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0291 - Die Doppelrolle eines Satans

0291 - Die Doppelrolle eines Satans

Titel: 0291 - Die Doppelrolle eines Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Doppelrolle eines Satans
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hören Sie gut zu! Vor einiger Zeit bekam ich einen Anruf. Jemand bat mich zu einer Besprechung.«
    »Wer?«
    »Das tut nichts zur Sache. Privatdetektive brauchen ihre Klienten nicht preiszugeben. Jedenfalls unterhielt ich mich mit jemandem. Wissen Sie, was dabei herauskam?«
    »Ich habe keine Ahnung. Es interessiert mich auch nicht. Sie haben mich jetzt Zeit genug gekostet, Kvorac. Ich glaube, es wäre besser, wenn Sie jetzt gingen.«
    »Ich bin gleich fertig, Marshall. Hören Sie zu! In unserer netten Stadt hat sich seit mehreren Wochen schon ein Racket breitgemacht.«
    »Ein Racket? Was ist das?«
    »Stellen Sie sich nicht dümmer, als Sie sind. Marshall. Sie wissen verdammt gut, was ein Racket ist. Sie wissen es sogar besser als ich, denn Sie gehören ja zu diesem Racket! Sie sind einer der drei Unterführer!«
    »Ich verstehe kein Wort. Sprechen Sie chinesisch, Kvorac?«
    »Sie verstehen mich genau, Marshall. Passen Sie auf, die Geschichte geht weiter: Unter der Leitung von drei Unterführern werden, ich weiß nicht wie viele, brave und anständige Bürger dieser Stadt gezwungen, wöchentlich oder monatlich rund fünfzehn Prozent ihres Einkommens an die Gangster zu zahlen. Die übliche Masche, man hat diese Beträge ›Schutzgelder‹ getauft. An dem Namen ist was Wahres dran: Die Gelder schützen die Leute davor, überfallen und krankenhausreif geprügelt zu werden. Und damit wir uns ganz klar verstehen, Marshall: Sie sind einer der drei Unterführer. Die anderen beiden heißen Pete Mock und Tonio Beracci, den man auch ›Big Boy Tony‹ nennt. Mein Auftraggeber legt Wert darauf, dass Sie Ihr Treiben einstellen, Marshall! Sie und Ihre beiden Kollegen und natürlich die Banden, die zu jedem von Ihnen dreien gehören. Ich kämpfe stets mit offenem Visier. Ich habe Ihnen eine Probe davon gegeben, was ich über Sie erfahren konnte. Lassen Sie es nicht darauf ankommen, dass ich mir Mühe gebe, noch mehr zu erfahren, denn in dem Falle, Marshall, würden Sie zum vierten Male ins Zuchthaus kommen wegen räuberischer Erpressung. Ich gebe Ihnen einen guten Rat: Verduften Sie aus dieser Stadt! Je schneller, Marshall, desto besser für Sie und Ihresgleichen!«
    Kvorac wär aufgestanden. Er ging ein paar Schritte auf Marshall zu. Coppers wurde misstrauisch und näherte sich ebenfalls. Aber der Detektiv streckte nur seinen Arm aus.
    »Meinei} Ausweis«, verlangte er.
    Marshall gab ihm die Lizenz des Privatdetektivs zurück. Kvorac ließ sie in seine Rocktasche gleiten, ging zur Tür und drehte sich noch einmal um.
    »Ich hoffe, wir haben uns verstanden«, sagte er nachdrücklich.
    »Darauf kannst du Gift nehmen, mein Sohn«, sagte Marshall düster. »Ich habe nichts gegen Gegner, aber ich habe allerlei gegen Leute, die sich einbilden, sie könnten auf mir herumtrampeln.«
    Kvorac machte kehrt. Als er an Coppers vorbeikam, grinste er ihn flüchtig an. Coppers’ Hand war wieder in der Nähe des Rockausschnitts. Urplötzlich zischte Kvoracs gestreckte Hand hoch und traf mit der Handkante Coppers’ Gelenk. Der Leibwächter stieß einen nur halb unterdrückten Schrei aus und wollte mit der Linken ausholen. Aber da traf ihn bereits ein Uppercut von vernichtender Wirkung.
    Duff Guy Coppers wurde gleichsam aus den Schuhen gehoben. Er segelte rückwärts durch den Raum, krachte mit dem Rücken gegen die Front eines schweren Wohnzimmerschrankes und ging davor mit verglastem Blick zu Boden.
    Marshall schien eine Flucht in Erwägung zu ziehen, denn er befand sich bereits auf dem Wege zur Seitentür, die in sein Schlafgemach führte, als Kvorac ihn eingeholt hatte. Der Detektiv packte Marshall mit der linken Hand am Hemd, das er über der Brust zusammenraffte. Ganz nah zog er Marshall an sich heran.
    »Du widerliche Kröte denkst vielleicht, du kannst ungestraft anständige Leute ausquetschen«, sagte Kvorac leise, »aber du wirst dabei nicht alt werden, das verspreche ich dir. Verschwinde aus dieser Stadt und nimm deinen ganzen Verein von arbeitsscheuen Faultieren mit dir - aber verschwinde schnell! Bei der nächsten Begegnung werde ich dich durchprügeln, wie deine Ganoven ihre Opfer durchgeprügelt haben. Ist das jetzt in deinem Schädel drin?«
    Kvorac gab Marshall einen Stoß, dass er auf die Couch zurückgeschleudert wurde. Langsam ging er zur Tür. Auf der Schwelle blieb er stehen und sah sich noch einmal um.
    ***
    Von nebenan kam ein spitzer, gellender Schrei, der in ein gequältes Stöhnen absank.
    »Fertig?«, fragte ich

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