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0291 - Medusas Höllenschwester

0291 - Medusas Höllenschwester

Titel: 0291 - Medusas Höllenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weitergegangen.
    Jetzt waren sie da, passierten die Zollabfertigung und nahmen ihre kleinen Reiseköfferchen in Empfang. Zamorra sah sich um.
    »Eigentlich müßten wir jetzt schon einen Mietwagen finden können. Die großen Touristenströme kommen meist erst so gegen zehn, wenn sie das späte Hotelfrühstück hinter sich haben und die Ausflüge ins Landesinnere machen wollen…«
    Nicole nickte.
    »Hauptsache, wir bekommen ein Auto und keine klapprige Rostkiste angedreht. Hier ist alles möglich, mein Lieber. Wir werden die zur Verfügung stehenden Wagen sehr sorgfältig in Augenschein nehmen.«
    Zamorra hob die Brauen.
    Er sah einen Mann in Khaki-Kleidung auf sich zu eilen. Er sah verstaubt und unrasiert aus.
    »Monsieur! Monsieur! Sind Sie Professor Zamorra?« keuchte der Mann seltsam abgehackt.
    »Häufig«, erklärte Zamorra. »Etwa 365mal pro Jahr für 24 Stunden.«
    Die Antwort schien den ungepflegt wirkenden Mann zu verwirren. Man konnte ihm förmlich ansehen, wie die kleinen Zahnrädchen in seinem Gehirnkasten ineinanderpackten und endlich griffen - begriffen. »Ah, ja.«
    Nicole sah Zamorra fragend an. »Chéri, wer ist dieses Individium? Kennst du es?«
    »Es handelt sich hier um das äußerst seltene Exemplar der Gattung ›Ritter von der traurigen Gestalt‹«, behauptete Zamorra ernsthaft. »Mangels eines mir bekannten Namens kann ich leider keine nähere Spezifikation treffen.«
    »Pardon«, murmelte der Mann wieder etwas abgehackt. »Verzeihen Sie, daß ich mich nicht sofort vorstellte. Aber das ganze Durcheinander… Jorgensen ist mein Name.«
    »Freut mich. Haben Sie etwas mit meinem Freund Bill Fleming zu tun?«
    In Jorgensens Augen flackerte es seltsam. »Ja, Monsieur! Woher wissen Sie…? Ich gehöre zu seinem Forschungsteam…«
    »Es lag nahe«, sagte Zamorra. »Sie müssen eine ganz schöne Strecke zurückgelegt haben. Bei Fleming ist was faul. Also können Sie nur hier sein, um uns abzuholen. Das erspart uns die mühevolle Suche nach einem geeigneten Mietwagen.«
    »So war es gedacht«, krächzte Jorgensen. »Kommen Sie bitte mit.«
    Er drehte sich um und stakste davon.
    »Mit dem stimmt was nicht«, sagte Nicole leise und hielt Zamorra zurück, als dieser Jorgensen sofort folgen wollte.
    »Das Amulett zeigt nichts an«, erwiderte Zamorra. »Es bleibt neutral.«
    »Es hat dich schon öfters hereingelegt. - Denk mal nach, Chérie. Woher weiß er auf die Minute genau, wann wir eintreffen? Woher weiß er überhaupt, daß wir kommen? Du hast eine halbtelepathische Bilderbotschaft aufgefangen, okay. Aber Bill wird kaum so blöd sein, das allen seinen Leuten auf die Nase zu binden.«
    »Und wenn er ihn hergeschickt hat, ohne ihm die Hintergründe zu erklären?«
    Nicole hob die Schultern. »Verlaß dich mal einmal auf mein Gefühl, großer Chef. Ich traue diesem Jorgensen nicht über den Weg, nicht mal, wenn das Amulett vor Harmlosigkeit zu Staub zerbröselt.«
    »Gut, wir werden wachsam sein. Aber trotzdem schließen wir uns ihm erst mal an«, sagte Zamorra. »Warte mal…« Er öffnete seinen Handkoffer, griff in ein Seitenfach und holte einen funkelnden kleinen Kristall hervor, der in der Morgensonne bläulich schimmerte. Fast unbemerkt ließ er ihn in der Außentasche seiner Jacke verschwinden.
    Zusätzlich zum Amulett hatte er seinen kleinen Dhyarra-Kristall mitgenommen, die einzige Waffe, der er in diesem Fall noch Vertrauen schenkte. Gwaiyur mochte er nicht mehr benutzen, und der Ju-Ju-Stab wirkte nur gegen reinrassige Dämonen. Aber Zamorra zweifelte daran, daß die Gorgonen Dämonen im eigentlichen Sinne waren. Es gab tausend verschiedene Arten von Ungeheuern der Finsternis.
    Jorgensen war inzwischen schon fünfzig Meter weit vorausgeeilt, merkte jetzt, daß ihm niemand folgte, und wandte sich irritiert um. Er winkte vorwurfsvoll.
    »Es eilt, Monsieur!«
    »Ja, sicher«, sagte Zamorra.
    Jorgensen eilte zu dem großen Parkplatz und dort auf ein hoffnungslos verstaubtes Geländefahrzeug zu. Nicole rümpfte die Nase. »Das darf doch nicht wahr sein«, murmelte sie. »Der Karren fällt doch schon auseinander, wenn man ihn nur anschaut… Nee, da setze ich mich nicht rein.«
    »Warte doch erst mal ab«, bat Zamorra, der die Koffer schleppte.
    Sie erreichten den Wagen. Jorgensen saß bereits hinterm Lenkrad und betätigte den Anlasser. Der Motor sprang bellend und knallend an. Eine blaue Qualmwolke quälte sich aus dem Auspuffrohr hervor.
    Nicole umrundete den Wagen einmal, dann schüttelte sie

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