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0294 - Die Nacht der bestellten Morde

0294 - Die Nacht der bestellten Morde

Titel: 0294 - Die Nacht der bestellten Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Nacht der bestellten Morde
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Hühner und andere schmackhafte Metzgereierzeugnisse enthielt.
    Josef Rafzusinsky bemerkte nichts von der Verfolgung. Er fuhr zur Pennsiylvania Station. Dort verlor Johnny ihn für einige Minuten aus den Augen.
    Aber als Rafzusinsky am Ausgang wieder erschien, legte ihm Johnny die Hand äuf die Schulter. Für die Fahrt zum Distriktgebäude benutzte Johnny den Plymouth des Hehlers, nachdem er dem Metzgereilieferanten vorher erklärt hatte, er habe dem FBI einen großen Dienst erwiesen. Der Jüngling wurde rot vor Freude.
    ***
    Jake, Phil und ich trafen uns etwa eine halbe Stunde nach Johnny und Josef Rafzusinsky im Distriktgebäude. Mr. High ließ uns zu sich kommen. Als wir sein Zimmer betraten, sah ich den Hehler mit fahlem Gesicht auf einem Stuhl hocken. Johnny betrachtete ihn aus zusammengekniffenen Augen. Mr. High aber hielt eine schwere goldene Kette in der Hand, die er prüfend betrachtete.
    »Da wird sich Boris aber freuen«, sagte Phil grinsend. »Wahrscheinlich ist er jetzt wieder zu Hause und wartet auf seinen sauberen Bruder.«
    Wir berichteten Mr. High von unserer Pleite. Dann erfuhren wir von Johnny Skymore, was sich inzwischen abgespielt hatte.
    »Es ist zweifellos eine der Kostbarkeiten, die Bondoza damals raubte«, sagte Mr. High und deutete auf die Kette, die vor ihm auf dem Schreibtisch lag. »Ich habe bereits mit Mr. Dickson telefoniert und ihm die Kette beschrieben. Er sagte, daß sie zu dem gesuchten Schmuck gehört. Er wird gleich hiersein. Dann könnten wir uns an Hand der Fotos, die er mitbringen will, restlos Klarheit verschaffen.«
    »Mir geht es vor allem darum, etwas über Banter zu erfahren«, sagte ich. »Was hat denn unser Freund bis jetzt darüber erzählt?«
    Meine Frage galt Rafzusinsky nur indirekt.
    Aber er fühlte sich angesprochen, hob den Kopf und sah mich aus milchigblauen Froschaugen böse an. »Ich kenne keinen Banter, habe auch nie mit ihm zu tun gehabt. Ich weiß gar nicht, was Sie eigentlich wollen. Der dort«, er tatschte mit seiner teigigen Pfote nach Johnny Skymore, »hat mich auch schon gefragt. Aber ich sage zum letztenmal: Ich kenne keinen Banter. Im übrigen will ich jetzt meinen Anwalt sprechen.«
    »Was gegen Sie vorliegt, Mr. Rafzusinsky, ist kein schweres Verbrechen«, begann ich. »Wenn Sie jedoch unsere Fragen nicht wahrheitsgetreu beantworten, dann machen Sie sich eines erheblich schwereren Delikts schuldig.«
    »Ich verstehe kein Wort.«
    »Das ist doch ganz einfach. Bislang könne wir Ihnen nur einen Fall von Hehlerei zur Last legen.« Ich wies auf die Kette. »Wenn Sie uns aber nicht sagen, wo und von wem Sie die Kette gekauft haben, dann helfen Sie, Verbrechen zu verschleiern und schützen einen dreifachen Mörder. Also? Heraus mit der Sprache! Auf welche Weise sind Sie an die Kette gekommen?«
    Rafzusinsky fuhr sich mit der Hand über das schweißglänzende Gesicht. Seine Blicke irrten umher, als suche er einen Ausweg. Er öffnete den karpfenmaulähnlichen Mund, schloß ihn aber wieder, ohne ein Wort zu sprechen. Ich ließ ihm Zeit.
    Fast eine Minute lang ging der Hehler mit sich zu Rate. Schließlich hatte er alle Punkte erwogen und war zu einem Entschluß gekommen. »Okay«, knurrte er, »ich erzähle Ihnen, wie ich an die Kette gekommen bin.«
    Er machte eine Pause und steckte sich eine daumendicke Zigarre an. Nach den ersten Zügen sagte er: »Es war heute morgen so gegen acht, als bei mir jemand anrief und fragte, ob ich an einem wertvollen Schmuckstück interessiert sei. Ich erwiderte, das sei der Fall. Aber es dürfe sich nicht etwa um heiße Ware handeln. Der Anrufer versicherte mir, es sei alles in Ordnung.«
    »Fragten Sie ihn nicht nach dem Namen?«
    »Doch. Aber er meinte, das tue nichts zur Sache. Er wolle den Schmuck im Auftrag eines Freundes verkaufen, der in Geldverlegenheit sei und nicht genannt werden wolle.«
    »War an der Stimme irgend etwas Besonderes?«
    »Nichts Besonderes. Es war eine tiefe Männerstimme, ein bißchen heiser vielleicht.«
    »Was geschah weiter?«
    »Der Anrufer meinte, die Kette sei 100 000 Dollar wert. Er beschrieb sie mir. Ich bot ihm daraufhin 50 000 Bucks.«
    »War der Anrufer einverstanden?«
    »Ja, sofort. Er schien Geld nötig zu haben.«
    »Und dann?« fragte ich.
    »Dann wurde mir gesagt, ich solle mit dem Geld zur Penna Station kommen. Dort sei die Kette in einem Schließfach deponiert.«
    »Welche Nummer?«
    »1002. Der Schlüssel dazu befindet sich aber in dem Fach Nr. 900. Und dieses Fach sei offen.

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