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0294 - Die Nacht der bestellten Morde

0294 - Die Nacht der bestellten Morde

Titel: 0294 - Die Nacht der bestellten Morde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Nacht der bestellten Morde
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Der Schlüssel von 1002 werde erst hineingelegt, wenn ich auftauche.«
    »Und was sollten Sie tun?«
    »Ich sollte eine Tasche mit den 50 000 Bucks in Nr. 900 deponieren, abschließen, aber den Schlüssel steckenlassen. Dann mit dem passenden Schlüssel zu 1002 gehen, öffnen und die Kette untersuchen. Der Anrufer meinte, dies sei ein akzeptabler Vorschlag, da wir uns beide im Auge behalten könnten — die Schließfächer liegen knapp zehn Meter entfernt.«
    »Und Sie waren damit einverstanden?«
    »Ja. Genau wie besprochen lief der Film ab. Ich sah sofort, nachdem ich 1002 geöffnet hatte, daß die Kette mindestens 100 000 Dollar wert sei. Ich nahm sie an mich und verschwand. Das heißt, am Ausgang verhaftete mich dieser Gentleman.«
    Bei den letzten Worten deutete Rafzusinsky auf Johnny Skymore.
    »Sie haben also Ihren Geschäftspartner gesehen«, wollte ich wissen.
    »Ich weiß nur, daß es ein großer, kräftiger Mann war, der einen dunklen Mantel und einen sehr breitkrempigen grauen Hut trug. Um die untere Gesichtshälfte hatte er einen Wollschal geschlungen, was nicht weiter auf fiel, da es sehr kalt in der Penna Station war. Der obere Teil des Gesichts lag im Schatten der Hutkrempe.«
    »Aber seine Nase haben Sie doch wenigstens gesehen?«
    »Nein. Denn der Mann hielt ein Taschentuch in der Hand, das er gegen das Gesicht preßte, solange er in meiner Nähe war. Ich habe also keine Ahnung, wie der Mann aussah.«
    »Was hätten Sie getan, wenn die Kette nicht echt gewesen wäre, Sie es festgestellt hätten und mit dem Geschäft nicht einverstanden gewesen wären?«
    »Ich hätte die Kette liegenlassen und mein Geld geholt.«
    »Und wenn der Vermummte es Ihnen nicht gegeben hätte?«
    Johnny Skymore kam mit der Antwort zuvor. »Er hätte seiner Antwort Nachdruck verliehen. Dort liegt das Mittel.« Der Kollege deutete auf Mr. Highs Schreibtisch, wo eine schwere Coltpistole lag, die ich erst jetzt sah. Es war eine 45er.
    »Er trug sie in der Manteltasche.« Johnny grinste. »Und er hat sogar einen Waffenschein.«
    In diesem Augenblick kam Mr. Highs Sekretärin ins Office. »Draußen ist ein Besucher, Sir. Ein Mr. Dickson. Er sagt, er sei angemeldet.«
    Der Chef nickte. »Führen Sie ihn bitte herein!«
    Samuel Dickson watschelte gravitätisch über die Schwelle, begrüßte Mr. High und heftete seinen Blick sofort auf die Kette.
    »Kein Zweifel, das ist sie.«
    Er nahm das kostbare Stück in die Hand und musterte es eingehend.
    In aller Kürze informierte ihn Mr. High über die Geschehnisse. Dann wandte sich der Chef an Rafzusinsky. »Sie können jetzt gehen. Wahrscheinlich werden Sie demnächst um ein Verfahren wegen Hehlerei nicht herumkommen — als Nichtvorbestrafter. Es lohnt also nicht, wegen dieser Sache New York zu verlassen.«
    »Ich denke nicht daran«, knurrte Rafzusinsky. »Außerdem rechne ich mit einem Freispruch. Denn von Hehlerei kann keine Rede sein. Ich habe mir lediglich ein gutes Geschäft nicht entgehen lassen wollen. Aber wo bekomme ich jetzt meine 50 000 Bucks zurück?«
    »Das, was Banter davon übriggelassen hat, erhalten Sie, sobald wir den Kerl haben«, sagte Phil. »Wenn Sie irgend etwas von ihm hören sollten, dann geben Sie uns bitte Bescheid — in Ihrem eigenen Interesse! Es könnte sein, daß er sich noch einmal an Sie wendet.«
    »Ich rufe sofort bei Ihnen an, wenn er sich bei mir meldet«, sagte Rafzusinsky, ging zur Tür und verließ das Office.
    ***
    Den Rest des Tages verbrachten mein Freund und ich mit Routinearbeiten, die mit dem Fall Banter nichts zu tun hatten.
    Nach Dienstschluß aßen wir in einem chinesischen Restaurant.
    Da ich mir die vorangegangene Nacht in Babylon um die Ohren geschlagen hatte, war ich todmüde. Ich brachte Phil mit dem Jaguar nach Hause und zog mich dann in meine eigenen vier Wände zurück, Vor dem Schlafengehen genehmigte ich mir noch einen Schlummertrunk, der Whisky als Grundlage hatte.
    Dann fiel ich ins Bett und keine Minute später in tiefen, traumlosen Schlaf.
    Geweckt wurde ich durch das Läuten des Telefons.
    Ich knipste die Nachttischlampe an, sah, daß es wenige Minuten vor drei war und rieb mir den Schlaf aus den Augen. Dann griff ich zum Hörer und meldete mich.
    »Hältst du Winterschlaf?« drang Phils Stimme an mein Ohr. »Seit zehn Minuten hänge ich an der Strippe und hoffe, daß du den Hörer abnimmst.«
    »Deine Geduld ist rührend. Du bist ein echter Freund«, knurrte ich böse. »Aber es wäre besonders nett von dir gewesen,

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