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0292 - Das Signal stand auf Mord

0292 - Das Signal stand auf Mord

Titel: 0292 - Das Signal stand auf Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Signal stand auf Mord
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an.
    Ich behielt den Mann im Auge.
    »Bitte, stellen Sie sich vor, Mister, oder soll ich Sie zu einem Polizeirevier schleppen, nur um einen Blick in Ihren Führerschein werfen zu können?«
    Plötzlich lachte er, griff in die Innentasche seines Rockes und warf seine Brieftasche auf den Tisch.
    »Sehen Sie selbst nach, Polizist.«
    Ich holte seine Papiere aus der Tasche und fand einen in New Jersy ausgestellten Führerschein auf den Namen Shetley Morton.
    »Wo wohnen Sie, Morton?«
    »Castle-Hotel, W. 53. Straße. Zufrieden, Polizist?«
    »Was machen Sie in New York?«
    Er grinste. »Ich vertreibe mir mit Eve die Zeit. Ich bevorzuge Rothaarige. Sie nicht auch, Polizist?«
    Eve Sander lachte. Es klang hysterisch.
    Ich gab dem Mann die Brieftasche zurück. Er steckte sie gelassen ein.
    »Kann ich jetzt gehen?«
    »Meinetwegen, aber ich werde Miß Sander nicht lange aufhalten, wenn sie mir klare Antworten gibt.«
    »Ich bin nicht neugierig«, antwortete Morton, »und Sie haben mir ohnedies den Spaß verdorben.«
    »Bleib!« sagte die Frau, aber sie sagte es nicht eigentlich, sie zischte das Wort wie eine wütende Schlange.
    Shetley Morton lachte spöttisch auf. »Nein, nein, Süße. Ich werde dich mit deinem netten Polizisten allein lassen. Vielleicht kam er nicht nur aus dienstlichen Gründen.«
    Eve Sander sah aus, als wolle sie jeden Augenblick Feuer spucken, aber dieser merkwürdige Mr. Morton schien eine solide Schicht Asbest um sein Gemüt gelegt zu haben.
    »Also, viel Spaß!« sagte er, verließ das Wohnzimmer, und Eve Sander lief ihm nach.
    Na schön, ich wollte nicht an einem seelischen Drama schuld sein und wartete geduldig. Nach ein paar Minuten fiel die Wohnungstür ins Schloß. Eve kam zurück. Sie machte ein Gesicht wie eine Katze, der der Sahnetopf weggenommen worden ist.
    »Schießen Sie los mit Ihren verdammten Fragen, G-man«, fauchte sie. »Je schneller Sie hier verschwinden, desto lieber ist es mir.«
    »Als sie zusammen mit Sam Asturro einen Teil Ihrer Abende im ›Golden Circle‹ verbrachten, da ist er hin und wieder ans Telefon gerufen worden, nicht wahr?«
    »Mag sein«, antwortete sie im Tone höchster Ungeduld. »Ich weiß es nicht mehr.«
    Betont langsam setzte ich mich in einen Sessel.
    »Hören Sie, wenn Sie Ihr Gedächtnis nicht aufzufrischen vermögen, werden Sie mich sobald nicht los.«
    Sie sah ein, daß sie einen Fehler gemacht hatte. Prompt schaltete sie um.
    »Entschuldigen Sie, Mister G-man. Ich benehme mich dumm, aber Shetleys Benehmen hat mich sehr nervös gemacht. Sie müssen wissen, Shetley bedeutet mir sehr viel, aber leider ist er rasend eifersüchtig.«
    Sie war zu bewundern. Sie hatte ‘ne Menge Platten auf Lager, und jetzt legte sie die Platte »verliebte und gequälte Frau« auf.
    »Reden wir nicht von Ihrem neuesten Verehrer. Reden wir von Asturro. Telefonierte er oder nicht?«
    Sie dachte so intensiv nach wie ein westlicher Außenminister über die Absichten der Russen. Dann erinnerte sie sich. »Ja, er wurde fast jeden Abend, den wir im ›Golden Circle‹ verbrachten, an den Apparat gerufen, aber die Gespräche dauerten nie lange.«
    »Hat er Ihnen über den Inhalt der Gespräche irgend etwas gesagt.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube nicht.«
    »Miß Sander, Sie erzählten mir, daß Sam Asturro Ihnen dauernd damit zu imponieren versucht habe, daß er ein gefährlicher Gangster wäre. Wir wissen genau, daß diese Telefongespräche im Zusammenhang mit einem geplanten Geldraub standen, bei dem eine Millionenbeute herausspringen konnte. Ich halte es für unwahrscheinlich, daß er nicht zu Ihnen darüber gesprochen haben soll, wenn auch nur in der Absicht, bei Ihnen Eindruck zu machen.« Ihr Blick wurde unsicher. Zögernd gab sie zu:
    »Vielleicht hat er irgendwelche Andeutungen gemacht, aber ich habe ihnen sicherlich nicht so viel Bedeutung beigemessen, daß ich sie behalten habe. — Bitte, Mister G-man, vergessen Sie nicht, daß ich Sams Gerede von seinem Gangstertum für angeberisches Geschwätz hielt.«
    Das war die Festung, in die sie sich immer wieder zurückzog. Schon damals hatte sie behauptet, Asturro, dem Gangster, nicht geglaubt zu haben.
    Ich stand auf. »In Ordnung, Miß Sander. Entschuldigen Sie, wenn ich Sie gestört habe.«
    Wieder schaltete sie um. Sie zauberte ihr verführerischstes Lächeln aufs Gesicht, klapperte mit den Augenlidern und gurrte:
    »Ich hoffe, Sie haben mich nicht in einem schrecklichen Verdacht?«
    »Nein«, antwortete

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