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0292 - Das Signal stand auf Mord

0292 - Das Signal stand auf Mord

Titel: 0292 - Das Signal stand auf Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Signal stand auf Mord
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beteiligt sind, lief etwa zwei Stunden nach dem Verbrechen an. Den Gangstern blieben also zwei Stunden, sich und ihre Beute in Sicherheit zu bringen. Es ist anzunehmen, daß sie einen entsprechenden Unterschlupf vorbereiteten, daß sie also bereits von der Straße waren, als meine Cops sich auf die Strümpfe machen konnten. — Ich halte es für wahrscheinlich, daß die Bande aus New York kam, und daß sie nach ihrem Verbrechen nach New York zurückfuhr. Es sieht so aus, als könne die Connecticut Police nicht mehr viel zur Aufklärung des Verbrechens unternehmen.«
    Mr. High gab mir ein Zeichen.
    »Das ermordete Mädchen, das die Rolle einer Verunglückten spielen mußte, heißt Adina Lavaro«, sagte ich. »Sie war die Freundin des Gangsters Sam Asturro, der zusammen mit seinem Bruder Pietro vor rund drei Wochen vergiftet im Kofferraum eines Wagens in Rockaway gefunden wurde. Adina Lavaro beschuldigte den Boß jener Gang, zu der die Asturro-Brüder gehörten, ihren Freund getötet zu haben. Der Mann heißt Robert Ruff und beherrscht einen Bezirk des Italienerviertels in der Bronx. Er unternahm einen Mordversuch an mir, den wir ihm nicht nachweisen konnten. Wir brachten Adina Lavaro vor ihm in Sicherheit, aber das Mädchen hielt sich nicht an unsere Anordnungen. Sie nahm Verbindungen mit ihrer Familie auf, traf mit ihrer Schwester zusammen, und ich nehme an, daß die Gangster auf diese Weise den Aufenthalt des Mädchens erfahren haben. Sie lockten sie mit einem Brief aus dem Hotel, und wir fanden sie tot auf der 348. Straße wieder. Alles das, so finde ich, spricht für die Tätigkeit der Ruff-Gang.«
    »Bitte, geben Sie Ihren Bericht«, wandte sich Mr. High an den Einsatzleiter. Lionel Shart zog einen Notizblock aus der Tasche. »Auf Jerrys Wunsch ließ ich heute morgen die Wohnung Robert Ruffs überwachen. Als sich herausstellte, daß Ruff nicht in seiner Wohnung war, dehnten wir die Überwachung auf die Mitglieder seiner Gang aus. Dabei stellte sich heraus, daß folgende Mitglieder seiner Bande ebenfalls nicht in ihren Wohnungen waren: Carlo Renzo, Luigi Raggullio, Dan Tuzzo und Serge Malesso. — Im Falle von Serge Malesso konnten wir feststellen, daß er am gleichen Morgen um etwa vier Uhr in der Frühe von einem Wagen abgeholt wurde. Die Wohnungen der Gangster werden überwacht, aber bisher ist keiner von ihnen wieder aufgekreuzt.«
    Mr. High dachte nach.
    »Das alles spricht in einem solchen Umfange gegen die Ruff-Gang, daß wir eine Großfahndung gegen die Gangster auslösen werden. Ich teile die Meinung von Colonel Carter, daß sich die Gangster und die geraubten Dollar noch in New York befinden. Damit fällt die Untersuchung in die Zuständigkeit des FBI-Distriktes New-York.« Er wandte sich an unseren Kollegen aus New Haven. »Radham, ich werde veranlassen, daß man Sie vorübergehend dem FBI-Hauptquartier New York überstellt. Bitte, bearbeiten Sie den Fall zusammen mit Cotton und Decker weiter.«
    Er sah mich an. »Jerry, ist dieser Robert Ruff ein selbständiger Gangster?« Ich zuckte die Achseln. »Wir wissen es nicht genau, Chef. Die Leute im Italienerviertel glauben, daß seine Gang zur Mafia gehört, aber ich habe ihn bisher für einen Racket-Gangster gehalten, der den Namen ›Mafia‹ nur benutzt, um sein Ansehen aufzupolieren. Seit dem Raubüberfall frage ich mich, ob es nicht wirklich Drahtzieher im Hintergrund gibt.«
    Ich dachte bei diesen Worten an den Mann mit der Narbe am Kinn, dessen Gesicht ich für wenige Sekunden und dazu noch verschwommen durch den Vorhangspalt in der »Crash Inn« gesehen hatte. Damals hatte ich geglaubt, einen von Ruffs Leuten zu sehen, die er in die 163. Straße schickte, um mich zu erschießen, aber war es nicht ebenso möglich, daß er der Mann war, der kommandierte und der Ruff seine Befehle erteilte, anstatt sie entgegenzunehmen?
    ***
    Solange die Ruff-Gangster verschwunden blieben, gab es wenige Anhaltspunkte, wenn es auf den ersten Blick auch nicht so aussah. Die beiden Wagen, die die Gangster zur Inszenierung des Überfalls benutzt hatten, die Reifenspuren, die Patronenhülsen, das alles bot uns Möglichkeiten, aber ich wußte aus Erfahrung, daß es Wochen ja Monate dauern konnte, bis diese Möglichkeiten zu einer echten Fährte wurden.
    Mir schien der Mann, der den Gangstern den Tip für den Überfall geliefert haben mußte, ein direkterer Weg. Vom Einbruch der Dunkelheit ab übernahm ich die Überwachung Fred Hastings selbst. Während Phil sich in der Bronx

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