0295 - Der verlorene Planet
Multidon zu vernichten. Bis dann ..."
Kasom schaltete die Automatik ein.
„Ich komme mit in den Hangar. John, würden Sie in der Zentrale bleiben?"
Der Telepath nickte.
„Gern. Ich versäume ja nichts ..."
*
Der Planet Multidon war eine große und kühle Sauerstoffwelt, auf der es noch immer Reste der natürlichen Oberfläche gab. Alles andere jedoch war von unvorstellbar riesigen Industrieanlagen bedeckt, die sich bis in die Tiefen des Planeten hinabzogen.
Multidon hatte einen Durchmesser von sechzehntausendvierhundert Kilometern. Seine Schwerkraft betrug eins Komma zwölf Gravos und war somit größer als die der Erde.
Er kreiste in einer mittleren Entfernung von zweihundertdreißig Millionen Kilometer um seine Sonne Donit. Die Durchschnittstemperaturen lagen bei sechs Grad Celsius Plus. Die Dauer einer Rotationsbewegung betrug sechsunddreißig Stunden.
Auf Multidon lag die Keimzelle für die Macht der Meister. Hier wurden die Duplos hergestellt. Unter der Oberfläche aber, in vielen Etagen gestaffelt, befanden sich die gigantischsten Raumschiffwerften und Nachschubfabriken des Andromedanebels.
Aber es waren keine eigentlichen Werften und Fabriken. Es waren große Modelle von Multi-Duplikatoren, die jeden gewünschten Gegenstand am laufenden Band herstellten, wenn eine entsprechende Schablone vorhanden war, Duplo-Tefroder und Roboter überwachten den niemals ruhenden Arbeitsvorgang. Die Einzelteile der Raumschiffe wurden automatisch hergestellt und in den Werften im Schnellverfahren zusammengebaut. Da auch die Mannschaften auf ähnliche Art „erschaffen" wurden, war es kein Wunder, daß die Meister der Insel über einen unerschöpflichen Vorrat an Tefrodern und Schiffen aller Art verfügten.
Es gab auf Multidon etwa eine halbe Million solcher Multi-Duplikatoren verschiedener Größe und mit allen gewünschten Schablonenmustern.
Multidon war nichts anderes als ein Ozean, aus dem die Meister soviel schöpfen konnten, wie sie es für richtig hielten.
Und seit einigen Tagen war der neue Kommandant von Multidon Proht Meyhet, genannt Faktor III.
*
Nach zwei Stunden Flug erst merkten Ras und Tronar, wie eng es wirklich in der ‚Linse‘ war. Tronar lag in der Mitte der kleinen Kabine und bediente die Flugkontrollen. Links von ihm versuchte Ras, ab und zu seine Stellung zu verändern, um keine lahmen Knochen zu kriegen Auf der rechten Seite rekelte sich Gucky.
Ein schmaler Panoramaschirm bildete den Abschluß der Kontrolltafel. Auf ihm war Multidon deutlich zu erkennen. Daneben war der kleinere Orterschirm, auf dem immer wieder Echos aufblinkten. Sie mußten von Schiffen der Tefroder stammen.
Einmal entdeckten sie sogar ein solches Schiff. Es stand ganz in ihrer Nähe, ein Kugelraumer von mehr als tausend Metern Durchmesser. Tronar ließ die ‚Linse‘ weiterfliegen, ohne den Kurs zu ändern. Er verließ sich auf den aufgetragenen Orterschutz. Er erfüllte seinen Zweck; sie wurden von dem Tefroder nicht geortet.
„Hoffentlich finden wir einen Landeplatz", knurrte Ras, der die Oberfläche von Multidon aufmerksam studierte. „Ich sehe bloß Beton und Stahl- oder eben das Äquivalent dafür."
„Das macht die Sache schwieriger aber nicht unmöglich." Tronar deutete auf den Schirm. „Außerdem gibt es wirklich unbebaute Flächen. Dort ist ein Gebirge ohne Vegetation. Auch Wälder sind vorhanden, wenn auch relativ wenig. Die Hauptsache ist, der Planet ist nicht von einem Energieschirm umgeben, den sie je den Augenblick einschalten können."
Als sie noch dreißigtausend Kilometer von der Oberfläche entfernt waren, konnte Ras erneute Strukturerschütterungen feststellen. Der Situationstransmitter war wieder in Funktion. Schon wenige Minuten, später stießen fast tausend Frachter auf Multidon zu und setzten an verschiedenen Plätzen zur Landung an.
„Sie holen Nachschub", murmelte Gucky wenig erfreut. „Ganz einfache Methode. Ein paar Kilometer Flug durch die schwarze Suppe, und dann der Transmitter. Schon sind sie draußen. Die Suppe werden wir ihnen aber versalzen!"
„Wenn sie uns lassen", sagte Ras trocken und überprüfte den Sitz seines Kampfanzuges. „Ich wollte, wir hätten es schon hinter uns."
„Möchte bloß wissen, warum sie keinen Energieschirm haben", murmelte Tronar und schien sich Sorgen zu machen. „Ist doch komisch. „ „Wahrscheinlich erlauben die energetischen Verhältnisse der Dunkelwolke einen solchen Schutz nicht", vermutete Ras. „Kann ja nur ein
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