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0294 - Die Nacht der bestellten Morde

0294 - Die Nacht der bestellten Morde

Titel: 0294 - Die Nacht der bestellten Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Nacht der bestellten Morde
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»Warte einen Augenblick! Ich bin gleich wieder da.«
    Neben der Eingangstür war die Telefonzelle. Nach kurzem Suchen hatte ich die Nummer von Josef Rafzusinsky gefunden.
    Nach viermaligem Läuten wurde der Hörer am anderen Ende der Leitung abgenommen. Eine knarrende Männerstimme meldete sich: »Maklerbüro Rafzusinsky.«
    »Hier spricht John Bourrogh«, behauptete ich. »Bitte verbinden Sie mich mit Mr. Rafzusinksy!«
    »Tut mir leid. Aber er ist nicht zu Hause.«
    »Wer ist nicht zu Hause, Boris oder Josef?«
    »Beide sind nicht da.« Ein Knacken in der Leitung. Die Verbindung war unterbrochen.
    Ich ging zurück an unseren Tisch. »Die Burschen sind schlauer als ich dachte, Phil. Während der dicke Bprsche dort in der Gegend spazierenfährt und uns ablenkt, erledigt sein Bruder das Geschäft.«
    »Du meinst, Boris will sich hier gar nicht mit Banter treffen?«
    »Bestimmt nicht. Er hat die ganze Zeit gewußt, daß wir hinter ihm her sind. Er ist schon langsam gefahren, daß wir ihn auch ja nicht aus dem Augen verlieren. Hier hat er sich benommen, als erwarte er jemand. Aber das ist nicht der Fall. Vorhin, als sich der Kerl umdrehte und im Lokal Ausschau hielt, hat er mich eine Sekunde lang höhnisch angegrinst. Wahrscheinlich freut er sich jetzt diebisch darüber, daß wir ihm auf den Leim gegangen sind.«
    Phil starrte in sein Bierglas. »Woher wissen die Kerle, daß wir sie beschatten?«
    »Sie müssen Jake irgendwie bemerkt haben. Als er sich dann in das Lokal setzte und das Apertmenthaus im Auge behielt, war es offensichtlich. Sicherlich haben sie ihn mit einem Fernglas beobachtet. Als wir dann auf der Bildfläche erschienen, war die Sache für sie klar.«
    »Und nun?«
    »Nichts. Josef hat den Schmuck längst an einen Ort gebracht, den wir nie finden. Die Kerle werden warten, bis Gras über die Sache gewachsen ist und den Schmuck dann mit erheblichem Gewinn verkaufen.«
    »Wir hätten das Haus der Rafzusinskys weiterhin beschatten müssen. Aber vielleicht hat Johnny Skymore etwas bemerkt und sich an Josef Rafzusinskiy Spuren geheftet.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wenn die Burschen eine Sache in die Hand nehmen, dann machen sie es gründlich. Außerdem verrat mir mal, wie Johnny den zweiten Rafzusinsky hätte verfolgen sollen! Johnny ist mit Jake in dem Ford gekommen, hat also kein Fahrzeug zur Verfügung. Und einen Taxistand gibt es in der Ecke der Houston Street nicht.«
    »Wie wäre es, wenn wir uns nach dem Verbleib der 50 000 Bucks erkundigen, die heute morgen von der Manhattan Chase Bank abgehoben wurden?«
    Ich winkte ab. »Das hilft uns nicht weiter. Selbst dann nicht, wenn sich das Geld nicht mehr in der Wohnung der Hehler befindet. Die Burschen sind uns keine Rechenschaft schuldig. Eine Aussage können wir nicht erzwingen. Außerdem liegt gegen die Burschen nichts vor. Wir haben keinerlei Handhabe.«
    »Ich bin neugierig, wie du dann an Banter herankommen willst?«
    »Über seine Schwester, Phil.«
    ***
    Aber ganz so verfahren, wie ich zunächst glaubte, war die Situation nicht. Denn ein Zufall hatte meinem Kollegen Johnny Skymore geholfen.
    Der knapp 30jährige G-man war ein blonder Hüne mit wasserhellen Augen, sonorer Stimme und erstaunlicher Wendigkeit, wenn es galt, irgend etwas zu improvisieren.
    Er stand in der King Street, der Parallelstraße zur Houston Street, und beobachtete die Rückfront des Apartmenthauses, in dem die Hehler wohnten. Skymore stapfte auf und ab, rauchte eine Zigarette nach der anderen und stutzte plötzlich, als sich die Hintertür öffnete.
    Über die Schwelle trat Josef Rafzusinsky. Er sah seinem Bruder Boris zum Verwechseln ähnlich, war allerdings etwas größer.
    Josef Rafzusinsky bewegte sich mit ruhiger Selbstverständlichkeit. Er stieg in seinen Plymouth, blickte zu Skymore hinüber und startete dann mit einem breiten Grinsen auf dem fetten Gesicht.
    Johnny flitzte um den Häuserblock. Er hielt nach Jake Dean und seinem Wagen vergeblich Ausschau.
    Johnny hatte gesehen, daß der Plymouth des Maklers in Richtung Seventh Avenue fuhr. Er stoppte den Lieferwagen einer Schlächterei auf der Straße, zeigte dem Fahrer seinen FBI-Ausweis und bat ihn, sein Gefährt zur Verfügung zu stellen. Der Fahrer, ein feister Jüngling, war so verdattert, daß er widerspruchslos einwilligte, Johnny ans Steuer ließ und auf den Beifahrersitz rückte.
    Unser Kollege verfolgte den Wagen in einem Fahrzeug, das — zum Spaß erkundigte sich Johnny bei dem Fahrer — 1000 Steaks, 300

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