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0297 - Straße in die Hölle

0297 - Straße in die Hölle

Titel: 0297 - Straße in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Licht der Höhle reichte nicht aus, hier noch mattes Dämmerlicht zu spenden. Es half alles nichts. Sie mußten durch die Dunkelheit.
    Schritt vor Schritt tastete Uschi Peters sich voran. Hinter sich hörte sie das Atmen und die leichten Schritte ihrer Schwester.
    Das andere hörte sie nicht.
    ***
    Bill Fleming stoppte den blauen Ford vor dem Haus, in dem sich seine Wohnung befand. Der Lift trug Manuela und ihn nach oben. Bill betrat sein geräumiges Arbeitszimmer, räumte den Schreibtisch beiseite und hatte jetzt Platz genug auf dem Fußboden, um das Pentagramm und die magischen Zeichen aufzumalen. Mit seinem Kreidevorrat machte er sich ans Werk. Es war ihm nicht schwergefallen, die Anweisungen Zamorras zu behalten, da er selbst über genügend Fachwissen in dieser Richtung verfügte. Er baute sogar noch einige zusätzliche Absicherungen ein, damit es den höllischen Heerscharen des Asmodis nicht gelingen sollte, Gewalt über den Zauberkreis zu bekommen, der das Tor in die Hölle werden sollte. Denn Bill wäre nicht der erste Zauberer gewesen, bei dem die Höllenmächte den Spieß umdrehten und selbst die Kontrolle übernahmen, weil sie sich als mächtiger erwiesen, als der Zauberer angenommen hatte…
    Vorsichtshalber nahm Bill noch eine Gemme an sich, dazu die Pistole, die er mit geweihten Silberkugeln lud. Die wirkten nicht nur gegen Werwölfe, sondern auch gegen allerlei sonstiges höllisches Ungeziefer. Ein geweihtes Silberkreuz vervollständigte seine Ausrüstung. Er mußte damit rechnen, bei seinem Befreiungsversuch von Dämonen oder ihren Hilfsgeistern überrascht und angegriffen zu werden.
    »Ruf Zamorra an. Sag ihm, ich beginne jetzt«, bat er Manuela und trat in den Zauberkreis seines großen Pentagramms. Dann begann er die Zauberformeln zu sprechen, die diesen Kreis aktivierten und zum Tor machten.
    Manu wählte das Hotel an und ließ sich mit Zamorras Zimmer verbinden. »Es geht los«, sagte sie.
    »In Ordnung, danke. Wünsche Bill viel Erfolg«, sagte Zamorra und legte wieder auf. Manuela drehte sich zu Bill um.
    Aber der blonde Historiker war bereits verschwunden. Nur da, wo er gerade noch gestanden hatte, flimmerte ein Riß in der Luft. Hinter diesem Riß befand sich eine absolut fremdartige Welt, nicht für Menschen geschaffen.
    Manuela fröstelte.
    Hoffentlich explodierte die magische Bombe in der Hexenseele nicht gerade jetzt, wo Bill drüben war…
    Eine dumpfe Beklommenheit erfaßte sie, und plötzlich erfaßte sie die Befürchtung, daß sie Bill nie mehr Wiedersehen würde, stärker als je zuvor.
    Sie hatte Angst!
    ***
    »Er schafft es«, sagte Nicole und drückte Zamorras Hand. »Bill hat bisher noch immer alles geschafft, was er sich vornahm.«
    »Aber diesmal steht er - wir alle -unter Zeitdruck«, gab Zamorra zu bedenken. »Hoffentlich klappt es so, wie er sich das vorstellt. Am liebsten wäre ich doch selbst hinübergewechselt.«
    Nicole schüttelte den Kopf. »Du mußt mit Asmodis verhandeln.«
    Der Parapsychologe ließ sich in den Sessel sinken. »Ich rufe ihn jetzt«, sagte er. Intensiv dachte er an den Fürsten der Finsternis und stellte ihn sich in seiner zuletzt erlebten Gestalt vor. So ganz wollte er nicht daran glauben, daß das schon reichen sollte, wußte er doch, daß Dämonen in aller Regel nur dann erschienen, wenn sie ordentlich beschworen wurden. Und auch dann nur unter Zwang. Denn diese schwarzblütigen Burschen hatten anderes zu tun als auf jedes Pfeifen eines zauberkundigen Menschen hin zu springen. Und sie konnten furchtbar in ihrer Wut sein, wenn sie bei ihrem dämonischen Treiben gestört wurden, um irgendwo zu erscheinen. Wehe dem Zauberer, der sich nicht zu schützen wußte! Er fand ein grausames Ende…
    Aber damit mußte Zamorra in diesem Moment nicht rechnen. Asmodis wollte etwas von ihm, nicht umgekehrt.
    Der Fürst der Finsternis erschien aus dem Nichts, saß mit übereinandergeschlagenen Beinen im anderen Sessel Zamorra gegenüber. Nicole, die neben dem gerade noch leeren Sessel gestanden hatte, wich mit einem Sprung zurück.
    »Du bist äußerst schreckhaft, meine Liebe«, sagte der Dämon spöttelnd.
    »Nur vorsichtig«, schränkte Nicole ein.
    »Du hast dich also entschieden«, sagte Asmodis. »Das ist gut. Die Zeit drängt. Jede Sekunde ist kostbar. Je eher die Bombe entschärft wird, desto besser.«
    »Du klebst ja förmlich an deinem armseligen Leben«, sagte Nicole.
    Asmodis fuhr zu ihr herum. Sekundenlang sah sie sein Gesicht sich verändern zu einer

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