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0297 - Straße in die Hölle

0297 - Straße in die Hölle

Titel: 0297 - Straße in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gestürzt. Er konnte sich gerade noch abfangen und sah Flammen aus dem künstlichen Weltentor zucken. Als die Flammen erloschen, trat eine hochgewachsene Gestalt aus dem Nichts hervor.
    Der Mongole.
    Seine Kopftätowierung funkelte im rötlichen Licht.
    Langsam setzte der Mongole einen Fuß vor den anderen, kam auf Bill Fleming zu. Der Historiker ahnte die Gefahr. Er wußte zwar nicht, welcher Art diese Gestalt war, aber daß sie mit höllischen Kräften im Bunde stand, war ihm klar. Denn wie sonst hätte der Mongole aus dem manipulierten Weltentor kommen können?
    Bill griff in die Tasche, zog die Pistole heraus. Der Mongole verzog das Gesicht zu einem häßlichen Grinsen.
    Bill sah die Bewegung nicht. Aber von einem Moment zum anderen hielt der Mongole das Schwert in der Hand. Es schien ihm förmlich in die Hand hineingesprungen zu sein. Mattschwarz schimmerte es.
    »Wer bist du? Wer schickt dich? Asmodis?« fragte Bill.
    Der Mongole gab keine Antwort. Er kam noch näher.
    »Noch einen Schritt weiter, und ich schieße«, warnte Bill. Er hob die Pistole und zielte auf den Gegner.
    Er sah nur das kaum merkliche Lidzucken. Er feuerte und warf sich dabei gleichzeitig zurück. Um Haaresbreite entging er dem rasend schnellen Schwerthieb. Der Schlag hätte ihm unrettbar den Kopf vom Rumpf getrennt.
    Bill stürzte über die Kante in die Zweimetertiefe! Er konnte sich gerade noch auf allen Vieren abfangen, blieb keuchend ein paar Sekunden lang liegen. Die Pistole war ihm entfallen. Er sah sie in dem träge dahinziehenden Lavastrom versinken. Eine Reihe von kleinen Explosionen zuckte auf, als die Patronen in der Glut zündeten. Dann verschwand die zerstörte Waffe.
    Bill keuchte. Das hatte ihm gerade noch gefehlt! Hoffentlich hatte er den Mongolen wenigstens getroffen…
    Da erschien dieser über der Plattformkante. Er hielt etwas Glühendes in der Hand. »Suchst du das hier?« fragte er höhnisch und warf es herunter. Vor Bills Füßen prallte es mit metallisch dumpfem Ton auf. Es war die flachgeschlagene Silberkugel, die Bill auf den Mongolen abgefeuert hatte.
    »Wer bist du?« keuchte der Historiker.
    »Dein Henker«, erwiderte der Mongole und sprang in die Tiefe.
    ***
    Der schwarze Gang schien kein Ende zu nehmen. Und es war den beiden Mädchen so, als würde er im Laufe der Zeit immer enger werden. Das düsterrote Licht der Höhle war schon lange nicht mehr zu erkennen.
    Aber wenigstens war es hier nicht mehr so furchtbar heiß. Kalt war es auch nicht gerade, aber das Fehlen der Lavaglut machte sich angenehm bemerkbar.
    Der Boden war hart und glatt, als sei er künstlich angelegt worden. Der Gang machte hin und wieder mehr oder weniger scharfe Biegungen, führte auch einmal abwärts und dann wieder aufwärts. Langsam begannen die Mädchen unter Klaustrophobie zu leiden.
    »Das nimmt ja überhaupt kein Ende mehr! Sollen wir bis in alle Ewigkeit durch diesen Schacht laufen?« Monica blieb stehen, lehnte sich an die Wand. Sie fühlte sich hier etwas weicher an als an allen bisherigen Stellen.
    Auch Uschi war stehengeblieben.
    »Da ist doch was«, sagte sie plötzlich.
    »Was? Siehst du etwas?«
    »Nein. Aber ich höre etwas«, raunte sie. »Still…«
    Da vernahm es auch Monica.
    Es waren Schritte. Tappende Schritte wie von Pfoten. Tierpfoten mit Krallen, die beim Auftreten leise auf dem harten Boden scharrten. Es waren schnelle Schritte. Ein Wesen lief.
    Aber es waren nicht nur die tappenden Schritte. Ein anderes Geräusch mischte sich dazwischen.
    Es war ein gieriges, hungriges Hecheln. Wie von einem großen Wolf.
    »Wir müssen zurück«, flüsterte Monice entsetzt.
    »Nein«, stöhnte Uschi. »Wir können nicht zurück! Es kommt - aus Richtung der Lavahöhle! Es kommt hinter uns her!«
    Das Hecheln wurde lauter, die schnell tappenden Schritte der Krallenpfoten ebenfalls. Die unheimliche Kreatur kam näher.
    Sie kam sehr schnell näher!
    Da begannen die Mädchen zu laufen. Aber das Hecheln blieb hinter ihnen und war jetzt schon ganz nah…
    ***
    Janos Vretek war vor zwanzig Jahren nach New York gekommen. Daheim konnte er nicht mehr leben. Seine einzige Chance sah er in der Auswanderung in die USA. Ünd es war ihm gelungen, hier einigermaßen seßhaft zu werden.
    Er war nicht mehr als ein hoffnungslos unterbezahlter Hilfsarbeiter. Zu dem Ärger mit der Arbeit kam seit ein paar Jahren der Ärger mit seiner Frau. Sie hatten sich auseinandergelebt. Nichts ging mehr. Und so betrank sich Vretek meist schon am frühen

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