0294 - Der Feuer-Bumerang
dennoch eine gefährliche Waffe.
Ein krächzender Schrei drang aus dem Mund der Frau, geboren aus einer schrecklichen Angst, und der Chinese zögerte keine Sekunde länger.
Er war der Schatten!
Sein Angriff gelang. Bevor der Killer mit seiner heimtückischen Waffe zuschlagen konnte, hatte Suko schon im Sprung seine Handkante nach unten rasen lassen.
Ein satter Treffer. Der Arm des Mannes wurde plötzlich schlaff. Für den Bruchteil einer Sekunde stand der Killer wie festgeleimt, bis Suko eingriff und ihn herumschleuderte. Dabei gab er ihm noch einen Schlag mit auf den Weg, der ihn zu Boden beförderte, wo er schreiend liegenblieb.
Der andere hatte die Aktion mitbekommen und war völlig überrascht worden. Bevor er Suko angreifen konnte, sah er seinen Kumpan fallen und schaute auf ihn.
Deshalb sah er Suko zu spät.
Wieder war es nur ein Schatten, der ihn angriff. Gedankenschnell kristallisierte sich ein Mensch hervor, und der Kerl spürte im nächsten Augenblick die Wucht der Treffer. Sein Kopf wirbelte nach links und rechts, ein Hieb in den Magen ließ ihn zusammenknicken, die Hände packten noch den Messergriff, und dann traf ihn das endgültige Aus.
Es war der Hieb in den Nacken!
Er schleuderte den Mann zu Boden, wo er mit dem Gesicht zuerst auf die staubige Erde fiel.
Auch der zweite rührte sich nicht mehr. Jetzt hatte Suko endlich und im zweiten Anlauf seine Gegner erledigt.
Er atmete auf, drehte sich um und suchte nach der Frau. Sie war einige Schritte zurück in das Dunkel getaucht, schaute den Inspektor aus großen Augen an. Ihr Gesicht leuchtete heller. Als Suko näher heranging, erkannte er, daß sie Angst hatte.
Er lächelte. »Keine Sorge, bei mir sind Sie sicher.«
Sie blieb wenigstens stehen. »Wer sind Sie?«
»Mein Name ist Suko. Ich komme eigentlich aus London, weil ich hier jemanden suche.«
»Was?« Ihre Hände fielen nach unten. »Sie kommen aus London in dieses gottverlassene Drecknest?«
»Weshalb nicht?«
»Aber was wollen Sie hier?«
»Ich suche einen Mann. Vielleicht kennen Sie den Namen.« Suko deutete auf die beiden Bewußtlosen. »Sie hatten auch mit ihm zu tun. Er heißt Rhokasa.«
Zuerst sagte die Frau nichts. Dann schüttelte sie den Kopf und flüsterte.
»Das gibt es nicht.«
»Wieso?«
»Rhokasa ist mein Feind.« Ihre Augen wurden noch größer. »Jetzt verstehe ich. Sie sind aus London. Vielleicht der Geisterjäger, und Sie haben den Bumerang.«
»Langsam, langsam, meine Liebe! Berichten Sie der Reihe nach! Wie war das genau? Und wenn es geht, hätte ich gern auch Ihren Namen erfahren.«
»Ich heiße Violet Keel.«
Der Name sagte Suko nichts. Aber er erfuhr in den nächsten Minuten eine unglaublich klingende Geschichte, und er wurde auch über die Rolle des Industriellen Wayne Zangy informiert und welch hinterlistiges und fatales Spiel der Mann mit Suko und dem Geisterjäger John Sinclair getrieben hatte.
»Wissen Sie, wo sich John Sinclair jetzt befindet?«
Violet nickte. »Natürlich. Sie müssen ihn zu Rhokasas Wohnhöhle geschafft haben. Etwas anderes kann ich mir nicht vorstellen.«
»Und was haben sie dort vor?«
Sie hob die Schultern. »Keine Ahnung.«
»Kommen Sie mit.« Suko legte seinen Arm auf ihre Schulter und zog sie herum. Es bereitete ihm mehr Mühe, als er gedacht hatte, denn Violet wollte nicht mehr.
»Keine zehn Pferde kriegen mich…«
»Sie brauchen nicht mit hineinzugehen, sondern mir nur zeigen, wo ich ihn finde. Denken Sie daran, es geht unter Umständen um Leben und Tod.«
Endlich gab sie nach. Diesen eindringlich gesprochenen Worten hatte sie nichts entgegenzusetzen. Um die beiden Killer kümmerte sich der Inspektor nicht, die würden noch mindestens eine Stunde »schlafen«. Und bis dahin war er lange weg.
Auf der Hauptstraße war nichts Verdächtiges zu sehen. Keine Spur von Rhokasa, aber auch keine von John Sinclair.
Sukos Herz schlug schneller. Er wußte, mit welch einer Verbissenheit dieser Rhokasa an den Fall heranging. Er wollte alles oder nichts. Dahinter stand natürlich der Bumerang.
Suko hatte die riesige, flammende Waffe erlebt. Sie war sehr gefährlich in der Hand einer Person wie Rhokasa. Wie gefährlich mußte er erst werden, wenn er beide Waffen besaß.
Kaum auszudenken…
Es dauerte nur Minuten, dann standen sie vor der Tür zu dieser primitiven Höhle. Suko stellte schnell fest, daß sie nicht abgeschlossen war.
Er bedeutete der Frau, hinter ihm zu bleiben, stieß die Tür auf und erkannte mit einem
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