Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0297 - Straße in die Hölle

0297 - Straße in die Hölle

Titel: 0297 - Straße in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Zehntelsekunde!
    ***
    »Nein!« stieß Nicole entsetzt hervor.
    »Doch«, widersprach Asmodis kühl. »Du wirst mich begleiten. Denn Zamorra kann mir nicht helfen.«
    »Ich verstehe dich nicht!« schrie sie ihn an. »Warum bedrängst und erpreßt du dann ihn?«
    »Weil ich sein stillschweigendes Dulden brauche, und sein Amulett! Und dich!«
    »Vielleicht hättest du die Güte, dich bei Gelegenheit etwas allgemeinverständlicher auszudrücken«, sagte Zamorra grimmig.
    Asmodis grinste.
    »Aber gern, mein Freund.« Er überging, daß Zamorra bei dieser Anrede das Gesicht verzog, als habe man ihm Zitronenextrakt zu trinken gegeben. »Es ist so, daß die Zeitbombe in der Hexenseele weder von Schwarzer, noch von Weißer Magie entschärft werden kann. Sie würde sofort explodieren. Du selbst als Meister der Weißen Magie nützt mir also ebensowenig wie meine eigenen Künste!«
    »Dann verstehe ich dich erst recht nicht.«
    »Vielleicht«, sagte Asmodis genüßlich, »ist euch beiden entfallen, daß Nicole vor geraumer Zeit einmal schwarzes Blut in ihren Adern hatte. Dämonenblut, um es genau zu sagen. Und wir wissen doch alle, daß davon etwas zurückgeblieben ist - leider nichts Dämonisches, aber immerhin eine Verstärkung der latent vorhandenen Para-Fähigkeiten. Und durch dieses vorübergehende Vorhandensein von schwarzem Blut in ihren Adern ist sie, was die Magie angeht, so etwas wie ein Zwitter geworden. Weder schwarz noch weiß, sondern irgend etwas dazwischen. Klar?«
    »Ich verstehe«, sagte Zamorra.
    »Du verstehst noch nicht ganz«, versetzte Asmodis. »Sie braucht auch noch dein Amulett. Denn ich will - das FLAMMENSCHWERT!«
    Nicole pfiff durch die Zähne.
    »Da kauf dir lieber gleich einen Sarg. Wenn du schon so gut über meine Fähigkeiten informiert bist, solltest du auch wissen, daß ich das FLAMMENSCHWERT nicht selbst bewußt kontrollieren kann. Es entsteht oder entsteht nicht, ich kann nichts dazu tun. Absolut nichts.«
    Das FLAMMENSCHWERT war eine magische Verbindung zwischen Nicole Duval und Zamorras Amulett. Wenn es entstand, so verschmolzen beide zu einem Phänomen, für das es keinen treffenderen Ausdruck gab als das FLAMMENSCHWERT. Denn es war die ultimate magische Waffe. Es besaß nur den Nachteil, daß Nicole eben, wie sie Asmodis klarzumachen versuchte, keine bewußte Kontrolle darüber hatte. Sie konnte nicht aus eigenem Willen heraus dieses FLAMMENSCHWERT entstehen lassen.
    »Das laß nur meine Sorge sein«, verkündete Asmodis gelassen. »Ich denke mir schon etwas dabei.«
    »Und was ist, wenn ich mich weigere?« murmelte Nicole.
    »Dann sterben die Geiseln mit mir«, sagte Asmodis.
    Nicole schluckte. Sie sah Zamorra an, sah das Flackern in seinen Augen. Und sie dachte an ihren Traum. Den Wahrtraum, in dem sie Hand in Hand mit Asmodis auf der Straße in die Hölle gegangen war!
    »Nein«, flüsterte sie erstickt. »Das kann nicht sein…«
    »Nun«, drängte Asmodis. »Wir haben nicht mehr viel Zeit. Werdet ihr mir helfen und nebenbei das Leben der Peters-Zwillinge retten? Oder nehmt ihr ihren Tod in Kauf als Preis für den Sieg über die Hölle?«
    »Warte, Asmodis«, sagte Zamorra. Er sprang auf. »Ich muß erst einen Anruf tätigen.«
    Asmodis grinste. Aber er ließ ihn gewähren.
    Zamorra eilte zum Telefon und wählte Bills Nummer an. Aber er bekam keine Verbindung. Die Phase war tot.
    »Pech gehabt, Zamorra, nicht wahr?« fragte er spöttisch. »Dein Freund scheint bei seiner Befreiungsaktion wohl doch gescheitert zu sein. Ihr solltet mir doch etwas mehr Zutrauen, mein Lieber. So schnell lasse ich mir nichts entreißen, was mir gehört.«
    »Sie gehören dir nicht!« schrie Nico- le auf.
    Asmodis grinste immer noch. »Wie ist es nun?«
    Zamorra atmete tief durch, sah Nicole an und sah ihr hilfloses stummes Nicken. Da nickte auch er.
    »Dann - in Dreiteufelsnamen ja«, sagte er.
    »Das«, verkündete Asmodis schmalzig, »ist ein äußerst lieber Ausspruch. Ich sehe, du wirst mir sympathisch!«
    ***
    Leonardo, der Dämon auf dem Knochenthron, wartete zufrieden ab. Die Entwicklung der Dinge sagte ihm durchaus zu.
    »Acht!«
    ***
    Bill Fleming wurde zurückgestoßen, als er das Weltentor in umgekehrter Richtung durchschreiten wollte. Entsetzt begriff er, daß da jemand eingriff und die Kontrolle über diesen Durchgang an sich riß. Und das trotz der verstärkten Sicherheitsmaßnahmen!
    Es war wie ein Faustschlag. Bill taumelte zurück, wäre fast über die Kante der steinernen Plattform

Weitere Kostenlose Bücher