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0294 - Die Nacht der bestellten Morde

0294 - Die Nacht der bestellten Morde

Titel: 0294 - Die Nacht der bestellten Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Nacht der bestellten Morde
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wenn du mich mal hättest ausschlafen lassen.«
    »Geht leider nicht, Jerry. Man hat mich eben aus dem Distriktgebäude angerufen. Ich versprach, dich zu benachrichtigen.«
    »Und was ist so wichtig?«
    »Gloria Banter hat angerufen. Man hat bei ihr.. .. eingebrochen«, unterbrach ich meinen Freund und gähnte. »Findest du nicht auch, daß diese Masche eintönig wird? Das Girl sollte sich mal etwas anderes einfallen lassen, als Tomatensaft-Attentate und nächtliche Einbrüche, um uns damit vom Familienfeind der Banters zu überzeugen.«
    Phil ließ mich geduldig ausreden, ehe er meinte: »Ich glaube aber, Jerry, diesmal ist die Sache echt. Denn…«
    »Phil, tu mir einen Gefallen! Nimm meinen Jaguar und fahr nach Babylon! Ich komme morgen früh nach. Gute Nacht!«
    »Hallo, Jerry! Sei so gut und laß mich jetzt mal ausreden! Man hat nämlich wirklich bei Gloria Banter eingebrochen und nicht nur das.«
    »Sondern?«
    »Man hat John Banter ermordet!«
    »Was sagst da? Man hat John Banter ermordet?«
    »Ja. Unsere Mordkommission ist schon unterwegs.«
    »Okay, Phil. Ich komme. Mach dich fertig! Ich hole dich in zehn Minuten ab.«
    Während der nächtlichen Fahrt nach Babylon drückte ich gewaltig auf die Tube. Wir schafften es in verhältnismäßig kurzer Zeit. Dennoch wich im Osten die Schwärze der Nacht bereits einem sanften Morgengrauen, als wir am Tatort anlangten.
    Es wimmelte von Beamten der FBI-Mordkommission und Cops des zuständigen Reviers.
    Die Spezialisten vom Spurensicherungsdienst waren am Werk.
    Der Mord war in John Banters Schlafzimmer verübt worden. Der ehemalige Versicherungsdetektiv mußte im Schlaf überrascht worden sein, denn die Leiche lag im Bett eingehüllt in einen grünen Pyjama.
    Man hatte eine Decke über den Toten gebreitet. Ich packte einen Zipfel und hob sie vorsichtig an. Der Mörder hatte John Banter eine große, Halswunde beigebracht.
    »Womit ist das geschehen?« fragte ich einen Kollegen.
    »Der Mörder hat einen Pfeil benutzt!«
    »Einen Pfeil!«
    »Ja. So… wie ihn die Sportschützen benutzen.«
    »Hat er geschossen?«
    »Sicherlich nicht. Der Täter muß ihn als Stichwaffe benutzt haben.«
    Ich blickte mich suchend um. »Hat man den Pfeil?«
    »Dort drüben.«
    In der angegebenen Richtung untersuchten zwei Kollegen den etwa meterlangen gefiederten, mit einer Metallspitze versehenen Pfeil auf Fingerabdrücke. Ich trat hinzu. »Läßt sich was finden?«
    »Es sind Prints darauf, Jerry. Sie scheinen von einer Person zu stammen.«
    »Wo ist Gloria Banter?«
    »Sie sitzt im Kaminzimmer. Der Doc ist bei ihr. Sie hat einen schweren Schock erlitten und ist kaum fähig zu sprechen.« Mit Phil ging ich ins Kaminzimmer. Gloria Banter lag auf einer breiten Couch. Das Girl war wachsbleich, hielt die Augen geschlossen und die Hände in die Aufschläge .ihres flaschengrünen Morgenmantels verkrampft. Ihr Busen hob und senkte sich unter heftigen Atemzügen. Die Lider der jungen Frau flatterten.
    Der Doc trat auf uns zu und sagte leise: »Ich habe ihr eine Beruhigungsspritze gegeben.«
    »Können wir ihr Fragen stellen?«
    »Im Augenblick würde ich es nicht tun. Wartet wenigstens einige Minuten, bis das Mittel wirkt!«
    Wir gingen wieder in den Flur und erkundigten uns nach dem ungefähren Hergang des Mordes.
    Dabei erfuhren wir, daß der Mörder durch die Hintertür, die noch nicht wieder repariert, sondern nur notdürftig verschlossen worden war, eingedrungen sein mußte.
    Ich zog Phil beiseite. »Eins ist mir nicht klar. Hat Thomas Banter nun seinen Vater umgebracht, war es ein Unbekannter oder gar Gloria Banter selbst? Wenn man sie betrachtet, hält man das für unmöglich. Auf der anderen Seite aber sieht es so aus, als habe sie diesen Mord vorbereitet, glaubwürdig aufgebaut. Erst der angebliche Tomatensaft-Mordversuch, dann der fingierte Einbruch — und jetzt?« Phil schüttelte den Kopf. »Sieh dir das Mädchen an! Sie ist völlig fertig. Selbst eine ausgezeichnete Schauspielerin würde keinen derartigen Zusammenbruch mimen können.«
    »Das ist schon richtig. Aber irgendwie paßt dieser Mord nicht in das Gesamtbild, das wir uns bis jetzt von dem Fall gemacht haben. Alles andere ließ sich logisch aneinanderreihen. Für alles gab es eine einleuchtende Erklärung, ein Motiv. Dieser Mord aber fällt völlig aus dem Rahmen.«
    »Vielleicht ist er auf eine Kurzschlußhandlung zurückzuführen. Vielleicht aber stimmen alle unsere bislang angestellten Vermutungen nicht.«
    Unser Kollege

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