0295 - Der Schädel des Zauberers

Titel: 0295 - Der Schädel des Zauberers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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Lieutenant nicht. Seine Augen besaßen etwas Stechendes. Er wirkte wie ein gefährliches Raubtier. Und es schien, was Verdachtsäußerungen an ging, nicht so großzügig zu sein wie MacDonnel.
    »Ich komme auch mit«, sagte Zamorra. In einer unbewußt wirkenden Bewegung berührte er das unter dem offenen Hemd vor seiner Brust hängende Amulett und aktivierte es durch leichten Fingerdruck. Er verschob zwei der erhaben gearbeiteten Schriftzeichen auf dem umlaufenden Silberband und spürte, wie es zu erwachen begann und ihm gehorchte. Er lächelte beruhigt. Nicht immer verhielt es sich so willig. Merlins Stern, diese zauberkräftige silbrige Scheibe, schien fast ein eigenes Bewußtsein und einen eigenen Willen zu besitzen und verhielt sich durchaus nicht immer so, wie ihr Besitzer, Herr und Meister Zamorra das wollte.
    Mit dem Lift fuhren sie zwei Etagen höher. Lieutenant Cramer knackte das Siegel und öffnete die Tür mit einem Spezialschlüssel. Er trat als erster ein.
    Zamorra folgte ihm auf dem Fuß. Er nahm Monica bei der Hand.
    »Versuch noch einmal, dich auf diese unsichtbare Kraft zu konzentrieren«, raunte er ihr zu.
    Cramer hatte die geflüsterten Worte gehört, aber nicht verstanden. »Bitte?« fragte er, sich umwendend.
    Uschi huschte ins Bad. Als Cramer sich wieder um sie kümmerte, kam sie bereits zurück und schwenkte triumphierend eine Halskette und zwei Ringe, die sie still und heimlich in der Tasche mit hereingebracht hatte. »Die hatte ich beim Duschen abgelegt«, strahlte sie, »und dann vergessen. Wie gut, daß unter Polizeiaufsicht nichts wegkommt.«
    »Das sind Ihre Ringe?« erkundigte sich Cramer mehr als mißtrauisch.
    Uschi steckte sie zum Beweis an ihre Finger. »Passen. Na, Mister Polizist?«
    »Hm«, machte Cramer nicht völlig überzeugt. »Ich bin sicher, daß ich diese Schmuckstücke vorhin nicht gesehen habe, als wir die Suite durchsuchten und Bestandsaufnahme machten.«
    »Ihr Problem, wenn Sie mit Blindheit geschlagen sind«, versetzte Uschi keck und schob sich an ihm vorbei.
    Zur gleichen Zeit waren Monica und Zamorra einen telepathischen Rapport eingegangen. Die unmittelbare Nähe ihrer Schwester ermöglichte Monica den Einsatz ihrer Para-Kraft. Zamorra ließ sich von ihr steuern und verstärkte diese Kraft mit den Energien des Amuletts. Merlins Stern glomm schwach auf. Er registrierte etwas.
    Die dunkelmagische Kraft, die die Zwillinge gespürt hatten und die James T. Larkin veränderte, war wieder vorhanden - aber nicht hier in diesem Raum! Sie befand sich an einem anderen Ort in der Nähe, und da gab es einen unsichtbaren, kaum fühlbaren Kraftstrang, der in die Ferne führte. In eine kaum faßbare Ferne. Zamorra erschrak unwillkürlich. Er fragte sich, wie mächtig der unbekannte Gegner wirklich sein mußte, wenn er eine solche Kraft über eine solche Entfernung wirksam werden lassen konnte. Mit diesem Schwarzmagier war nicht zu spaßen!
    Aber wer war er?
    In diesem Moment flammte jäh grünlicher Schein auf, breitete sich von dem Amulett aus und versuchte, Zamorra einzuhüllen. Aber es blieb beim Flirren.
    Zamorra erschrak abermals. Er kannte dieses Phänomen von früher. Immer dann, wenn ein schwarzmagischer starker Angriff gegen ihn vorgetragen worden war, hatte Merlins Stern mit diesem grünen Leuchten eine Art Schutzfeld um Zamorra und ihm anvertraute Personen in Körperkontakt aufgebaut. Dieser Schutzschirm aus grüner magischer Energie war fast undurchdringlich gewesen. Aber in jener Zeit, in der Leonardo de Montagne das Amulett in seinen Klauen hielt und es für seine düsteren Zwecke mißbrauchte, hatte Zamorra dagegen angekämpft und es schließlich geschafft, diesen Schutzschirm zu zerbrechen. Seither ließ er sich nicht wieder aufbauen.
    Aber jetzt versuchte Merlins Stern es wieder. Dennoch gelang es ihm nicht. Diese magische Funktion schien doch immer noch zu schwer gestört zu sein. Aber allein der Versuch zeigte Zamorra, wie gefährlich der in diesem Moment erfolgende lautlose Angriff aus dem Unsichtbaren sein mußte!
    »Weg hier«, stieß er hervor. »Sofort!«
    Cramer starrte ihn ungläubig an, zog falsche Schlüsse und griff zur Dienstwaffe. Aber es war bereits zu spät. Die Kraft, die angriff, ließ sich von den flackernden Amulett-Energien ableiten und suchte sich ein anderes Opfer.
    Lieutenant Cramer!
    Der schrie gellend auf, als er die Veränderung spürte. Sein Kopf begann zu schrumpfen!
    Aus entsetzt geweiteten Augen starrte er Zamorra an, hob mit