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0291 - Die Doppelrolle eines Satans

0291 - Die Doppelrolle eines Satans

Titel: 0291 - Die Doppelrolle eines Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Doppelrolle eines Satans
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Phil, schien aber nicht sehr überzeugt.
    Wir tappten durch die tiefe Finsternis auf die Reihe der Hallen zu. Vom von der Straße her fiel ein schwacher Lichtschein auf die Giebelseite der lang gestreckten Bauten. Man konnte mit Mühe die Zahlen entziffern, die über dem großen Tor einer jeden Halle standen.
    Bei der dritten Halle trat Phil wieder mit seinem Dietrich in Aktion. Er schloss die kleine Tür auf, die in den mächtigen Torflügel eingelassen war. Nachdem wir uns noch einmal umgesehen hatten, huschten wir hinein.
    Ich knipste die Taschenlampe an und ließ den Lichtschein über den Fußboden wandern. Stahlträger blitzten matt blaugrau im Lichtkegel. Betonsockel, auf denen einmal Maschinen gestanden hatten, ragten wenig über den Fußboden empor. Zwei mächtige Metallbehälter, die wie riesige Badewannen aussahen, waren von gewölbten Deckeln abgedeckt, die an Ketten befestigt waren. Die Ketten kamen von zwei Flaschenzügen herab, die an mächtigen Stahlschienen an der Decke bewegt werden konnten.
    Wir suchten nicht lange. Wenn meine List überhaupt Erfolg hatte, würden wir es in einer halben Stunde sehen. Ich hatte neun Uhr dreißig als Zeit in den beiden Telegrammen angegeben. Wir mussten also ungefähr eine halbe Stunde warten.
    Warten ist nur solange erträglich, solange man sich mit irgendwas beschäftigen kann. Wir konnten das nicht. Wir wagten nicht einmal, eine Zigarette zu rauchen. Wenn die beiden Männer, die ich durch meine Telegramme hierher locken wollte, wirklich kamen, konnte ihnen der Zigarettenduft in dem Augenblick auffallen, da sie die kleine Tür in dem großen Tor öffneten. Wir wollten aber nichts mehr riskieren. Also hockten wir eine halbe Stunde lang schweigend und ohne Zigaretten auf den beiden Kisten, auf denen wir uns niedergelassen hatten.
    Und dann war es endlich so weit. Phil stieß mich an, als wir vorn die kleine Tür quietschen hörten.
    »Hallo?«, sagte gleich darauf eine halblaute, fragende Stimme. »Ist hier jemand? Hallo?«
    Wir verhielten uns stumm. Ich spürte, wie mir das Blut stärker in den Adem hämmerte.
    Ein paar Schritte kamen hallend von der Tür weg in die Halle herein. Dann verstummten sie. Gleich darauf flammte eine Taschenlampe auf. Wir zogen die Köpfe ein und krochen tiefer in den Schatten der abgeteilten Kabine, in der sich früher einmal das Büro des Werkstattleiters befunden haben mochte, oder wer immer hier in der Halle der leitende Mann gewesen war.
    Ein Streichholz flammte auf. Das leise Geräusch war zu hören, das entsteht, wenn jemand eine Zigarre anraucht.
    Ich hatte die Stimme erkannt. Mindestens bei einem hatte sich also mein Verdacht bewahrheitet. Jetzt musste sich nur noch zeigen, ob ich auch hinsichtlich des zweiten recht behalten würde.
    Es zeigte sich nach höchstens fünf Minuten. Wieder quietschte die kleine Tür, und wieder tappten ein paar Schritte herein. Und eine andere Stimme rief: »Toos, bist du da?«
    »Ja, Eddy«, erwiderte die Stimme des Mannes, der zuerst gesprochen hatte.
    Phil richtete sich langsam auf. Ich ebenfalls. Wir traten auf Zehenspitzen hinter der abgeteilten Kabine hervor. Fast gleichzeitig flammten unsere Taschenlampen auf.
    Die beiden Stabscheinwerfer schnitten deutlich abgegrenzte Lichtstreifen durch die Finsternis. Und die beiden Männer blinzelten erschrocken in die Helligkeit.
    »Guten Abend, Mister Geturbury«, sagte Phil.
    »Guten Abend, Mister Fisher«, sagte ich.
    »Bitte, keine Dummheiten«, ergänzte Phil.
    »Wir haben nämlich die Pistolen schon in der Hand«, fügte ich hinzu.
    Wir gingen langsam auf die beiden Männer zu. Der kleine, schmächtige, hagere Eddy Fisher sah uns durch seine randlose neue Brille hindurch blinzelnd an.
    »Was soll das?«, rief er.
    »Nehmen Sie sich ruhig die Perücke und den Spitzbart ab, Mister Fisher«, sagte ich ruhig. »Es war zwar sehr raffiniert, sich selbst zum Opfer der eigenen Bande zu machen, aber auch damit kann man die Polizei nicht pausenlos an der Nase herumführen.«
    Eddy Fisher griff an seine Stirn. Mit einer fast verlegenen Gebärde zog er sich die Perücke ab und danach den Bart. Er ließ beides achtlos fallen.
    »Schade«, sagte er dabei. »In dieser Aufmachung bin ich in Chicago bekannt geworden. Unter dem Namen Ernie T. Forgery habe ich dort ein etwas schöneres Leben geführt als hier in New York unter dem Namen Eddy Fisher. Damit ist es wohl jetzt vorbei.«
    »Sie merken auch alles, Mister Fisher«, sagte ich. »Ihre Rolle als Boss des

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