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0291 - Die Doppelrolle eines Satans

0291 - Die Doppelrolle eines Satans

Titel: 0291 - Die Doppelrolle eines Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Doppelrolle eines Satans
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Kleidergeld erhöht, suche ich mir einen anderen Job!«
    Er bewegte prüfend Arme und Beine, klopfte Brust und Leib ab und wischte sich schließlich ein paar Schlammspritzer aus den Augen.
    »Ich bin okay«, sagte er. »Aber wenn ich den Kerl kriege, der mich zu so einer Bauchlandung veranlasst hat, dann kann er sich freuen!«
    »Sei froh, dass du von den beiden Garben nichts abgekriegt hast«, sagte ich erleichtert. »Es hätte schlimmer werden können. Hast du ihn kommen sehen?«
    »Sicher. Meinst du, ich springe aus lauter Übermut in den aufgeweichten Dreck? Ich hatte mich noch einmal halb umgedreht, da sah ich das Kabriolett kommen. Hinten drin saß ein Mann, der sich halb aufrichtete und eine Tommy Gun hochhob. Na, sollte ich vielleicht als lebende Zielscheibe stehen bleiben?«
    Ich lachte.
    »Okay, Alter, nun hör auf zu knurren! Du bist ungeschoren davongekommen, und ich habe die Nummer des Wagens. Ist das nichts?«
    Phil verdrehte die Augen.
    »Musik in meinen Ohren«, schnaufte er. »Die Nummer des Wagens. Komm, wir fahren zum Rathaus! In der City Hall werden wir schon jemand auftreiben, der uns aus der Kartei den Mann heraussucht, dem dieser Schlitten gehört.«
    Ich sah auf die Uhr.
    »Es ist kurz vor Mitternacht, Phil«, sagte ich.
    Er blickte mich an mit den unschuldigen Augen eines neugeborenen Kindes.
    »Na und? Glaubst du, ich wäre noch müde? Spring mal in ein Loch voller Eiswasser! Du würdest sehen, wie man davon wach wird.«
    Eine knappe Viertelstunde später trommelten wir in der City Hall bereits den für. Notfälle anwesenden Nachtdienst zusammen.
    »Von der Zulassungsstelle für Kraftwagen ist keiner da«, sagte einer der Beamten und gähnte. »Kommen Sie morgen früh wieder.«
    »Warum nicht nächsten Monat?«, entgegnete Phil. »Die Nummer ist NB 32-41. Nun machen Sie schon! Um aus einer Kartei eine Karte mit einer bestimmten Nummer herauszusuchen, muss man ja nicht unbedingt zwanzig Jahre in dieser Abteilung gearbeitet haben - oder?«
    »Aber die Kollegen haben es nicht gern, wenn man in ihren Sachen…«
    Phil hatte ganz tief Luft geholt Jetzt unterbrach er den schläfrigen Mann kurzerhand.
    »Ich bin der sanftmütigste Mensch, den man sich denken kann«, behauptete er. »Aber wenn jemand versucht, mich mit einer Maschinenpistole umzubringen, und wenn ich diesem Mann dann nicht einmal an den Kragen soll, weil jemand zu faul ist, mal in eine Kartei zu sehen, dann kriege ich Anfälle von Tobsucht. Jerry, was steht eigentlich auf Totschlag im Affekt?«
    Ich drehte mich um, damit man mein Grinsen nicht sah. Phil rollte die Augen wie ein wütender Gorilla. Der Beamte wusste offenbar nicht ganz, was er von Phils fürchterlichen Drohungen halten sollte. Immerhin erhob er sich von seinem Drehstuhl.
    »Wie war doch gleich die Nummer?«
    »NB 32-41«, sagte Phil.
    Der Beamte wiederholte es und verschwand. Phil seufzte. Seit dem Abenteuer an der Ecke standen wir zum ersten Male in einem erleuchteten Zimmer, so dass er Gelegenheit hatte, die Folgen seines Sprunges an seiner Kleidung jetzt erst richtig festzustellen.
    »Der Besitzer des Wagens heißt Toos Geturbury«, sagte er. »Ich habe Ihnen die Anschrift auf geschrieben.«
    »Sie sind der netteste Mensch, der je in New York geatmet hat«, verkündete Phil und nahm den Zettel .
    ***
    Geturbury wohnte droben inYonkers, also weit im Norden von New York. Als Stadtpolizisten hätten wir dort nichts ausrichten können, denn-Yonkers ist eine eigene Stadtgemeinde mit eigener Polizei, als FBI-Beamte aber brauchen wir uns weder an die Grenzen einer Stadt noch an die eines Bundesstaates zu halten. Wir fuhren also nach Yonkers hinauf, obgleich wir fast zwei Stunden brauchten wegen der schlechten Straßenverhältnisse.
    Unterwegs fragte Phil plötzlich: »Wie kommt es eigentlich, dass Geturbury seinen Wagen in New York zugelassen hat, während er doch in-Yonkers wohnt?«
    »Stimmt«, wunderte ich mich. »Das ist mir noch gar nicht eingefallen. Wir werden ihn danach fragen.«
    In-Yonkers gelang es uns, einen Streifenwagen der dortigen Stadtpolizei anzuhalten. Von den Cops ließen wir uns den Weg beschreiben. Als wir knapp fünf Minuten später vor dem Hause stoppten, in dem Geturbury wohnen musste, stieß Phil einen Pfiff der Überraschung aus.
    »Wenn ihm diese Bude gehört, muss er allerhand Geld verdienen«, sagte mein Freund.
    Das Haus war eine Villa, und zwar keine kleine. Allein der Vorgarten war ein Vermögen wert, wenn man die Grundstückspreise in

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