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0291 - Medusas Höllenschwester

0291 - Medusas Höllenschwester

Titel: 0291 - Medusas Höllenschwester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aufgetrieben, eine geräumige, große Limousine, die zwar hier und da ein paar Beulen besaß, aber ansonsten recht robust wirkte, und der Motor klang kerngesund. »Alles andere waren Klapperkisten«, berichtete sie. »Das hier ist das Flaggschiff des Autovermieters.«
    »Also entsprechend teuer«, murmelte Zamorra und lud die Koffer ein. »Wenigstens vollgetankt?«
    »Und versichert«, erklärte Nicole. »Wo ist unser Freund mit seinem Rumpelfrachter abgeblieben?«
    Zamorra berichtete kurz. Nicole hob die Brauen. »Wenn du doch einmal auf die klugen Worte einer Frau hören würdest«, sagte sie. »Ich hab’s doch von Anfang an geahnt, daß mit dem Kerl etwas faul ist. Was machen wir jetzt? Wie finden wir das Lager?«
    »Ich werde versuchen, es anzupeilen«, sagte Zamorra. »Vorerst werden wir uns in Richtung Süden halten, nach Stax. Jorgensen sprach von dreieinhalb Stunden mit dem Geländewagen. Dürften also etliche Zentimeter sein. Fährst du, Nici? Dann kann ich mich gegebenenfalls auf die Suche konzentrieren.«
    »Dreieinhalb Stunden mit der rollenden Staubablagerung, das heißt, zweieinhalb Stunden mit dem Mercedes… Wir sollten übrigens noch ein paar gefüllte Benzinkanister besorgen. Was weiß ich, was dieser Ölbarometer frißt, der mit Sicherheit seit ein paar Jahren keine Servicestation mehr gesehen hat, und wie lange wir unterwegs sein werden?«
    »Kluges Frauchen«, murmelte Zamorra und küßte Nicoles Stirn. »Auf geht’s, Benzin kaufen.«
    Eine halbe Stunde später waren sie mit dem 350 SE auf dem langen Weg nach Süden. Nicole holte aus dem Wagen heraus, was die Straße zuließ. Und das war nicht gerade wenig.
    ***
    Die Zellentür flog auf. Tendyke hob den Kopf. Das erste was er sah, war Bill Flemings grinsendes Gesicht. Der Historiker winkte.
    »Komm raus. Alle Probleme sind gelöst.«
    »So, so«, murmelte Tendyke wenig überzeugt.
    Er trat ins Freie. Draußen vor dem Häuschen standen neben Bill und Manuela, Wang und gut die Hälfte der Dorfbewohner. Einer händigte Ten-, dyke den langläufigen Revolver aus. Staunend nahm der Abenteurer die Waffe entgegen, überprüfte die Ladekammern und schob den Colt ins leere Holster zurück.
    »Du wirst mir sicher verraten, wie du das fertiggebracht hast, Bill«, sagte er.
    Der wies auf Wang. »Unser schlitzäugiger Freund hat das Kunststück fertiggebracht«, sagte er.
    Wang glühte fast vor Stolz. »Habe mit dunklen Hellen geledet. Haben ausgetauscht Lezepte.«
    »Von Schlangen«, murmelte Tendyke ahnungsvoll. »Es ist nicht zu fassen.«
    »Fünf Schlangen-Lezepte fül unsele Fleiheit«, triumphierte Wang. »Damit ist gleichzeitig auch del gestohlene Wagen bezahlt.«
    »Aber den haben doch nicht wir gestohlen, sondern Jorgensen«, polterte Tendyke.
    »Unwichtig. Sie wissen, daß wir alle zusammengehören«, sagte Bill.
    »Wir sollten zusehen, daß wir Jorgensen irgendwie einholen. Er ist ein Untoter, und was mir zu denken gibt, ist, daß er auch jetzt bei Tageslicht aktiv ist. Er ist doch immerhin in den beginnenden Tag hinein geflüchtet.«
    »Klar. Wir laufen hinter ihm her«, sagte Manuela.
    »Wir werden die lieben Leute, die so nett grinsend um uns herumstehen, fragen, ob sie uns nicht einen weiteren Wagen ausleihen oder verkaufen«, sagte Tendyke. »Ich gehe jede Wette ein, daß Jorgensen unterwegs ist, um Zamorra abzufangen.«
    »Wobei mir immer noch nicht klar ist, wie Zamorra von unserer Lage erfuhr«, sagte Bill düster. »Sag mal, du geheimnisvoller Sheriff, was verbirgst du vor uns?«
    Tendyke zuckte mit den Schultern. »Verberge ich etwas?«
    »Laß ihn«, bat Manuela. »Wenn er nicht mit der Sprache herausrücken will, ist das sein Problem.«
    Tendyke hatte unterdessen das Dorfoberhaupt unter den Tunesiern entdeckt, ging auf den weißhaarigen Mann zu und begann auf ihn einzureden, in einer wirren Mischung aus englisch, französisch und dem hiesigen Dialekt und unter Zuhilfenahme von Händen und Füßen. Der Dorfhäuptling redete ebenso schnell und wild auf Tendyke ein. Wang schüttelte nur den Kopf. »Wie kann man nul so umständliche Splache benutzen«, wunderte er sich. »Walum leden sie nicht beide so, daß man sie velsteht?«
    »Weil sie zuviel Schlangenfraß gefuttert haben«, knurrte Bill.
    »Das ist elende Velleumdung!« zeterte Wang.
    Nach einer Weile grinste Tendyke, schob sich den Stetson halb in den Nacken und wandte sich um. »Wang, du Schlitzauge!« rief er. »Hast du noch ein paar Schlangenrezepte auf Lager?«
    Wang kratzte

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