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0291 - Die Doppelrolle eines Satans

0291 - Die Doppelrolle eines Satans

Titel: 0291 - Die Doppelrolle eines Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Doppelrolle eines Satans
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an ihm vorbei, aber die Sache kam uns seltsam vor. Zunächst glaubten wir, dass Gangster vielleicht aus der stillgelegten Fabrik eventuell noch vorhandene Anlagen stehlen wollten. Jedenfalls beschlossen wir, nachzusehen. Wir kletterten über eine Mauer…«
    »Ohne Haussuchungsbefehl?«, fragte eine spitznasige Journalistin.
    Ein brüllendes Gelächter bei den anderen antwortete ihr. Phil grinste und erklärte geduldig: »Bei Gefahr im Verzüge und Verbrechen auf frischer Tat hielten es selbst die vorsichtigsten Gesetzgeber nicht für angebracht, den Polizisten erst zum nächsten Richter zu schicken, damit er sich dort einen Haussuchungsbefehl holen könnte. Im Fblle eines Brandes beispielsweise wäre das Gebäude natürlich längst niedergebrannt, bis sich der Polizist einen Haussuchungsbefehl besorgt hätte, kraft dessen er nun zur Bekämpfung des Feuers in das Haus eindringen könnte. Der Fall bei uns war ähnlich gelagert. Ein stillgelegtes Fabrikgelände wurde offensichtlich von Gangstern zu irgendeinem dunklen Zwecke verwendet. Unser heimliches Eindringen war also gerechtfertigt.«
    »Und was fanden Sie?«
    »Die Kleinigkeit von zehn Gangstern«, erwiderte Phil gelassen »Sie haben eine Racketbande gebildet und terrorisieren das ganze Viertel da oben. Aus einem Nebenraum wurden wir Zeuge, wie sie gerade eines ihrer Opfer gefügig zu machen suchten.«
    »Wer war das?«
    »Aus nahe liegenden Gründen möchten wir den Namen dieses Mannes hier nicht preisgeben. Jedenfalls kamen wir gerade noch rechtzeitig, um diesem Mann einen längeren Krankenhausaufenthalt ersparen zu können.«
    »Soll das heißen«, erkundigte sich Bob Nevermann von den »Daily News«, »dass Sie beide - also Sie, Decker, und Ihr Freund Cotton - ganz allein gegen zehn Gangster angetreten sind?«
    »Es war nicht anders zu machen«, sagte Phil ruhig. »Bevor wir hätten Ver-Stärkung herbeischaffen können, konnte das arme Opfer schon halb totgeschlagen worden sein. Wir mussten sofort eingreifen.«
    Er erzählte knapp, wie wir die Gangster überwältigt hatten. Er verschwieg auch nicht, dass uns vermutlich einige Bandenmitglieder entkommen waren, die vielleicht draußen Wache gehalten hatten. Auch dass uns Big-Tony entwischt war, gab er offen zu.
    Die Reporter stellten noch einige Fragen nach Einzelheiten, die Phil kurz und präzise beantwortete. Anschließend ergriff noch einmal Bill Malloone das Wort Er hielt eine schöne Rede des Inhalts, dass es also wieder einmal gelungen sei, einer Bande von Verbrechern das Handwerk zu legen, die mit-Terror und nackter Gewalt die Bevölkerung eines ganzen Viertels ausgepresst hatte. Danach war die Presse-Konferenz beendet. Als wir den kleinen Sitzungssaal verlassen wollten, zupfte mich jemand am Ärmel. Ich drehte mich um.
    Sammy stand hinter mir.
    »Hallo«, grinste er, und nachdem er sich umgesehen hatte, fügte er halblaut hinzu: »Augenblick, Cotton!«
    Ich trat mit ihm beiseite, um den Durchgang der Tür nicht zu blockieren.
    »Was ist los, Sammy?«, erkundigte ich mich.
    Er grinste noch breiter als vorher.
    »Was habt ihr mit dieser Pressekampagne vor?«, fragte er.
    Ich spielte den Verständnislosen.
    »Wieso? Was sollen wir vorhaben?Wir haben heute eine ganze Bande ausgehoben, wir leben in einer Demokratie, also war es unsere Pflicht, die Öffentlichkeit zu informieren, und dazu bedient man sich bekanntlich der Presse.«
    »Geschenkt«, sagte Sammy trocken. »Schöne Reden halten kann ich auch. Spaß beiseite! Es ist noch nie die Art des FBI gewesen, seine Leute so groß rauszustellen, wie das heute mit euch beiden gemacht wurde. Ihr wollt die Aufmerksamkeit auf euch lenken. Aber warum?«
    Jetzt war ich es, der grinste.
    »Nehmen Sie mir’s nicht übel, Sammy«, bat ich. »Aber darüber kann ich Ihnen heute wirklich noch nichts sagen. Vielleicht rufe ich Sie in den nächsten Tagen mal an.«
    »Vergessen Sie’s nicht«, drängte Sammy.
    Ich winkte ihm einen Abschiedsgruß und ging mit Phil in unser Office, um Hut und Mantel zu holen. Für heute hatten wir genug getan. Jetzt galt es erst einmal die Wirkung der Zeitungsartikel abzuwarten. Denn Sammy hatte nicht Unrecht; Wir wollten etwas damit erreichen…
    ***
    »Ich weiß nicht«, brummte Phil eine halbe Stunde später, als wir mit dem Jaguar durch das nächtliche Manhattan fuhren, weil ich ihn nach Hause bringen wollte, bevor ich selbst nach Hause fuhr, »ich weiß nicht, aber es kommt mir so vor, als ob einer hinter uns her wäre.«
    Ich sah

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