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0294 - Der Feuer-Bumerang

0294 - Der Feuer-Bumerang

Titel: 0294 - Der Feuer-Bumerang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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unter anderem auch eine Weste ohne Ärmel. In der rechten schmalen Tasche steckte der Schlüssel.
    Violet sprang den Mann an wie ein Tier. Sie schlug noch einmal zu, setzte diesmal die Fingernägel ein und riß rote Streifen in die Gesichtshaut des Mannes.
    Er wankte bis gegen die rauhe Wand, heulte und fluchte, schlug mit einer Hand nach seiner Widersacherin, die sich jedoch duckte, so daß sie der Schlag nicht einmal streifte. Diese Taktik behielt sie bei.
    Mit dem Knie trat sie zu, traf den anderen empfindlich, so daß dieser zusammensackte. Endlich gelang es ihr, zwei Finger in die schmale Tasche zu schieben, wo sich der Schlüssel befand.
    Sie riß ihn hervor, drehte ihn um und behielt ihn zwischen ihren Fingern.
    Ein wildes Gefühl durchströmte sie. Es war das Glück. Endlich hatte sie die Pechsträhne verlassen. Sie besaß den Schlüssel, konnte die Tür aufschließen und war frei.
    Dabei dachte sie noch nicht darüber nach, wohin sie flüchten sollte.
    Hauptsache weg aus dieser verdammten Höhle und dem flackernden Kerzenlicht sowie der Gefahr, in der sie permanent schwebte.
    Der Mann hockte in der Ecke und heulte. Wayne Zangy war fertig. Die Schläge hatten ihn schwer getroffen, er war ein gebrochener Mann.
    Violet Keel nutzte ihre Chance. Sie sprang auf die Tür zu, fand erst beim zweiten Anlauf das Türschloß und hätte schreien können vor Glück, als der Schlüsselbart verschwand.
    Zweimal mußte sie ihn herumdrehen.
    Endlich freie Bahn.
    Sie zog die Tür auf. Kühlere Luft strömte ihr entgegen. Eine Wohltat für ihr erhitztes Gesicht. Sie sah den Trubel, hörte den Lärm auf der Straße und wurde auch von den zuckenden Lichtreklamen überfallen, die über ihren Körper ein buntes Muster warfen.
    Gehetzt schaute sie nach beiden Seiten. Es war eigentlich egal, in welche Richtung sie lief. Dennoch hatte sie Angst davor, nach rechts zu laufen, denn dieser Weg führte in die Berge. Da wollte sie nicht mehr hin, denn zuviel Grauen hatte sie dort erlebt.
    Also nach links.
    Sie rannte. Es fiel ihr schwer, die Beine so schnell voreinander zu setzen, die Tage in der Höhle hatten sie eben zu sehr geschwächt. Ihr Kopf wirbelte von einer Seite zur anderen, das Haar flog, sie atmete keuchend und sah die Gesichter der Menschen nur mehr als zerfließende Schatten vorbeihuschen.
    Sehr lange konnte sie das Tempo nicht halten. Zudem wurde sie angesprochen und spürte schwielige Hände auf ihrer Haut, denn die Männer griffen nach ihr, ohne sie allerdings festhalten zu können. Die Beine wurden immer schwerer, sie hatte Probleme mit der Luft und mußte sich ausruhen. An eine Hauswand lehnte sie sich, beugte ihren Oberkörper vor, pendelte die Arme aus und holte ein paarmal tief Luft.
    Dabei schaute sie nicht nach vorn, sah deshalb nichts, aber sie wurde gesehen.
    Ausgerechnet von Rhokasa und seinen beiden Helfern. Daß der Eingeborene sich einen Mann über die Schulter gewuchtet hatte, interessierte in dieser gesetzlosen Stadt keinen, aber Rhokasa hatte seine Augen überall, und er sah auch Violet.
    Ruckartig blieb er stehen. Sein Gesicht nahm einen ungläubigen Ausdruck an, er nickte den beiden Killern zu und sprach ein paar zischende Worte zu ihnen.
    Die Schläger hatten verstanden. Sie trennten sich von Rhokasa und verschwanden für einen Moment zwischen den Menschenmassen, wo sie überhaupt nicht auffielen.
    Rhokasa ging weiter. Für ihn war die Sache erledigt. Die Frau würde bei den Killern keine Chance haben. Aber er wollte ein gewisses Wort mit Wayne Zangy reden. Er mußte schließlich überwältigt worden sein, damit Violet überhaupt rauskam.
    Und die beiden machten es geschickt. Stets in Deckung der Passanten bleibend, überquerten sie die Straße und näherten sich der Frau, die nichts ahnend an der Hauswand lehnte und immer mehr wieder zu Kräften kam.
    Tief atmete sie ein und aus, hob den Kopf und…
    Der heisere Schrei löste sich aus ihrer Kehle.
    Vor ihr standen die beiden Killer.
    Sie hatten die Frau noch nie angerührt, ihr auch nichts getan, aber Violet kannte sie vom Sehen her, als Zangy in der Wohnhöhle kurz mit ihnen gesprochen hatte.
    Da sie jetzt vor ihr standen, wußte Violet genau, was sie mit ihr vorhatten. Zurückholen, vielleicht umbringen, denn einer von ihnen hielt sein Messer nicht einmal mehr versteckt. Der zweite hatte einen Schlagring über seine Faust gezogen und grinste dreckig. Die schöne Frisur des Messerstechers war ein wenig demoliert worden, er sah deshalb noch

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