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0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir

0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir

Titel: 0296 - Mandraka, der Schwarzblut-Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kahle Büsche und Bäume, sperriges Novembergras, dazu die sieben Vampire, die nach dem Saft der Schwarzblut-Dämonen gierten.
    Rot leuchtete der Mond vom Himmel. Manchmal trieben dünne Wolken davor. Dann schimmerte sein Rund an den Rändern wie verwaschen und verteilt wirkendes dünnes Blut.
    Ich hielt den Atem an.
    Geduldig wartete ich auf die erste Attacke. Gleichzeitig bereit zur Abwehr, denn ich wollte den Ring der Blutsauger schon beim ersten Ansturm durchbrechen.
    Der Dolchträger machte den Anfang.
    Ich hatte die Vampire nicht als sehr schnell und geschmeidig kennengelernt, und diesen Eindruck unterstrich auch der Blutsauger mit meinem Dolch. Zwar sprang er vor, sein rechter Arm fuhr auch nach unten, ich sah das Blitzen der Klinge, aber ich stieß mich zur gleichen Zeit ab, tauchte dabei noch zur Seite und wuchtete meinen Arm in die Stoßrichtung des Dolchs. Was ich erreichen wollte, schaffte ich auch. Meine Finger bekamen das Gelenk des Vampirs zu fassen. Ich hielt eisern fest, drehte den Arm und auch den Gegner.
    Dann hieb ich den Arm nach unten!
    Gleichzeitig hatte ich das Knie hochgerissen. Da kollidierten wir beide.
    Ein Mensch hätte fürchterlich geschrien, weil sein Arm zumindest angebrochen gewesen wäre.
    Der Vampir schrie nicht. Auch sein Arm war nicht mehr so wie zuvor, aber den Begriff Schmerzen kannte er nicht, denn ich entdeckte keinerlei Anzeichen, die darauf hingedeutet hätten.
    Und noch einmal schlug ich.
    Diesmal hatte ich Glück. Die Faust des Vampirs öffnete sich, der Dolch rutschte aus der Hand. Bevor er den Boden berühren konnte, hatte ich ihn.
    Jetzt ging es mir besser.
    Dann mußte ich mit einem weiten Sprung zurück, denn die anderen drei vor mir hatten sich formiert und griffen an, während der vierte seinen Arm schlenkerte und schüttelte.
    Ich hatte Pech, landete in einer kleinen Mulde, verlor das Gleichgewicht und fiel auf den Rücken. Unter mir brachen Zweige. Sie peitschten hart gegen meine Haut, rissen darüber hinweg, und ich sah die tanzenden Schatten vor und über mir. Das waren die Vampire. Sie wollten die Gunst der Sekunde nutzen. Einer stürzte sich auf mich.
    Für einen Moment sah ich sein blutiges Gesicht übergroß, hörte das Fauchen, dann hatte ich mein Bein hochgerissen und vorgeschleudert. Der Fuß traf haargenau.
    Ich versenkte ihn in einen weichen Körper, und es gelang mir, den Vampir nach hinten zu stoßen. Dabei hatte ich noch einmal Glück, denn der Schwarzblut-Sauger fiel gegen seine Artgenossen, die dem Druck nicht standhalten konnten und zu Boden gerissen wurden.
    Einen Moment später richtete ich mich auf und schleuderte den geweihten Silberdolch.
    Jetzt endlich wollte ich es wissen. Die Waffe überschlug sich in der Luft, aber sie traf, denn ich hatte im Umgang mit diesem Silberdolch Routine.
    In die Brust wurde der Vampir getroffen.
    Ein dumpfer Schlag drang an meine Ohren. Die Gestalt zitterte, blieb stehen, hob beide Arme, ich schnellte ihr entgegen und riß die Waffe wieder aus dem seelenlosen Körper.
    Eine dunkle Flüssigkeit folgte.
    Auch bei diesem schlechten Licht konnte ich erkennen, daß es sich dabei nicht um Blut handelte, sondern um einen ölig wirkenden Strom irgendeiner anderen Masse.
    Die Wunde platzte durch den Innendruck weiter auf. Der Strahl veränderte sich ebenfalls, er wurde armdick, beschrieb einen Bogen und klatschte zu Boden.
    Dort sammelte er sich zu einer Lache, die innerhalb einer kleinen Mulde ihren Platz fand.
    Für einen Augenblick erstarrte ich, denn ich erlebte nun, wie diese Wesen starben.
    Klassische Vampire verfaulten, wenn sie mit dem Licht der Sonne in Berührung kamen oder man ihnen einen angespitzten Holzpflock in die Brust schlug.
    Diese hier rannen aus.
    Die Flüssigkeit, die dafür gesorgt hatten, daß sie ein Schattendasein führen konnten, gab ihnen nicht mehr die Kraft, am »Leben« zu bleiben. Sie wurden zerstört.
    Schwer fiel der Vampir nach vorn.
    Ich mußte zur Seite treten, sonst hätte er mich noch erwischt. So aber klatschte er genau in die Lache, die zwischen uns die kleine Mulde restlos ausfüllte.
    Ich atmete auf.
    Nur noch sechs Gegner!
    Die aber verschwanden. Ihre Gründe kannte ich nicht. Vielleicht war es tatsächlich der Tod ihres Artgenossen, der ihnen einen so großen Schock versetzt hatte, jedenfalls verließen sie fluchtartig und in seltsam bockig wirkenden Sprüngen den alten Friedhof und rannten auf das windschiefe Haus am Rande des Totenackers zu.
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