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0291 - Killer-Hunde

0291 - Killer-Hunde

Titel: 0291 - Killer-Hunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir dem Mann sagen sollen? Er würde von uns kaum Trost annehmen. Schließlich hatte ich seinen treuesten Begleiter getötet.
    Wir hätten natürlich gern weitergesucht, aber zuvor mußte der blinde Mann in Sicherheit gebracht werden. Wobei das an sich einer erledigen konnte. Als wir den Weg erreichten, sprach ich Will darauf an.
    »Du willst also im Wald bleiben?«
    »Ja.«
    »Okay, dann gehe ich.«
    »Du weißt, wo du mich finden kannst. Höchstwahrscheinlich befinde ich mich in einem Umkreis von einem Kilometer. Ich werde in Richtung Hauptstraße laufen.«
    Damit war Will einverstanden.
    Ich schlug meinem deutschen Freund noch einmal auf die Schulter und trennte mich von ihm.
    ***
    Der Kommissar hatte seine Schwierigkeiten mit dem Blinden. Häufig blieb der Mann stehen, schüttelte den Kopf und trauerte um seinen Schäferhund.
    »Sie müssen es begreifen, Herr Sukella. Es blieb uns keine andere Möglichkeit. Der Hund war besessen.«
    »Aber nicht mein Prinz!«
    »Auch er.«
    »Wie denn?« schrie der Blinde. »Wie sollte er besessen gewesen sein? In diesem Gebiet gibt es keine Tollwut.«
    »Es war auch nicht die Tollwut.«
    Ernst Sukella blieb stehen. Will Mallmann folgte ihm zwangsläufig. »Was heißt das, keine Tollwut?«
    »Wie ich es sagte. Ihr Hund hatte nicht die Tollwut.«
    »Dann hat Ihr Freund ihn umsonst erschossen.«
    »Das auch nicht. Ihr Schäferhund muß irgend etwas in sich gehabt haben, das man mit einem dämonischen Keim umschreiben kann. Schwarze Magie, wenn Ihnen das lieber ist.«
    Der blinde Mann begann zu kichern. »Das glauben Sie doch selbst nicht. Schwarze Magie, nein, das gibt es nicht.«
    »Leider doch. Haben Sie nicht das Heulen gehört.«
    »Ja, so heult ein Wolf.«
    »Und zwar ein besonderer«, präzisierte der Kommissar. »Ein Werwolf nämlich.«
    »Wie?«
    »Haben Sie mich nicht verstanden?«
    »Doch, aber ich glaube nicht an so etwas. Es gibt keine Werwölfe. Höchstens im Film oder in den Büchern. Filme kann ich nicht sehen, aber man hat mir Gruselgeschichten vorgelesen.«
    »Seien Sie versichert, daß es diese Bestien auch in Wirklichkeit gibt«, sagte der Kommissar. »Und jetzt gehen Sie bitte weiter! Wir müssen ins Hotel. Ich werde Frau Layton bitten, sich um Sie zu kümmern.«
    »Das kann sie sich sparen.«
    Will antwortete nicht. Er faßte den Blinden unter und führte ihn mit sanfter Gewalt den Weg entlang, der nach einer Kurve auf den Trimmpfad mündete.
    An einem Gerät turnten zwei Männer. Als sie Will und den Blinden sahen, liefen sie joggend weiter, um den nächsten Haltepunkt zu erreichen. Die Bäume waren zurückgetreten, die Sicht wurde freier. Manchmal war bereits die Rückseite des Hotels zu erkennen und auch die Wiese dahinter sowie der Minigolf-Platz.
    Das Haus machte einen ruhigen Eindruck. Nichts deutete auf die Gefahr hin, die sich mittlerweile verdichtet hatte.
    Und dann sah Will die Hunde. Sie stoben hinter der Außenmauer des Hotels hervor und setzten mit gewaltigen Sprüngen über den Zaun des Minigolf-Platzes hinweg.
    Die Rasse konnte Will nicht erkennen, aber er hörte das Kläffen und sah im nächsten Augenblick zwei bewaffnete Polizisten um die Hausecke stürmen. Dann peitschten Schüsse.
    Die beiden Beamten waren leicht in die Knie gegangen, hatten ihre Schußhände abgestützt, damit sie besser ziehen konnten. Zudem taten ihnen die Hunde den Gefallen und liefen nicht Zickzack.
    So wurden sie von den Geschossen voll getroffen, überschlugen sich und blieben tot liegen.
    »Wer hat da geschossen?« fragte der Blinde.
    »Zwei Polizisten«, erwiderte Will.
    »Auf Hunde?«
    »Ja, und getroffen. Die beiden leben nicht mehr. Wir werden hingehen.«
    Die Schüsse waren auch von anderen Gästen gehört worden.
    Plötzlich strömten Menschen zusammen. Will Mallmann hatte Mühe, sich freie Bahn zu verschaffen.
    Er kannte die Beamten nicht, zeigte seinen Ausweis und erntete ein Nicken.
    »Man hat uns abkommandiert, Herr Kommissar. Die Besitzerin des Hotels rief an. Hier leben auch Hunde, und sie hatte große Angst, daß etwas passieren wird. Ein Kind ist schon angegriffen worden. Die Viecher waren wirklich nur durch Kugeln zu bremsen.«
    »Das verstehe ich«, sagte der Mallmann. »Bleiben Sie jetzt hier in der Nähe?«
    »Ja, im Hotel. Wir haben auch Gewehre im Wagen. Andere Kollegen durchkämmen die Wälder. Es ist Bereitschaftspolizei aus Freiburg eingetroffen. Man weiß nicht, ob es sich um eine Seuche handelt. Wir werden die toten Tiere auch sammeln und sie

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