Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0295 - Grauen hinter festen Türen

0295 - Grauen hinter festen Türen

Titel: 0295 - Grauen hinter festen Türen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grauen hinter festen Türen
Vom Netzwerk:
bluffen!« Ich zog die Schreibtischlade auf, packte die beiden Taschen vor ihn hin und nahm aus der mittleren Lade die Schlüssel. Ich hielt sie ihm vor die Nase:
    »Wissen Sie, woher wir diese Schlüssel haben?«
    »Keine Ahnung.«
    »Als Sie heute nacht hier eingeliefert wurden, was geschah da mit dem Inhalt Ihrer Taschen?«
    »Die Brüder drunten im Keller haben mir alles abgenommen.«
    »Wurde nicht in Ihrer Gegenwart ein genaues Verzeichnis aller Gegenstände angefertigt?«
    »O ja. Und dann kam der ganze Kram in einen Lederbeutel und wurde weggeschlossen.«
    »Sehen Sie, dasselbe geschah natürlich mit den Sachen von Adams. Hier ist das Verzeichnis der Dinge, die er bei sich trug. Hier steht: ›Nummer 7: zwei kleine Schlüssel mit eingeprägter Nummer (546842 und 546899)‹. Jetzt sehen Sie sich die beiden Nummern auf beiden Schlüsseln an! Sind es die Schlüssel, die Adams in seinem Besitz hatte?«
    Graham verglich die Nummern auf den Schlüsseln mit denen auf der Liste.
    »Tatsächlich«, staunte er. »Es sind dieselben! Zeigen Sie mir, daß es auch wirklich die Schlüssel für die Taschen sind!«
    »Das hatte ich ohnehin vor. Da!«
    Ich schloß die beiden Ledertaschen auf und ließ ihn einen Blick hineinwerfen. Er verdrehte die Augen.
    »So viel Geld! — Dann hat er mich leimen wollen! Er wollte das ganze Geld für sich behalten, der Lump! Er hat mich ‘reingelegt, als er mich zu seiner Freundin schickte!«
    »Wer schickte wen wohin?« fragte ich gelassen.
    »Adams! Er schickte mich hinunter nach Brooklyn zu seiner Freundin! Genau zu der Zeit, wo ich mich wieder mit Paulsen treffen sollte!«
    »Welche Zeit war denn das?«
    »Wir hatten abgemacht, daß wir uns fünfzehn Minuten nach neun wieder am Times Square treffen wollte. Paulsen wollte nur rasch seine Schwester besuchen. Adams hat doch überallhin Beziehungen. Ich dachte, Adams würde Paulsen einen falschen Paß besorgen — natürlich gegen ein Heidengeld, aber Paulsen hatte doch gar keine andere Wahl! Er brauchte einen falschen Paß und ein verändertes Aussehen nötiger als ein Fisch das Wasser.«
    »Okay. Weiter!«
    »Also ich erzählte Adams, daß Paulsen mit seinem ganzen Zunder hier wäre. Wir könnten ihm glatt fünfzigtausend für einen falschen Paß abnehmen. Adams ließ sich berichten, wann und wo ich mich wieder mit Paulsen treffen wollte —«
    Das Telefon schlug an, Ich nahm den Hörer. Es war die FBI-Zentrale von Little Rock.
    »Hier ist Cotton vom New Yorker Distriktsbüro«, sagte ich. »Ein gewisser ' Jeff Graham war — allein oder in Begleitung — vor zwei Jahren in Little Rock und will bei der Gelegenheit George Paulsen zufällig kennengelernt heben. Geht dieser Spur nach. Wenn ihr in allen ungeklärten Fällen aus der damaligen Zeit blättert, finden wir vielleicht sogar den Grund, weshalb Graham in. Little Rock war. Er behauptet zwar, er hätte dort Urlaub gemacht, aber Leute wie Graham machen in einem bekannten Urlaubsort Ferien und nicht in einer x-beliebigen Großstadt.«
    »Wir werden alle Hotels abfragen und Paulsens Umgebung noch einmal unter die Lupe nehmen.«
    »Danke.«
    Ich legte den Hörer zurück. Graham hatte offenen Mundes zugehört.
    »Verdammt«, knurrte er. »Euch Brüdern ist man doch nicht gewachsen, Buddeln die da unten jetzt alle Fälle aus der damaligen Zeit wieder aus?«
    »Worauf Sie sich verlassen können, Graham. Wollen Sie nicht zugeben, was Sie in Wahrheit da unten angestellt haben?«
    »Ich habe Urlaub gemacht.«
    »Wie Sie wollen. Wir finden es ja doch heraus. Aber bleiben wir bei Paulsen. Sie haben Adams erzählt, wann und wo Sie sich wieder mit Paulsen treffen wollten. Weiter! Was sagte Adams?«
    »Er sagte, die Sache mit Paulsen wäre zu heiß. Ich sollte mich nicht noch einmal mit ihm sehen lassen. Wahrscheinlich wäre das FBI schon hinter Paulsen her. Und dann schickte er mich nach Brooklyn ‘runter, so daß ich meilenweit von der Stelle entfernt war, wo sich Paulsen mit mir treffen wollte.«
    »Sind Sie bereit, diese Aussagen vor Gericht zu beeiden?«
    »Allemal! Adams hat mich ‘reingelegt! Er hat sich selbst mit Paulsen getroffen und ihm das Geld weggenommen, ohne mir etwas davon zu sagen! Dabei hätte er von Paulsen nichts gehört, wenn ich nicht gewesen wäre! Ich hatte Paulsen meine Adresse gegeben, als ich damals drunten in Little Rock war! Mir hat Paulsen ein Telegramm geschickt, daß er sich mit mir am Times Square treffen wollte! Wenn überhaupt jemand außer Paulsen, so hätte mir

Weitere Kostenlose Bücher