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0298 - Amoklauf der Schläfer

Titel: 0298 - Amoklauf der Schläfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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folgte lastendes Schweigen. Baar Lun war ganz offensichtlich entsetzt, Tschubai zeigte Empörung, und Omar Hawk lächelte still in sich hinein - in Erwartung dessen, was der Mausbiber zu dem Ansinnen sagen würde.
    Gucky reagierte mit ungewohnter Gelassenheit.
    „Ich schätze", sagte er ruhig, „daß selbst das gesamte Mutantenkorps gegen den Hüter des Lichts nichts ausrichten könnte. Doch auch dann, wenn es sich so verhielte, würde wohl keiner von uns mitmachen. Sie, Kasom ... „, das „Sie" war das einzige Anzeichen seiner Empörung, „... dürfen an ein Wesen wie Tengri Lethos nicht die gewohnten Maßstäbe anlegen."
    Der Ertruser sank etwas in sich zusammen.
    „Aber wahrscheinlich tragen wir alle Schuld an dieser Philosophie der Gewalt, wir und die Verhältnisse, die in unserem Universum herrschen, Verhältnisse, wo stets derjenige das Recht auf seiner Seite hat, der die Macht besitzt. Aber wir sollten uns wenigstens bemühen, - demjenigen gegenüber wie vernünftige Wesen zu handeln, der uns gegenüber ebenso handelt."
    Der Oxtorner konnte nicht umhin insgeheim den Hathor zu bewundern. Der Mausbiber war bislang keinesfalls ein Apostel der Gewaltlosigkeit gewesen, doch Lethos’ Einfluß schien ihn reifer gemacht zu haben.
    Kasom zog ein ratloses Gesicht. Er breitete in einer hilflosen Geste die Arme aus und sagte: „Du magst recht haben, Gucky. Aber bedenke, was alles davon abhängt, daß wir so schnell wie möglich die Zentralwelt der MdI erobern oder kennst du einen anderen Weg als den über die Technik der Hathor?"
    Der Mausbiber zuckte resigniert die Schultern.
    Hawk wollte es ihm schon nachtun, als ihm plötzlich ein Gedanke durch den Kopf schoß. Er sprang auf.
    „Vielleicht gibt es doch noch eine Möglichkeit ...!"
    Alle blickten gespannt zu ihm hin, und er lächelte verlegen.
    Der Ertruser musterte aufmerksam sein Gesicht.
    „Sie wissen einen Weg ...?"
    Omar Hawk nickte.
    Dann entwickelte er in groben Zügen seinen Plan ...
     
    *
     
    Allmählich wurde der Ring um das Luum-System wieder enger gezogen. Rund zwanzigtausend maahksche Walzenschiffe, rund viertausend terranische Einheiten und tausend Fragmentraumer der Posbis glitten im freien Fall und mit geringer Geschwindigkeit auf die Grenze des Systems zu, nachdem sie 95 Prozent der Strecke von 95 Lichtjahren im Linearraum überwunden hatten.
    Aber noch außerhalb der Umlaufbahn des dritten Planeten, einer Wasserstoff-Methan-Ammoniak-Welt, stoppten sie mit kurzen Bremsschüben ab.
    Die Erinnerung an die Invasion der Mikroroboter war allen Beteiligten nur allzu gut im Gedächtnis geblieben. Es gab wenige Raumschiffe, die keine Ausfälle unter der Besatzung zu verzeichnen hatten - und 44 terranische und mehr als 1100 maahksche Einheiten mußten völlig abgeschrieben werden. Sie waren entweder im Abwehrfeuer der planetaren Gegenpolstellungen des zweiten Planeten explodiert oder mitsamt ihren Besatzungen im Linearraum verschollen, nachdem die Mikroroboter die Schaltanlagen durcheinandergebracht hatten.
    Perry Rhodan saß in seinem Kontursessel vor dem Kartentisch.
    Er las wieder und wieder die Analysen und Kalkulationen, die die Bordpositronik ihm übermittelt hatte. Seine Stirn war gefurcht; er hatte Sorgen.
    Dennoch ...
    Er räusperte sich und wartete, bis Atlan ihm sein Gesicht zugewandt hatte.
    „Ja, bitte ...?" fragte der USO-Chef.
    Der Großadministrator lächelte. Es war ein zynisches Lächeln.
    „Weißt du auch, daß wir unser Leben nur einem ungelösten technischen Problem der MdI verdanken?"
    Atlan blickte den Freund fragend an.
    „Es dürfte kein Zweifel darüber bestehen", fuhr Rhodan fort, „daß der vorletzte MdI, der sich auf Tamanium aufhält - vielleicht haben wir es auch mit den beiden letzten zu tun - uns vernichtet hätte, wenn er könnte.
    Andererseits besitzen sie eine Art von Fiktivtransmittern, mit denen sie winzige Objekte exakt in unsere Raumschiffe befördern können. Ich fragte die Positronik, warum sie statt der Roboter keine Kernbomben nahmen. Die Antwort lautet: Nukleare Sprengkörper würden bereits im Sender explodieren; nur aus diesem Grunde lebten wir noch!"
    „Das klingt logisch", bestätigte der Lordadmiral. „Ich zweifle ebenfalls nicht daran, daß die Meister uns bereits ausgelöscht hätten, wenn sie dazu in der Lage gewesen wären."
    Er zuckte mit den Schultern.
    „Das ändert aber nichts an der Tatsache, daß sie uns recht umfangreichen Schaden zufügten während wir nicht einmal ein einziges

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