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0297 - Straße in die Hölle

0297 - Straße in die Hölle

Titel: 0297 - Straße in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schrank und taumelte benommen. Nicole sprang Asmodis an. Der bewegte einen Arm, wischte die Französin mit einer eher beiläufigen Bewegung zur Seite. Zamorra schüttelte sich, versuchte die Benommenheit abzuwerfen. Asmodis machte einen schnellen Schritt und stand direkt vor ihm. Wie er die drei Meter mit einem einzigen Schritt hinter sich gebracht hatte, war Zamorra unklar. Aber der Parapsychologe ließ die Handkanten auf Asmodis niedersausen. Der Dämon verkraftete die knochenharten Schläge ungerührt, berührte Zamorra mit zwei Fingern. Der Professor schrie auf.
    Blitzschnell breitete sich eine Lähmung in seinem ganzen Körper aus. Er versuchte dagegen anzukämpfen, aber das ging nicht so schnell. Als er das Amulett mit einem Gedankenbefehl zur Waffe gegen Asmodis machen wollte, wurde dieser Impuls vom Dämon abgeblockt.
    Etwas flog durch die Luft. Nicole hatte einen Stuhl gegen Asmodis geschleudert. Das Holz zersplitterte am Körper des Dämons. Asmodis fauchte unwillig. Er begann zu wachsen, schwoll blitzschnell an. Und seine Finger griffen nach dem Amulett, rissen es Zamorra vom Hals. Der Dämon knurrte bösartig. Funken sprühten zwischen seinen Fingern auf, die Merlins Stern jetzt fest umklammert hielten. Asmodis wirbelte herum, eine inzwischen so ungeheuer große Gestalt, daß er kaum noch in das Zimmer paßte. Die andere Hand zuckte vor, wurde zu einer gewaltigen Pranke, die Nicole mühelos umschloß. Dann löste sich Asmodis zusammen mit dem Mädchen auf.
    Zamorra stürzte schwer, als er trotz seiner magischen Fast-Lähmung noch versuchte, Asmodis zu erreichen und sich an den flüchtenden Dämon zu klammern. Aber er erreichte ihn nicht mehr. Er sah noch, wie die Nebelwolke sich auflöste, die an Asmodis’ Stelle zurückgeblieben war, dann war es vorbei. Und wieder zeugte nur noch leichter Schwefelgestank von der Anwesenheit des Fürsten der Finsternis.
    Nach ein paar Minuten konnte Zamorra sich wieder einigermaßen bewegen. Er erhob sich. Asmodis hatte ihn überrumpelt. Hätte er sich nicht von den Handbewegungen ablenken lassen, wäre es dem Teufel nicht gelungen. So aber…
    Es mußte eine Möglichkeit geben, doch noch zu folgen!
    Aber wie? Höchstens auf dem selben Weg, den auch Bill Fleming genommen hatte. Zamorra ballte die Fäuste. Er mußte zu Bill. Dort befand sich das künstliche Weltentor. Zamorra selbst besaß ja nicht mehr genug magische Kreide, um die Symbole aufzuzeichnen.
    Hier konnte er nichts mehr tun.
    Er streifte die Jacke über, verließ das Zimmer und jagte im Lift nach unten. An der Rezeption erteilte er den Auftrag, seinen Mietwagen, der in der Hotelgarage stand, vorzufahren. Ungeduldig wartete er darauf. Es ging ihm alles viel zu langsam. Endlich konnte er sich hinter das Lenkrad des grauen Chrysler setzen und losfahren.
    Er gab den Pferdestärken die Sporen und jagte den Wagen durch New Yorks Straßen. Schlimmer als in Neapel war der Verkehr hier auch nicht, und damit wurde Zamorra spielend fertig.
    Trotzdem kam er nur vier Kreuzungen weit. Die fünfte war gesperrt. Und bevor er in eine Seitenstraße abbiegen und die Unfallstelle umgehen konnte, war er schon von nachfolgenden Fahrzeugen hoffnungslos im Stau eingekeilt.
    ***
    Bill Fleming wich zurück. Aber weit kam er nicht. Der Lavastrom hinter ihm stoppte ihn. Erst jetzt spürte er die Höllen-Hitze richtig, die hier herrschte.
    Der Mongole kam näher. Er wog das schwarze Schwert in der Hand. Die große Zweihandwaffe, die er mühelos mit einer Hand bewegte, gab ein leises Heulen von sich wie Wind, der durch brüchiges Mauerwerk pfeift.
    Bill sah, daß es keinen Sinn hatte, mit dem Mongolen zu reden. Er war wie ein Roboter, programmiert auf Töten. Bill versuchte die Gemme gegen ihn einzusetzen. Aber der Mongole reagierte nicht darauf. Er war also weder Dämon noch Geistwesen, kein dämonisches Geschöpf. Aber was tat er dann hier in der Hölle?
    Bill wußte, daß ihm nur noch eine winzige Chance blieb. Er mußte den wahnwitzigen Plan ausführen, der innerhalb von Sekundenbruchteilen in ihm entstand. Wenn sein Vorhaben fehlschlug - dann war er ein paar Sekunden später tot!
    Er nahm die Gemme und warf sie in den Lavastrom.
    Die Wirkung war verblüffend.
    Weiße Magie und Höllen-Lava reagierten gegensätzlich aufeinander. Eine Reihe von kleinen Explosionen flammte auf. Die Lava schäumte auf, ihr Fluß wurde für Augenblicke gestoppt. Bills Plan ging auf!
    Der Mongole war von dem Effekt so überrascht, daß er zögerte. Das gab

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