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0297 - Straße in die Hölle

0297 - Straße in die Hölle

Titel: 0297 - Straße in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Abständen hieb sie mit der als Werkzeug mißbrauchten Kelle auf den Boden ein, versuchte zu rütteln und zu rucken. Und plötzlich zeigten sich Risse.
    »Hoffentlich klappt das jetzt alles so, wie ich mir das vorstelle«, murmelte sie und hämmerte vorsichtig weiter. Plötzlich gab es einen knackenden Laut. Ein gut einen Meter breiter Streifen, an der etwa fünf Meter messenden Längsseite -der Plattform abgespalten, brach ab und fiel in die Tiefe.
    Zwei Meter tief.
    Es gab einen gehörigen Knall. Uschi hielt unwillkürlich den Atem an. Dann wagte sie es, über die Abbruchkante nach unten zu sehen.
    Ihr Herz machte förmlich einen Sprung.
    »Heil geblieben«, stieß sie erleichtert hervor.
    Monica trat neben sie. »Und was nun? Unsere Plattform dürfte damit um fünf Quadratmeter kleiner geworden sein. Wenn du das für einen Fortschritt hältst…«
    »Aber begreifst du nicht, Moni? Wir nehmen dieses steinerne Brett und legen es über die Lavaströme, gehen auf die nächste Seite, ziehen es herüber, legen es neu aus und so weiter! Das ist eine transportable Brücke…«
    »Die, weil aus Stein, ein respektables Gewicht hat.«
    »Na gut. Du kannst ja hier oben bleiben. Ich versuche jedenfalls, wegzukommen. Schlimmer als hier kann es nirgendwo sein.« Sie tauchte die Schöpfkelle in den Wasserbehälter und trank, stillte ihren Durst wieder für ein paar Minuten.
    »Du weißt nicht, was auf uns wartet«, warnte Monica. »Mir gefällt nicht, daß dieser Höhlenausgang so dunkel ist. Da können allerlei Ungeheuer und Mini-Teufel drin hausen.«
    »Wie gesagt, wenn du Angst hast, kannst du hierbleiben«, verkündete Uschi. »Aber das Wasser - nehme ich mit! Wenn ich mich mit der Steinplatte abquäle, habe ich es nötiger.« Und schon hielt sie den Behälter in den Händen, schob ihn über die Kante und ließ ihn fallen. Er kam polternd und donnernd unten auf, blieb aber senkrecht stehen. Nur Wasser schwappte über, zischte ein wenig und füllte sich durch Zauberei von selbst wieder nach. Uschi gefiel das Zischen gar nicht. »Der Boden ist verflixt heiß. Wir werden auf die Schuhe nicht verzichten können«, murmelte sie. »Aber runter müssen wir jetzt - weil das Wasser unten ist.«
    Die beiden Mädchen fischten die leichten Schuhe aus den Kleiderbündeln, zogen sie wieder an und ließen sich dann mit den Bündeln über die Abbruchkante nach unten gleiten. Sie sahen jetzt, daß ihre Plattform von einem zwei Meter hohen Stalagmiten getragen wurde. »Ein kleines Wunder, daß die Konstruktion hält! Immerhin haben wir uns da oben doch bewegt, und das Ganze hätte ins Wackeln kommen müssen!«
    »Egal. Laß uns versuchen, die Steinplatte über den Lavastrom zu legen.«
    Der Boden war nicht ganz so heiß, wie sie zuerst befürchtet hatten, aber von der glutflüssigen Lava ging eine fast umwerfende Hitze aus. Trotzdem schafften sie es, die Steinplatte auszurichten. Rasch bewegten sie sich auf die andere Seite, alle bewegliche Habe mit sich schleppend, und zogen die Steinbrücke sofort wieder ein, ehe sie sich aufheizen konnte.
    »Das Schlimmste haben wir geschafft. Jetzt sind es nur noch etwa zwanzig Übergänge«, verkündete Uschi gespielt fröhlich. »Das schaffen wir doch problemlos!«
    »Sofern uns nicht vorher die Arme abf allen.«
    Sie erfrischten sich mit dem magisch gekühlten Wasser und machten sich daran, den zweiten Lavastrom zu überqueren.
    Es war - im wahrsten Sinne des Wortes - höllisch.
    ***
    Eine kurze Untersuchung von Zamorras »Einsatzköfferchen«, zeigte, daß die magische Kreide aufgebraucht war. Der winzige noch vorhandene Rest reichte nicht mehr aus, die nötigen Pentagramme und Symbole zu zeichnen, die ein Tor in die Hölle des Asmodis öffnen sollten.
    »Fatal«, murmelte Manu Ford. »Was machen wir jetzt?«
    »In unserer Wohnung befindet sich doch auch allerlei magischer und dämonenbekämpfender Kleinkram«, überlegte Bill. »Unter anderem auch magische Kreide. Laß uns zu mir fahren, und ich versuche direkt von dort aus den Durchbruch. Dann kann Asmodis nicht einmal Verdacht schöpfen, wenn er hier auftaucht und die Symbole sieht.«
    Zamorra nickte. »Nicht schlecht. Ruf an, wenn du anfängst, und ich hole Asmodis zu uns, um ihn abzulenken und vielleicht noch Zeit zu gewinnen. Sieh zu, daß du die Mädchen so schnell wie möglich zurückholst. Anschließend mag sich unser Freund Assi zu seinesgleichen scheren.«
    »Und falls es nicht klappt?« fragte Manu leise.
    Zamorra hob die Schultern. »Dann

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