0291 - Die Doppelrolle eines Satans
Racket-Ringes ist ausgespielt. Sie hätten nicht auf mein Telegramm hereinfallen sollen. Ich habe es geschickt, nicht Ihr Unterführer Geturbury.«
»Ja, das ist mir natürlich inzwischen klar geworden«, nickte Eddy Fisher. »Aber sagen Sie mir doch bitte, wie Sie auf meine Spur gekommen sind. Das würde mich wirklich interessieren.«
»Weil Sie einen Fehler gemacht haben«, erklärte ich geduldig. »Geturbury hat den Wagen zur Verfügung gestellt und wohl auch selbst gefahren, aus dem auf meinen Kollegen geschossen wurde, als er gerade aus meinem Jaguar ausgestiegen war. Hinterher haben Sie beide den Wagen einfach irgendwo stehen gelassen, und Geturbuiy hat ihn als gestohlen gemeldet. Aber dabei machte er gleich zwei Fehler.«
»Welche denn?«, schnaufte Geturbury.
»Erstens haben Sie den Diebstahl zu einer Zeit gemeldet, als schon Stunden seit der von Ihnen selbst geäußerten Zeit, der Entdeckung des Diebstahls vergangen waren. Das tut keiner, dem ein Wagen gestohlen wurde. Warum haben Sie uns nicht einfach gesagt, Sie hätten den Diebstahl erst gegen zwei entdeckt? So aber musste es uns doch auffallen, dass Sie den Diebstahl um zwölf entdeckt und erst nach zwei gemeldet haben. Das war der erste Fehler. Und der zweite war, dass Sie die Geschoßhülsen der Maschinenpistole fein säuberlich aus dem Wagen herausgesucht haben.«
»Das verstehe ich nicht«, sagte Eddy Fisher. »Ich will zugeben, dass ich selbst die Maschinenpistole abgefeuert habe, aber wieso sollte es ein Fehler sein, die Geschoßhülsen zu beseitigen?«
»Weil das im Widerspruch mit dem Diebstahl steht«, sagte ich. »Wenn irgendein Gangster den Wagen wirklich gestohlen hätte, wäre es ihm völlig gleichgültig gewesen, wie viel Dreck und Geschoßhülsen und sonst was er in dem gestohlenen Wagen zurücklässt. Ich habe noch keinen Autodieb gesehen, der den gestohlenen Wagen rasch noch sauber macht, bevor er ihn stehen lässt.«
»In der-Tat«,nickte Eddy'Fisher. »Das ist wahr. Das haben wir wirklich falsch überlegt.«
»Es wird jetzt besser sein«, sagte Phil, »wenn Sie beide Ihre Arme nach vorn ausstrecken.«
Eddy Fisher hob den Kopf und sah uns aufmerksam an. Oder ging sein Blick an uns vorbei?
»Es wird wohl besser sein«, sagte er mit seiner dünnen Stimme, »wenn wir jetzt endlich den Spieß umdrehen! Los, ihr beiden!«
Ich verstand überhaupt nichts. Aber ich hörte, auf einmal hinter mir ein schwaches Geräusch. Schon wollte ich mich herumwerfen, da sagte eine harte Stimme in unserem Rücken: »Keine Bewegung.«
Die Stimme war nicht laut, nicht scharf, aber schneidend. Sie brauchte es nicht zu sein. Denn jeden Nachdruck, den sie brauchte, erhielt sie durch den Umstand, dass ich plötzlich einen eng begrenzten, harten Druck im Rücken spürte, ungefähr da, wo die kurzen Rippen ansetzen.
Ich stand wie gelähmt und peilte aus den Augenwinkeln zu Phil hinüber. Seine unnatürlich steife, starre Haltung verriet, dass er nicht besser dran war als ich. Ich atmete tief. Eine Falle hatten wir bauen wollen und waren selbst in die Falle gegangen.
Aber noch war Hoffnung. Ich hatte Befehl gegeben, Eddy Fisher zu beobachten. Die Kollegen von der Überwachungsabteilung mussten in der Nähe sein.
Ein eisiger Schreck durchfuhr mich. Nein! Die Kollegen von der Überwachungsabteilung würden nicht in der Nähe sein. Sie würden irgendwo in Hauseingängen in der Nähe von Fishers Wohnung stehen. Sie sollten Eddy Fisher beobachten, nicht einen Mann mit Spitzbart und dichtem Haupthaar. In der Dunkelheit hatten sie unmöglich erkennen können, dass der Spitzbart identisch war mit Eddy Fisher.
»Schade«, hörte ich Phil neben mir sagen. »Und wir hatten uns das so schön ausgedacht.«
Eddy Fisher kicherte.
»Das kann ich mir denken. Aber Sie haben es schließlich nicht mit einem Dummkopf zu tun. Zwischen Geturbury und mir ist ein Kennwort vereinbart Ohne dieses Kennwort konnte das Telegramm nicht von ihm und seines nicht von mir sein. Ganz einfach, nicht wahr?«
»Allerdings«, gab Phil zu. »Trotzdem sind wir aber durch das Telegramm, in dem wir jeden von Ihnen beiden im Namen des anderen hierher bestellten, dahintergekommen, wer der Boss des Racket-Ringes war. Einen gewissen Erfolg hat das-Telegramm also doch gehabt.«
»Unbestreitbar«, bestätigte Eddy Fisher. »DasTelegramm hat mir gezeigt, dass ich einen Gegner habe, der klug genug ist, um ernstlich gefährlich zu sein. Das hat das-Telegramm bewirkt.«
»Augenblick«, sagte ich,
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