0292 - Das Signal stand auf Mord
gegen den anschwellenden Motorenlärm an. »Er hat den Wagen entdeckt.«
Radham nahm den Hörer, hielt sich das andere Ohr zu, lauschte, stellte ein paar Fragen und schrie dann: »Okay! Warten Sie, bis wir startbereit sind.«
Er gab den Hörer zurück.
»Sie haben den Wagen in einem kleinen Gebüsch entdeckt, zu dem ein Feldweg führt.«
Während der Hubschrauber wie ein riesiges Insekt über uns in der Luft stand, bestimmte Radham die Wagen und die Leute, die dem Hubschrauber folgen sollten. Dann mußten die Cops erst dafür sorgen, daß durch die Menge der Journalisten und ihre wahllos abgestellten Wagen eine Gasse gebahnt wurde. Schließlich konnten wir starten, Radham, Colonel Carter, Phil und ich in dem Streifenwagen, der als Befehlszentrale diente, und der Arzt und die wichtigen Leute der Mordkommission der Connecticut-Police.
Radham gab dem Hubschrauberpiloten ein Zeichen. Die Maschine setzte sich langsam in Bewegung. Unsere beiden Wagen folgten ihr.
Zunächst ging es an die zwei Meilen auf der Straße 348 zurück in Richtung New York. Dann schwenkte der Hubschrauber nach rechts ab, und der Pilot gab uns aus der Kanzel heraus Handzeichen.
Der Feldweg, der an dieser Stelle von der Straße abzweigte, verlief zwischen hohen Maisfeldern, gabelte sich dann. Wir folgten auf Anweisung des Hubschraubers der linken Abzweigung, erreichten eine Gebüschzone und sahen schon aus einiger Entfernung den Laster zwischen den Sträuchern stehen.
Radham ließ unseren Wagen stoppen.
»Besser, wir gehen zu Fuß«, sagte er. »Reifenspuren könnten uns einen Hinweis liefern.«
Wir stiegen aus und gingen am Rande des Feldweges zu dem Wagen. Die Verladetür war zerfetzt und hing schräg in den Angeln.
»Sieht aus, als hätten sie ’ne Sprengladung darangehängt«, sagte Phil neben mir.
Vor dem Fahrzeug lag ein Mann. Wir blieben stehen, um keine Spuren zu zerstören. Radham und der Polizeiarzt gingen allein weiter. Der Arzt kniete neben dem Mann nieder, schüttelte dann aber sofort den Kopf.
Ich sah, wie Radham vorsichtig ein Gewehr aufhob, daß in nur geringer Entfernung von dem Toten lag. Er prüfte es, legte es dann wieder hin und kam zurück.
»Das dritte Opfer«, sagte er leise, »oder das vierte, wenn die Ärzte den Fahrer nicht durchbringen. — Armer Kerl. Er hat sich bis zum letzten Augenblick verteidigt. In dem Magazin seines Gewehrs ist keine Kugel mehr.« Mit einer brüsken Bewegung wandte er sich an die Beamten der Mordkommission.
»Macht euch an die Arbeit! Ich brauche Gipsabdrücke von den Reifenspuren und achtet auch auf Patronenhülsen und auf Splitter von der Sprengung.«
***
Phil und ich saßen im Direktionsbüro der GMT Company und verhörten der Reihe nach alle Angestellten der Gesellschaft. Während Radham draußen an der Straße nach Waterbury noch beschäftigt war, hatten wie diesen Teil der Nachforschungen übernommen.
Es stellte sich ziemlich rasch heraus, daß der Geldtransport von einem der Angestellten an die Gangster verraten worden sein mußte. — Die Geldverladung an die Waterbury-Stahl-Firma fand zwar relativ regelmäßig statt, aber sie wurden auch so kurzfristig festgelegt, daß die Gangster praktisch nur vierundzwanzig Stunden vor Beginn der Fahrt von dem Transport erfahren haben konnten. Das bedeutete wiederum, daß einer der Angestellten die Verbrecher informiert haben mußte.
Natürlich kam dafür in erster Linie das Transportpersonal selbst in Betracht, der Fahrer und die Bewachungsleute. Daß sie bei dem Überfall selbst getötet bzw. verwundet worden waren, bewies nichts. Wer sich mit Gangstern einläßt, läßt sich gleichzeitig auf das Risiko ein, von ihnen beseitigt zu werden, nachdem sie ihn ausgenutzt haben. — Andererseits wurden uns John Williams, Ted Lower und Allan Made als so zuverlässig geschildert, daß der Verdacht, einer von ihnen könnte mit den Gangstern unter einer Decke gesteckt haben, sich von selbst verflüchtigte.
Außer den Bossen der Gesellschaft blieben nur noch zwei Leute übrig, die so rechtzeitig von dem Transport erfahren hatten, daß sie den Gangstern Informationen liefern konnten. Einer war der Werkstattmeister, der für die Instandhaltung der Laster zu sorgen hatte, der andere ein Angestellter, dessen Aufgabe es war, die Wagen und das Bewachungspersonal einzuteilen. Unmittelbar nach dem Anruf der Garriet-Bank-Zentrale in New York war ihm von der Geschäftsführung der Transportauftrag mitgeteilt worden, und es hatte in seinem Ermessen
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