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0295 - Der verlorene Planet

Titel: 0295 - Der verlorene Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschwunden, untergetaucht im Meer der Zeit. Harno, die kleine Kugel mit der glatten Bildschirmoberfläche.
    Ihr Durchmesser betrug einen halben Meter, und sie lebte vom Licht der Sterne.
    Sie lebte!
    Niemand wußte das besser als Gucky, der ein Lebewesen niemals nach seinem Aussehen beurteilte. Harno verständigte sich telepathisch, und wenn er mit Menschen sprach, bediente er sich oft seiner Fähigkeit, jeden Punkt des Universums auf seine Bildschirmoberfläche zu zaubern - und zwar ohne Rücksicht auf Entfernung oder Zeit.
    „Bist du es, Harno?" fragte Gucky und unwillkürlich flüsterte er die Worte, obwohl das unnötig war. „Wie hast du mich gefunden?"
    Die Antwort bestand aus ein paar starken Impulsen, aber sie kamen ohne Bedeutung und waren zu unregelmäßig. Wie aus weiter Ferne, die nicht zu überbrücken war.
    Da fiel es Gucky ein: Harno hatte Schwierigkeiten mit der Dunkelwolke. Sie hinderte ihn daran, hierher ins Schiff zu kommen.
    Vielleicht konnte er es nicht finden und hatte nur rein zufällig Guckys Gedankenimpulse aufgespürt.
    Gucky sprang auf und teleportierte zu Marshalls Kabine. Der Telepath schlief noch, war aber sofort munter, als Gucky ihn weckte und seine Vermutung äußerte.
    „Harno? Das kann ich mir nicht denken. Warum sollte er gerade jetzt auftauchen? Und die Gefahren der Uklan-Wolke kennt er bestimmt besser als wir."
    „Es muß aber Harno sein, John! Und wir müssen ihn finden und ihm helfen. Und wenn ich in die schwarze Suppe da draußen hinausteleportieren mußte."
    „Das wirst du schön bleiben lassen mein Lieber. Noch bin ich Chef des Mutantenkorps und solange ich das bin, begibst du dich nicht in akute Lebensgefahr. Wenigstens nicht eher, als bis wir genau wissen, was dort draußen los ist und von wem die fraglichen Impulse stammen. Versuche es herauszufinden."
    Gucky kehrte in seine eigene Kabine zurück, um sich ungestörter auf die immer noch undeutlichen Impulse konzentrieren zu können.
    Vorsichtshalber schloß er die Tür ab und legte den Raumanzug an.
    Wenn er schon entgegen Marshalls Befehl teleportierte, brauchte es ja auch keiner zu merken.
    „Harno, ich kann dich empfangen. Wenn du es bist, gib mir ein Zeichen. Brauchst du Hilfe?"
    Für einige Augenblicke war alles still, und es kamen auch keine Impulse mehr. Schon glaubte Gucky, daß der Kontakt nun endgültig abgebrochen war, als die Impulse wieder kamen, diesmal stark und deutlich.
    Und verständlich.
    „Es war schwer, dich hier zu finden, Gucky. Denke weiter, ich peile dich an. Gleich bin ich bei dir. Keine Sorge, ich benötige keine Hilfe."
    Gucky war unsagbar erleichtert. Er zog den Raumanzug wieder aus und hängte ihn auf seinen Platz zurück. Er war froh darüber, nicht teleportieren zu müssen, aber sicherlich hätte er es getan, um Harno zu helfen.
    Er dachte ununterbrochen an Harno, wahrend er zur Zentrale lief.
    Ras sah überrascht hoch, als er eintrat.
    „Nanu, schon munter? Schlaf dich lieber aus ..."
    „Harno ist in der Nähe", unterbrach ihn Gucky hastig. „Werde nicht grau vor Schreck, wenn er plötzlich hier in der Zentrale materialisiert. Er liebt ja solche Scherze. Fest an ihn denken, dann fällt ihm das Anpeilen leichter."
    „Harno? Der galaktische Bildempfänger?"
    Gucky grinste.
    „So hat man ihn einmal genannt.
    Aber Harno ist mehr als das. Bin gespannt, was wir wieder erfahren werden. Immer wenn Harno auftaucht, gibt es Neuigkeiten."
    „Können ja in dieser Situation nur schlechte sein. Sollte mich nicht wundern, wenn er uns auffordert, so schnell wie möglich von hier zu verschwinden. Nicht weil er den Meistern helfen, sondern weil er uns vor Gefahren bewahren will. Harno kann in die Zukunft reisen, und er weiß so ungefähr, was passiert. Ich habe ihn sogar in Verdacht, daß er hin und wieder ein bißchen korrigiert und im Lauf der Zeit herumpfuscht."
    Gucky gab Ras einen Wink, still zu sein. Harnos Gedankenimpulse wurden deutlicher.
    „Das Problem ist nicht räumlich, Gucky. Es ist temporal. Die Ebenen verschieben sich immer wieder. Sie lassen sich nicht koordinieren."
    „Was soll das heißen?" erkundigte sich Ras, als Gucky ihm mitgeteilt hatte, was Harnos Impulse übersetzt hießen. „Ein temporales Problem?"
    „Vielleicht kommt Harno aus der Zukunft und ist von uns noch durch die Zeit getrennt. Aber er wird es schaffen. Er hat es immer geschafft."
    „Es wird die Dunkelwolke mit ihren extremen Bedingungen sein."
    Gucky gab keine Antwort. Marshall kam in die Zentrale. Er

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