch, daß du es nicht schaffst«, grinste der Kahlkopf spöttisch. Das war das letzte, was der Reporter bewußt wahrnahm. Dann kam die große Schwärze.
    ***
    Nach der Ankunft im Château Montagne warteten Zamorra und Nicole vergeblich auf Ted Ewigk und seinen Gefangenen. Vierundzwanzig Stunden nach dem Anruf war er immer noch nicht da. Zamorra telefonierte nach Frankfurt. Aber in Teds Penthouse nahm niemand den Telefonhörer ab.
    »Also muß unterwegs etwas passiert sein«, murmelte Zamorra bedrückt. »Aber wir können doch nicht die ganze Strecke von hier bis da absuchen, ob irgendwo ein Fahrzeug verunglückte…«
    »Wir könnten bei der für die diversen Streckenabschnitte jeweils verantwortlichen Polizei nachforschen«, schlug Nicole vor.
    Der Versuch brachte kein Ergebnis. Ted Ewigk war wie vom Erdboden verschluckt. Zamorras Unruhe wuchs. Er versuchte, über sein Amulett festzustellen, was mit dem Freund geschehen war. Aber Merlins Stern war wie blockiert, verweigerte den Gehorsam. Mit keinem Trick ließ es sich zwingen, aktiv zu werden.
    Es gab keine Spur mehr zu Ted Ewigk. War er etwa tot?
    In diese grüblerischen Gedanken und Sorgen hinein platzte ein Anruf aus England. Ein alter Bekannter meldete sich: Inspektor Kerr von Scotland Yard. »Zamorra, ich könnte deine Hilfe gebrauchen - mal ganz abgesehen davon, daß Babs und ich eure Gesichter mal wieder sehen möchten. Könnt ihr zu uns kommen?«
    »Schwerlich«, gab Zamorra bedrückt zurück. »Wir haben hier selbst ein paar Probleme. Ted Ewigk ist verschollen oder tot, auf jeden Fall in die Hand eines Gegners gefallen, und das spurlos.«
    Am anderen Ende der Leitung pfiff Kerr kurz durch die Zähne. Auch ihn verband eine langjährige Freundschaft mit dem Reporter.
    »Trotzdem, Zamorra. Ich stecke hier in einer Art Sackgasse. Ein Fall von Hexerei. Allein komme ich mit diesem Fall nicht mehr klar.«
    »Hexerei? Gestattest du, daß ich lächle?« gab Zamorra zurück. »Kerr, du besitzt Druiden-Kraft!«
    »Mit der ich nicht durchkomme. Sinclair ist wieder mal im Ausland unterwegs, und mir ist der Fall zugeschoben worden. Ich bin im Zugzwang, Zamorra. Hilf mir.«
    »Ich überlege, ob es möglich ist, ob ich hier weg kann«, erwiderte Zamorra und legte auf. Unhöflichkeit war eigentlich nicht seine Art, aber in ihm kreisten die Gedanken im Leerlauf. Ted Ewigk - Kerr…
    »Damit, daß du hier grübelnd herumsitzt, kannst du Ted auch nicht helfen«, mahnte Nicole. »Laß uns nach London jetten. Wenn es eine Nachricht über Teds Verbleib gibt, können wir da immer noch die Zelte abbrechen und Kerr mit seiner Hexe allein lassen.«
    »Vielleicht hast du recht«, murmelte Zamorra. »Aber so ganz bei der Sache bin ich trotzdem nicht. Wenn ich nur etwas tun könnte…«
    »Kannst du. Auf nach London«,

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