Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0292 - Das Signal stand auf Mord

0292 - Das Signal stand auf Mord

Titel: 0292 - Das Signal stand auf Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Signal stand auf Mord
Vom Netzwerk:
weiß es nicht. Wenn Jack und Alger…«
    Er verstummte. Ich spürte, daß er sich in einem völlig ratlosen Zustand befand.
    »Zum drittenmal, Ruff! Wenn irgendwer dir eine Geschichte in die Schuhe zu schieben versucht, die du nicht verbrochen hast, dann arbeite mit uns zusammen. Wer sind Jack und Alger? Wenn sie es waren, die die Morde begingen und den Transport beraubten, dann werden wir sie fassen, aber wir werden sie schneller fassen, wenn du mit uns arbeitest.«
    »Halt dein Maul, G-man!« fauchte er mich an. »Ich will nicht auf den Elektrischen Stuhl, aber ich will auch nicht zwanzig Jahre hinter Gittern sitzen.«
    Er versank wieder in Schweigen, und ich begann darüber nachzudenken, ob ich mit einiger Aussicht auf Erfolg einen Versuch riskieren konnte, ihm das Schießeisen aus der Hand zu schlagen. Bevor ich zu einem Entschluß kommen konnte, sagte Ruff:
    »Paß mal auf, G-man! — Ihr seid auf dem Holzweg. Ich habe die Asturros nicht ermordet, ich habe nicht auf dich schießen lassen, und ich habe den Raubüberfall nicht inszeniert. Irgend jemand hat das alles so gedreht, daß ihr mich im Verdacht haben mußtet, aber ich kann mich nicht mit eurer Hilfe herausdrehen. Ich werde das alleine in Ordnung bringen.«
    Ich lachte ein wenig. »Hoffentlich gelingt dir das, Ruff. Wenn die Jungs so geschickt sind, daß sie dich bis zum Hals in die Tinte stecken konnten, daß du es erst merktest, als es zu spät war, dann werden sie auch mit dir fertig werden, wenn du mit ihnen aufräumen willst.«
    »Kümmere dich nicht darum! Das ist meine Sache.« Und zynisch setzte er hinzu: »Wenn ich meine Unschuld nicht beweisen kann, dann will ich wenigstens die runde Million kassieren. Mit einer Million Dollar in der Tasche kann man in irgendeinem Land der Welt auch dann noch gut leben, wenn man in den Staaten wegen Mordes gesucht wird.«
    Ich hatte die rechte Hand schon leicht angehoben, um seine Kanone hochzuschlagen, aber bevor ich handeln konnte, trat er zwei oder drei Schritte zurück. Der Lichtkegel seiner Taschenlampe aber blieb auf mir kleben.
    »Ich habe kein Interesse daran, dich abzuschießen, G-man«, wiederholte er, »jetzt erst recht nicht.mehr. Also bleib vernünftig. Du nimmst jetzt deine Kanone aus der Halfter und läßt sie fallen. Wenn du versuchst, zu schießen, bin ich auf jeden Fall schneller. Faß die Kanone nur mit den Fingerspitzen an, verstehst du?«
    Es gibt Situationen, in denen man nichts anderes tun kann, als zu gehorchen. Ich war überzeugt, daß Ruff mich nicht erschießen wollte, aber ich war ebenso überzeugt, daß er feuern würde, sobald ich eine falsche Bewegung machte. Er hatte alle Vorteile für sich, sein Finger lag am Abzug seiner entsicherten Pistole, er stand im Dunkeln, mich blendete seine Taschenlampe, und die Entfernung zwischen uns war zu gering, als daß ich auf einen Fehlschuß hoffen konnte.
    Ich fischte also meine Pistole aus der Halfter und ließ sie wie einen heißen Ziegelstein fallen. Sie schepperte, als sie auf den Steinboden des Hausflures aufschlug.
    »Nimm jetzt die Hände hoch!« befahl er.
    Ich hob die Hände.
    »Stoß deine Kanone mit dem Fuß weg!«
    Ich gab der Waffe einen Stoß. Sie schlitterte über den Flur irgendwo in die Dunkelheit hinein.
    »Weg von der Tür und ’rüber an die linke Wand!«
    Der Hausflur war leidlich breit. An der Bewegung der Taschenlampe konnte ich erkennen, daß Ruff sich bückte, um meine Pistole aufzuheben.
    »Am besten wartest du ein paar Minuten, bevor du Krach schlägst. Und versuche nicht, mir zu folgen! Ich schiesse rücksichtslos.«
    »Schon gut«, knurrte ich. »Scher dich zur Hölle, wenn du keine Vernunft annehmen willst! Ich bin sicher, du lebst höchstens noch vierundzwanzig Stunden. Deine Kollegen werden es besorgen.«
    Aber auch das verfing nicht. Er ging an mir vorbei, hielt sich aber außer Reichweite. Ich hörte, wie er die Tür öffnete. Dann fiel der Schein einer Straßenlaterne bis in den Flur, und ich sah zum erstenmal die Umrisse seiner Gestalt, aber es wäre Selbstmord gewesen, ihn stoppen zu wollen.
    Ruff sprang nach draußen und schlug die Tür hinter sich ins Schloß.
    Mit zwei Sätzen war ich meinerseits bei der Tür und öffnete sie, allerdings nur um einen Spalt.
    Ruff überquerte bereits hastig die Straße. Im Licht der Straßenlaterne sah ich ihn deutlich. Offenbar stand sein Wagen einige Yard weiter unten.
    Wie immer parkten am Rande der Fahrbahn eine ganze Anzahl von Fahrzeugen. Ruff hastete an ihnen

Weitere Kostenlose Bücher