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0295 - Der verlorene Planet

Titel: 0295 - Der verlorene Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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brauchte nicht viel zu fragen, um zu wissen, was geschehen war.
    „Wir verschieben den fälligen Linearflug, bis Harno sich gemeldet hat", sagte er ruhig. „Vielleicht hat er wirklich unsere Hilfe nötig."
    „Danke", sagte Gucky und konzentrierte sich wieder. Nach einer Weile fügte er hinzu: „Harnos Impulse werden stärker."
    Und dann, von einer Sekunde zur anderen, materialisierte die Kugel mitten in der Zentrale, undeutlich zuerst und fast transparent, aber dann wurde die Form fester und undurchsichtiger, bis sie endlich das war, was die Menschen und Gucky als Harno kannten.
    Die Oberfläche der Kugel schimmerte dunkel, fast schwarz.
    Nichts war auf ihr zu sehen, auch keine Spiegelung. Langsam sank die Kugel tiefer, bis sie auf dem Boden ruhte.
    Gucky bückte sich und setzte sich daneben.
    „War es so schwer uns zu finden?" fragte er.
    Ras Tschubai, der Harnos Gedanken nun genausogut verstehen konnte wie der Telepath John Marshall, nahm voll und ganz an der Unterhaltung teil. Und als dann Tronar und Kasom in die Zentrale kamen, wußte Gucky, daß die Gedankenimpulse des merkwürdigen Wesens wieder stark genug waren, um im ganzen Schiff aufgenommen werden zu können.
    „Euer Aufenthaltsort war mir bekannt. Ich weiß alles, was geschehen wird, und es würde niemals geschehen können, wenn ihr jetzt nicht hier wäret. Ihr wagt viel, wenn ihr Multidon sucht.
    Aber ihr werdet Multidon finden."
    „Wird unsere Mission glücken?" fragte Kasom ungeduldig.
    „Ich könnte euch zeigen, was geschehen wird, aber ich tue es nicht. Ich würde euch warnen, wenn ich euren Tod gesehen hätte."
    Gucky wußte, wie sinnlos es war. Harno über die Zukunft zu befragen. Er hatte noch nie eine befriedigende Antwort erhalten.
    „Warum hattest du es so schwer, zu uns zu kommen?"
    „Ihr haltet euch in der Uklan-Dunkelwolke auf", erinnerte ihn Harno. „Sie ist einer der wenigen orte im Universum, wo alle Gesetze ihre Gültigkeit verlieren. Auch die Gesetze der Zeit. Die Gravitationsstürme beeinflussen sogar die verschiedenen Zeitebenen. Kannst du das verstehen?"
    „Nein", gab der Mausbiber freimütig zu. „Wirst du jetzt wieder bei uns bleiben? Rhodan würde sich freuen ..."
    „Mein Platz ist woanders", teilte Harno mit. „Der Kommandant eures kleinen Schiffes ist Melbar Kasom?"
    „Ja."
    „Wie lauten die Koordinaten für den nächsten Etappenflug?"
    Kasom ging zum Computer und las die Daten ab.
    „Warum?"
    Harnos Kugeloberfläche begann zu leuchten, erlosch aber sofort wieder.
    „Meine Fähigkeiten versagen hier. Ich kann euch nichts zeigen, aber ich kann euch eins sagen: ändert die Daten! Statt XB-67-KL nehmt XB-59KM. Es bleibt euch keine andere Wahl, als es zu tun, darum stellt keine Fragen." Er begann in die Höhe zu schweben und hielt an. „Ich wünsche euch Glück."
    Gucky sprang auf.
    „Du willst wieder fort? Bist du nur gekommen, um uns die neuen Koordinaten anzugeben? Ist das so wichtig?"
    „Mehr als das. Von der Änderung der Koordinaten hängt das weitere Schicksal der Menschheit ab. Als eure Wahl damals auf den Planeten Gleam fiel, tatet ihr den Schritt, der schließlich zur Eroberung der Galaktischen Bahnhöfe führte. Ändert die Koordinaten, und ihr werdet die Meister der Insel besiegen."
    Harno stieg höher.
    „Euer Weg wird euch eines Tages zu mir führen. Ich erwarte euch. Es ist ein weiter Weg durch Raum und Zeit, und er hat viele Abzweigungen. Manche davon führen ins Verderben, so wie die ersten Koordinaten. Hütet euch also, wenn ihr an einen Scheideweg kommt. Oft ist es ein Zufall, der die Zukunft verändert."
    „Änderst du sie nicht, wenn du uns jetzt hilfst?" fragte Kasom.
    Harno schwebte nun dicht unter der Decke. Er begann transparent zu werden.
    „Diese Änderung war vorgesehen", lautete die rätselhafte Antwort.
    Dann war die Kugel verschwunden. Gucky konnte ihre Gedankenimpulse noch einige Zeit auffangen dann wurden sie plötzlich schwach und unzusammenhängend, bis sie schließlich ganz ausblieben.
    Kasom ging zum Computer und gab ihm die neuen Daten.
    „Ich möchte wissen, was geschehen würde, wenn wir nicht auf Harno hörten", sagte Tronar Woolver. „Ich möchte es wirklich wissen."
    „Sind Sie wirklich so neugierig?" fragte ihn Kasom mit leichtem Vorwurf in der Stimme. „Wir alle kennen Harno - soweit es möglich ist, etwas Unbegreifliches zu kennen. Wir wissen aber, daß er uns immer geholfen und uns niemals belogen hat. Er gehorcht Gesetzen, die uns unbekannt sind. Ich

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