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0292 - Das Signal stand auf Mord

0292 - Das Signal stand auf Mord

Titel: 0292 - Das Signal stand auf Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Signal stand auf Mord
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ich, »selbstverständlich nicht. Gute Nacht, Miß Sander.«
    Ich verließ die Wohnung, verließ auch das Haus und ging auf die Kreuzung der Morrison Avenue mit der 163. Straße zu, aber dann überquerte ich an einer schlechtbeleuchteten Stelle die Fahrbahn und drückte mich aus der gegenüberliegenden Straßenseite in eine Türnische. Ich konnte Eve Sanders Haus von diesem Platz aus beobachten, und ich brauchte keine drei Minuten zu warten, bis Eve Sander das Haus verließ.
    ***
    Sie ging mit raschen Schritten die 163. Straße entlang, aber dann stoppte sie und machte sich an der Tür eines Wagens zu schaffen. Ich hatte nicht erwartet, daß sie einen Wagen benutzen konnte, und mein Jaguar stand noch vor dem »Golden Circle« in der Morrison Avenue.
    Während die Frau das Auto, einen Falcon anfuhr, rannte ich im Hundert-Yard-Tempo zum Jaguar, enterte ihn und stellte einen neuen Rekord im Schnellstart auf, aber das alles nützte nichts mehr. Ich erwischte den Anschluß nicht. Zwar versuchte ich es auf gut Glück, aber nach einer Viertelstunde gab ich den Versuch auf und lenkte meinen Wagen zur 53. Straße.
    Dieser Shetley Morton hatte das Castle-Hotel in der 53. Straße als seinen Wohnsitz genannt. Vielleicht hatte sich Eve Sander dort mit ihm verabredet. Jedenfalls konnte es nicht schaden, wenn ich mal nachsah.
    Das Castle-Hotel war ein relativ kleiner Laden, ich erkundigte mich beim Portier.
    »Mister Morton wohnt seit«, er blätterte im Gästebuch, »etwa einen Monat bei uns.«
    Ich schob ihm eine Fünf-Dollar-Note über den Tisch.
    »Haben Sie ihn jemals mit einer rothaarigen Frau gesehen.«
    Der Portier räusperte sich.
    »Heißt die Dame Eve mit Vornamen?«
    »Ja, genau. Woher wissen Sie das?«
    »Eine rothaarige Frau holte Mister Morton einmal hier ab, und ich hörte, daß er sie mit diesem Vornamen ansprach.«
    »Sehr gut, mein Freund, und wenn Sie mir jetzt noch sagen können, wann Sie Morton und die rothaarige Eve zum erstenmal zusammen gesehen haben, dann…« Ich ließ eine zweite Fünf-Dollar-Note zwischen meinen Fingern spielen.
    Der Portier dachte kurz nach, blätterte noch einmal in seinem Gästebuch und sagte dann entschieden:
    »Es muß am 11. oder 10. dieses Monats gewesen sein.«
    Ich pfiff leise durch die Zähne.
    »Woher wissen Sie das so genau?«
    »Mister Morton unterbrach seinen Aufenthalt bei uns einmal für zwei Tage. Das Datum kann ich hier feststellen!« Er legte die Hand auf das Gästebuch. »Ich erinnere mich, daß ich ihn ein oder zwei Tage nach der Unterbrechung zum erstenmal mit der rothaarigen Lady sah, denn der Hotelpage, der neben mir stand, äußerte vorlaut: ,Ich wette, er hat sie sich von der Reise mitgebracht. So ‘ne Frau gibt’s in New York gar nicht'.«
    Der Fünfer wechselte den Besitzer. »Ich lege keinen Wert darauf, daß Sie Mister Morton über meine Fragen Bericht erstatten«, sagte ich mit einem freundlichen Grinsen. »Nicht einmal, wenn er fünfzig Dollar bieten sollte.« Der Portier nickte. »Ich verstehe. Sie sind Privatdetektiv?«
    »Irrtum! Trotz der zwei Fünfer bin ich ein echter Polizeibeamter. Jede Information an Morton könnte als Beihilfe ausgelegt werden.«
    Ich verließ das kleine Hotel sehr nachdenklich Am 10. oder 11. hatten Shetley Morton und Eve Sander sich schon gekannt. Das Datum war interessant. Denn auch am 11. hatte Sam Asturro noch gelebt.
    ***
    Ich fuhr zum FBI-Hauptquartier.
    Die Fahndung nach Robert Ruff lief bereits auf hohen Touren. Die ersten Steckbriefe waren an die Polizeidienststellen, die Hafen- und Flugplatzbehörden herausgegangen. Morgen schon würde Ruff, wenn er sich auf die Straße wagen sollte, sein eigenes Bild an den Plakatzäunen sehen.
    Aber meine Gedanken beschäftigten sich nicht so sehr mit Ruff. Ich dachte über Shetley Morton, über Eve Sander, die Asturro-Brüder und den 11. nach.
    Es mußte keine tiefere Bedeutung haben, daß Eve Sander schon zu Sam Asturros Lebzeiten mit Shetley Morton befreundet gewesen war. Ich glaube, es gibt Girls und Frauen genug, die gleichzeitig zwei und mehrere Männer am Gängelband halten; aber wenn einer von den Freunden vergiftet in einem Autokofferraum aufgefunden wird, wenn dann zwischen diesem Mann und einem Geldtransport ein Zusammenhang besteht, dann erscheint dieses Doppelspiel doch interessant.
    In solche Gedanken vertieft, fuhr ich vom FBI-Hauptquartier zu meiner Wohnung. Ich stellte den Wagen vor der Haustür ab, schloß die Tür auf und tastete nach dem Druckknopf für die

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