Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0291 - Die Doppelrolle eines Satans

0291 - Die Doppelrolle eines Satans

Titel: 0291 - Die Doppelrolle eines Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Doppelrolle eines Satans
Vom Netzwerk:
aufkreuzen. Es muss jemand gewesen sein, der uns schon oben in der 98. Straße beobachtet hat.«
    »Okay«, sagte Phil. »Dann brauchen wir uns darüber nicht mehr den Kopf zu zerbrechen. Die verhafteten zehn Burschen werden von unseren Vernehmungsbeamten so lange ausgequetscht werden, bis sie die Namen der drei außer Big Boy Tony noch fehlenden Gangster ausgesagt haben. Die Fahndung nach diesen wird dann automatisch angekurbelt werden. Und sie wird auch sicher irgendwann Erfolg haben, Sobald wir die vier haben, können wir sie fragen, wer von ihnen den Überfall heute Nacht inszeniert hat.«
    »Richtig«, stimmte ich zu.
    Unser Mokka kam. Wir zahlten und bedankten uns. Augenblicklich erfüllte ein würziger Kaffeeduft unser Office. Wir schlürften das kohlrabenschwarze, brühheiße Getränk mit der gebührenden Vorsicht.
    »Ich bin gespannt, ob unser Öffentlichkeitsrummel wirkt«, sagte ich. »Sechs Wochen lang haben vierunddreißig G-men versucht, diesem geheimnisvollen Mister X auf die Spur zu kommen, ohne dass es gelungen wäre, auch nur die leiseste Spur von ihm zu kriegen. Dann haben wir uns entschlossen, ihn so stark herauszufordern, dass er eigentlich darauf hereinfallen müsste. Aber wenn der Kerl ganz schlau ist, nimmt er unsere Herausforderung hin und reagiert überhaupt nicht.«
    »Könnte es nicht sein, dass der Überfall von heute Nacht bereits eine Reaktion von Mister X war?«, fragte Phil.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein, Phil. Das halte ich für ausgeschlossen. Er kann eigentlich noch nichts von unserer Aktion in der 98. Straße gewusst haben.«
    »Wieso? Big By Tony könnte ihn telefonisch verständigt haben.«
    »Du vergisst«, wandte ich ein, »dass Big Boy-Tony fast sechs Wochen lang von unseren Kollegen beobachtet wurde. Es konnte nicht ein einziges Mal festgestellt werden, dass er sich mit jemand in Verbindung gesetzt hätte, von dem man annehmen dürfte, er sei dieser geheimnisvolle Obergangster gewesen. Es sei denn, du willst Molly Ferrer als Chef der ganzen Organisation ansehen.«
    Phil lachte.
    »Big Boy Tonys Freundin? Die Serviererin aus der Grauen Grotte? Wenn die der Chef ist, dann bin ich der letzte Präsident der USA. Die kann doch kaum den Preis von sechs Getränken zusammenzählen, ohne sich zweimal zu verrechnen.«
    Das Telefon auf meinem Schreibtisch klingelte. Ich nahm den Hörer und meldete mich: »Cotton.«
    »Maily«, erwiderte die Stimme eines Kollegen aus der Überwachungsabteilung, »Morgen, Jerry. Ich habe gehört, dass ihr gestern Abend noch die Überwachung eines gewissen Eddy Fisher angeordnet habt. Ich wollte mich nur mal erkundigen, warum wir Fisher beobachten sollen. Ist er irgendwie interessant für uns?«
    »Nicht besonders«, gab ich zu. »Er gehört zu den Leuten, die von der heute Nacht verhafteten Racket-Bande ausgenommen wurden. Fisher ist vorläufig unser einziger Zeuge, der bereit ist, gegen die Bande auszusagen. Ich dachte, es wäre vielleicht angebracht, ein bisschen auf ihn aufzupassen. Vielleicht wollen ihn interessierte Stellen dazu bringen, dass er die Bereitwilligkeit zu seiner Aussage umwirft.«
    »Du meinst, er könnte ermordet werden?«
    »Auch das wäre vielleicht möglich.«
    »Aha. Dann weiß ich Bescheid. Wir werden aufpassen, dass ihm kein Haar gekrümmt wird. Darf er davon erfahren, dass wir ihn im Auge behalten?«
    »Besser nicht«, erwiderte ich. »Wenn er es weiß, könnte er versuchen, unsere Leute mal abzuhängen, wenn er irgendetwas vorhat, wobei es ihm peinlich wäre, wenn das FBI es erführe, und genau diese Minuten könnten die falschen Leute ausnutzen.«
    Plötzlich war eine andere Stimme in der Leitung, die knapp und sachlich sagte: »Telefonzentrale. Für Sie ist ein Gespräch in der Leitung, Cotton. Dauert Ihre augenblickliche Unterhaltung noch lange?«
    »Nein, wir sind gleich fertig«, sagte ich. »Alles okay, Fred? Oder wolltest du noch etwas wissen?«
    »No, danke, das war alles«, entgegnete Fred Maily. Ich hörte, wie er den Hörer auflegte und dadurch unsere Verbindung unterbrach. Auch ich legte meinen Hörer zurück auf die Gabel, behielt ihn aber trotzdem zwischen den Fingern, so dass ich ihn gleich wieder aufnehmen konnte, als gleich darauf wieder die Klingel anschlug. Nachdem ich abermals meinen Namen gesagt hatte, ertönte eine heisere Stimme, die sehr leise sprach: »Mister Cotton? Können Sie mich verstehen?«
    »Gerade noch«, erwiderte ich. »Aber wenn Sie noch leiser sprechen, wird es nicht mehr möglich

Weitere Kostenlose Bücher