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0295 - Der verlorene Planet

Titel: 0295 - Der verlorene Planet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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jedenfalls will gar nicht wissen, was uns bei den Koordinaten XB-67-KL erwartet. Wenn Harno sich deswegen bemühte, kann es nichts anderes als der sichere Tod sein."
    Der Wellensprinter schwieg verlegen.
    Kasom lächelte schon wieder, als er zum Kontrollpult zurückkehrte.
    „Linearflug in zehn Minuten", sagte er.
     
    *
     
    Der Koordinatenpunkt XB-59-KM war von dem ursprünglichen Flugziel etwa vier Lichtmonate entfernt. Als die Space-Jet in das normale Universum zurücktauchte, war kein Stern zu sehen. Der Raum war schwarz und ohne Licht. Kasom nickte beifällig, als er einen Blick auf die Sternkarte warf.
    „Stimmt genau", sagte er zu Ras, der mit den Ortern beschäftigt war. „Nichts."
    „Bei mir auch nichts", gab der Teleporter zurück. „Und ich bin ganz froh darüber."
    „Keine Ortungen?"
    „Wirklich nichts! Wenn ich den Instrumenten glauben wollte, dann waren wir allein im Universum, zumindest im Umkreis von ein paar Dutzend Lichtjahren. Und daß das nicht stimmt, wissen wir ja."
    Ein Ruck ging durch das Schiff, und dann spielten die Zeiger auf den Skalen verrückt. Kasom stabilisierte den Flug durch Antischwerkraftfelder.
    „Was war das?" fragte John Marshall von seinem Platz her. „War wie ein Schock."
    „Ein Gravitationssturm", erklärte Kasom, seiner Sache nicht ganz sicher. „Was soll es sonst gewesen sein? Wir haben ein Gravitationsfeld durchquert. Ähnliches soll es ja hier geben, wie die Maahks prophezeiten. Nicht weiter gefährlich."
    „Ich hätte eine bescheidene Frage", mischte Gucky sich ein, der auf einem freien Tisch hockte und an einem Konzentratwürfel knabberte. „Gibt es eigentlich noch etwas in diesem Schiff, das einwandfrei funktioniert? Kein Orter, Linearantrieb unzuverlässig, draußen eine schwarze Suppe, kein Hyperfunk ... überhaupt nichts! Ich komme mir ziemlich verlassen vor."
    „Geht uns allen so", sagte Kasom. „Aber du kannst beruhigt sein: Diese Unregelmäßigkeiten haben ein gewisses System. Dadurch verlieren sie ihr Überraschungsmoment und ihre Gefährlichkeit. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.
    Wir werden damit fertig. „ „Wenn du’s, sagst", knurrte Gucky und beschäftigte sich wieder.
    Kasom wählte die nächsten Koordinaten und gab sie dem Computer weiter. Während die Berechnung lief, warf er Gucky heimlich ein paar Seitenblicke zu, aber seine Befürchtungen trafen nicht ein.
    Harno meldete sich diesmal nicht wieder.
    Nach drei weiteren kurzen Linearflügen materialisierten sie zwei Lichtmonate von jenem Punkt entfernt, an dem Donit stehen sollte.
    Wieder war das All um sie herum schwarz, aber Ras stieß nach wenigen Sekunden einen erstaunten Ruf aus.
    „Eine Ortung, Kasom. Eine schwache Strukturortung, mehr nicht.
    Wo soll die herkommen?"
    „Eine Strukturortung?" Kasom war sichtlich verblüfft. „Die gibt es doch nur bei Transitionsflügen oder bei Materietransmittern."
    Ras nickte.
    „Eben!"
    Er kümmerte sich um die entsprechenden Messungen und wertete die Ergebnisse aus. Der Computer beendete die Berechnungen. Kasom stand auf und kam zu ihm.
    „Nun?"
    Ras sah auf. Sein Gesicht drückte Ratlosigkeit aus.
    „Alle Daten deuten darauf hin, daß es, sich tatsächlich um einen Transmitter handelt. Und zwar um einen Situationstransmitter, der von der Energie einer Sonne unabhängig ist. Er muß vor uns stehen, keine zehn Lichtstunden entfernt."
    Kasom kehrte auf seinen Platz zurück.
    „Ich glaube", sagte er so laut, daß alle ihn hören konnten, „damit haben wir das Rätsel gelöst, wie die Meister hier ihre Nachschubfrage regelten. Ein Transmitter mitten im Uklan-Nebel!
    Wer hätte das gedacht!"
    John Marshall machte seinem Ärger Luft. „Ausgerechnet ein Transmitter!"
    „Den können wir natürlich nicht ausschalten. Leider nicht."
    Vor der Space-Jet war der Raum noch immer schwarz aber ganz allmählich, wenn sich die Augen an das Dunkel gewöhnt hatten, schälte sich ein gebogener Lichtstreifen aus der Finsternis heraus.
    Der frei im leeren Raum schwebende Situationstransmitter!
    Er strahlte stärker als drei oder vier Sonnen zusammen, sonst wäre er unter den gegebenen Umständen überhaupt nicht sichtbar gewesen.
    Die Space-Jet flog mit hundert Sekundenkilometer auf das Phänomen zu.
    „Was nun?" fragte Gucky. „Steigen wir um in die Blattlaus?"
    „Du meinst die ‚Linse‘ nehme ich an?" Kasom sah in Richtung des deutlicher gewordenen roten Ringes. „Nein, noch nicht."
    John Marshall fragte: „Werden wir den Kurs ändern? Die

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