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0297 - Straße in die Hölle

0297 - Straße in die Hölle

Titel: 0297 - Straße in die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seinem Gehirn rastete etwas ein. Aber es gab ein paar zehntausend blaue Fords in New York. Und doch…
    Er bewegte sich seitwärts, bis er das Kennzeichen des Wagens erkennen konnte. Es war zum Teil schwarzgebrannt, aber zwei Ziffern konnte Zamorra erkennen.
    Er entsann sich des Kennzeichens von Bills Wagen.
    Diese beiden Ziffern stimmten überein.
    Eine kalte Hand griff nach seinem Herzen.
    Feuerwehrmänner brachen das ausgeglühte Wrack auf. Sie zogen die böse zugerichtete Gestalt hinter dem Fahrersitz hervor. Es war eine Frau… gewesen. Zamorra trat näher heran. Er erstarrte, als er das Kleid, oder besser dessen Überreste erkannte.
    Ein Polizeibeamter trat ihm in den Weg. »Bitte, Sir, gehen Sie zurück«, sagte er.
    »Ich bin nicht ganz sicher, Officer… aber ich glaube… ich fürchte, ich kenne das Unfallopfer«, sagte er rauh. Er merkte, daß das Sprechen ihm schwerfiel. »Darf ich mal eben…« Und schon war er am Wagen. Die Feuerwehrleute hatten die Leiche auf den Asphalt gelegt und wollten gerade eine Decke darüber breiten.
    Ein Blick genügte Zamorra. Das Gesicht war zwar furchtbar entstellt, aber er erkannte es dennoch.
    Bill Fleming würde ihr Lachen niemals wieder hören. Manuela Ford war so tot, wie es ein Mensch nur sein konnte…
    ***
    Nicole Duval verspürte einen ziehenden Schmerz, als sie zusammen mit Asmodis aufgelöst wurde, um an einem anderen Ort wieder neu zu entstehen. Asmodis ließ sie los. Er schrumpfte wieder auf Normalgröße zurück. Nicole entfernte sich sofort einige Schritte von ihm.
    Sie sah sich um.
    Sie befanden sich im absoluten Nichts.
    Eine helle Leere, die sich bis in die Unendlichkeit erstreckte. Rechts, links, vorn, unten… es gab nichts zu erkennen. Über und unter Nicole war ebenfalls nur grenzenlose Leere. Ihr war, als schwebte sie frei in der Ewigkeit.
    Ein Anblick, eine Umgebung, die einem den Verstand rauben konnte…
    Aber so leicht war auch Nicole nicht zu erschüttern. Sie fühlte festen Boden unter sich, und das gab ihr wieder etwas innerlichen Halt. Wenn sie diesen festen Boden auch nicht sehen konnte…
    Sie wandte den Kopf zu Asmodis. Der Fürst der Finsternis hielt immer noch Merlins Stern in der Hand, der Funken sprühte.
    »Da!« schrie der Dämon und warf ihr das Amulett zu. Sie streckte schnell die Hand aus, fing die silbrige Scheibe auf. Sie vibrierte und war warm, fast schon heiß. Das Amulett wartete darauf, eingesetzt zu werden. Aber ein Einsatz gegen Asmodis war jetzt sinnlos. Erst mußten die Zwillinge frei sein…
    Nicole fragte sich, was mit Bill Fleming geschehen war. Warum war die Telefonleitung gestört?
    Asmodis veränderte sich.
    Er nahm die Gestalt an, in der ihn alle Welt als »Teufel« kannte. Ein behaarter Körper, Hörner, Schwanz, Pferdefuß… Aber Nicole wußte, daß auch das noch nicht seine wahre Gestalt war. In ihr zeigte er sich höchstens vor LUZIFERS Thron. Denn Asmodis’ wahres Aussehen vermochte einen Menschen auf der Stelle zu töten…
    »Was nun?« fragte Nicole. »Was hast du mit Zamorra gemacht?«
    »Nichts«, grinste der Teufel. »Er ist unversehrt, da sei unbesorgt. Aber nun halte dich nicht mit Fragen auf. Die Zeit drängt. Komm mit mir und bereite dich innerlich auf deine Aufgabe vor, die Seelenbombe zu entschärfen.«
    »Bei Gelegenheit könntest du mir mal verraten, wie ich das anstellen soll«, fauchte Nicole.
    Asmodis grinste. In seiner jetzigen Gestalt wirkte dieses Grinsen geradezu abscheulich.
    »Das werde ich schon regeln. Verlaß dich nur auf mich«, sagte er. »Und jetzt komm endlich!«
    Er streckte die Hand aus, griff nach der Hand der Französin. Nicole zuckte zusammen. Asmodis zog sie zu sich heran. Im gleichen Moment ging eine unheimliche Veränderung mit der Umgebung vor.
    Sie war nicht mehr leer.
    Das Band einer endlosen Straße lag unter ihren Füßen und führte ins Nichts hinein. Es war wie in ihrem Wahrtraum. Fremdartige Sterne glitzerten über ihr. Und rechts und links der Straße loderten Flammen, in denen Seelen ihre Qual hinausschrien. Die zum ewigen Höllenfeuer Verdammten hatten keine Hoffnung mehr.
    Nicole erschauerte.
    Sie fürchtete sich vor den Flammenzungen. Asmodis grinste wieder. »Sei unbesorgt. Die Flammen können dich nicht verzehren. Du solltest dich des schwarzen Blutes entsinnen, das du in dir trugst. Dann fällt es dir möglicherweise leichter.«
    »Wo sind wir hier?« fragte sie unsicher. »In der Hölle?«
    »Dies ist der Weg, der in die Hölle führt. In jenen Teil der

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